Gefchäfte und Gewerbe zu Boden. Perthes hatte auch l'chon in der erften Ankündigung des Atlafles im Januar 1809 betont, dafs »nur das Vertrauen zu des berühmten Herrn Verfaflers überdachter und gehaltvoller Arbeit und die günftigen Urtheile mehrerer einfichtsvollen Geographen ihn dazu vermocht hätten, lieh bei den mifslichen Zeitumftänden auf diefe bedeutende Verlagsunternehmung einzulaffen«. In der That hat die Firma Juftus Perthes die Bitterkeit der franzöfifchen Gewaltherrfchaft noch mehr und vor allem directer empfinden müflen als manch andere. Als nämlich am Ende des Sommers 1807 die Ausgabe des Hofkalenders für 1808 bereits gedruckt war, traf diefen, der harmlos wie immer leinen gewohnten Weg wandelte, ein hartes Mifs- gefchick; auf Geheifs der franzöfifchen Cenlur wurde gegen ihn eingefchritten und die ganze Auflage — nur eine geringe Anzahl war bereits in den Handel gekommen — unterdrückt. Man hatte nämlich in Paris gefunden, dafs die Chronik nicht im Sinne des franzöfifchen Syftems gefchrieben fei, und erklärte die Genealogie für unanftändig, weil viele der ihrer Länder verluftig gegangenen oder mediatifirten Fürflen noch unter den fouveränen Häufern fortgeführt waren. Für Juftus Perthes war diefe Confiscirung um fo empfindlicher, als es ihm auch durch eine in aller Eile in Paris hergeftellte Ausgabe benommen wurde, einen Neudruck zu veranftalten. Der Eindruck diefes Gewaltftreiches war daher auch derartig, dafs die folgenden Jahrgänge gänzlich unter dem Einflufs der franzöfifchen Ufurpation ftanden, der fogar fo weit ging, dafs der Hofkalender feinen Titel aufgab und fich nur »Kalender« nannte. Erft mit dem Jahre 1815 ift er wieder zum Hof kalender geworden.