nach drei Jahren wieder fallen gelaffen werden. Inzwifchen waren aber auch eine grofse Anzahl kleinerer Schriften, faft auf jedem Gebiete der Literatur, erfchienen, befonders medi- cinifche Brofchüren oder Bücher geringeren Umfangs, deren Verfaffer wohl durch das erwähnte »Journal« zu Perthes in Beziehung getreten waren. Als intereffant mag hierunter genannt werden: Brückner’s Verfuch einer Abhandlung über die Natur und Behandlung der einwärts gekrümmten Fülse. Mit zwei Kupfertafeln, 1796. Aber auch Bücher theologifchen und philofophifchen Inhalts, gefchichtliche Werke, Bio graphien, moralifche Erziehungsfchriften, Tractate, Märchen und Anecdoten, ja felbft Spiele für Kinder erfchienen faft mit jedem Jahre in grölserer Anzahl und liefern den Beweis von der frifchen Unternehmungsluft ihres Verlegers — trotz alle dem fcheint »hochlöbliche Bürgermeifterei und Rath der Stadt Gotha« letzteren noch als »Kaufmann« betrachtet zu haben, denn als an einen folchen gelangte am 4. Februar 1797 die Aufforderung an Perthes: »am 11. iezigen Monats Vormit tags 10 Uhr auf dem Rathhaus zu erfcheinen, lieh anzumelden und der Publication fothanen gnädigften Hcrzogl. Regierungs- Refcripts wegen Erlaubnis zu einer ordentlichen Verlags- & Sortiments-Buchhandlung zu gewarten«. Diefe lange Ver zögerung der Conccflionsertheilung, die Perthes in der Aus übung feines Berufes offenbar gar nicht gehindert hatte, wird dadurch erklärt, dafs Ettinger, fein früherer Compagnon und nachheriger Concurrent, mit allen Mitteln gegen diefclbe ankämpfte. Nun erft ward Juftus Perthes anerkanntermafsen »Buchhändler«. Einen regulären Sortiments-Buchladen hat er indeffen nie gehabt, wohl aber wurden alle vom Publicum in feinem Comptoir gemachten Beftellungen auf Sortiments- 6