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>rn. »bürg. an. i<dorf, chaum. mm. ;re. »bürg. van. >en, iauw. Frvkf. ürtager »rellau. rre. . Hamb, »'s H- g. lephant. »ant. chwan. Treuen, phant. Leipzig. Hof. rr Hof. io. Prüfst. :onprinz. lmbaum. ruffe. öavtere. sste. Witz, u. i, Stadt Stephani, staur. der ). Rat.- Oesterr. d.-Nord- rhu 246 ; 101.6b; Hamburg m L.31; )ie Rente -r fest zu te 72,70; o. 47»/«; 5; Low. )berschlrs. Ä rioo Pst. 44'/, Frühj. 44 13—38^ >ual. bez., l», Sept.- 8000»/, ,, Oetbr.» Quart. — iS'«. : und vo> ich«».) — olle» ag- vo» 4 n. 8. Anzeiger. Amtsblatt des Königl. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. 234« Sonnabend den 22. August. 1863« Bekanntmachung. Die Liste der Stimmberechtigten und Wählbaren im dritten Wahlbezirke des Handels- und Fabrikstandes, welche dem Fabrik stande im Gemeindebezirke der Stadt Leipzig angehören, ist ausgestellt und revidirt worden. Dieselbe liegt in der Rathsstube auf hiesigem Rathhause aus und kann von jedem Betheiligten, soweit sie ihn angeht, ein gesehen werden. Wir machen dieß mit dem Bemerken bekannt, daß sofort nach erfolgter Anordnung der Wahl die Wahlliste zu schließen ist, und daß alle die Personen, welche bis zu deren Schluß darin.nicht eingetragen sind , an der ausgeschriebenen Wahl nicht Theil nehmen können. Etwaigen, bis dahin nicht zur Erledigung gebrachten Reclamationen ist daher auch für diese Wahl keine weitere Folge zu geben. Die Wahlliste haben wir am 27. d. M. dem Königlichen Herrn Wahlcommifsar zu überreichen. Leipzig, den 21. August 1863. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. Schleißner. Bekanntmachung. Das Fahren mit mehreren aneinander gehängten Wagen, wie es in hiesiger Stadt mehrfach wahrzunehmen gewesen, ist im Interesse des Straßenverkehrs, wie der öffentlichen Sicherhett gleich unstatthaft und hat bereits Anlaß zu verschiedenen Beschwerden gegeben. Wir finden daher für nöthig, den Fuhrwerksbesitzern und Fuhrleuten das Fahren mit dergleichen aneinander gehängten Wagen, gleichviel ob solche beladen oder unbeladen, gänzlich zu untersagen. Zuwiderhandlungen gegen dieses Verbot werden mit einer Geld strafe von 5 Thaler oder entsprechender Gefängnißstrafe geahndet werden. Leipzig, dm 21. August 1863. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. vr. Hempel. Vas Saiischiagen. Bor ziemlich zwei Jahren schon brachte diese- Blatt (in Nr. 186 vom Jahre 1861) unter dem Titel: „Ibo vobl« Oams ok vrielcet" einen interessanten Artikel, dessen Verfasser das Cncketspiel, wie es damals von einigen hier anwesenden Engländern gespielt wurde, zur Nachahmung warm empfahl, und es sprachen sich bald noch mehrere Stimmen in diesem Sinne auS; da nun auch neuerdings das Cricket hier wieder aufgetaucht und gerade jetzt die passendste Jahreszeit dazu eivgetreten ist, so wird eine wiederholte Anregung in ähnlichem Sinne durch NachsolgendeS gewiß gerechtfertigt erscheinen. Nur muß Schreiber dieses, welcher auch de» vorerwähnten Aufsatz damals von Herzen willkommen geheißen und mit großem Ver zügen gelesen hat, gleich von vorn herein sich gegen die in dem- elben enthaltene Meinung aussprechen, als ob wir mit dem Lricket ein fremde- oder auch nur uns fremd gewordene- Spiel erst wieder von den Engländern aufnehmen müßten; da- Spiel ist, wie auch der Verfasser jene- Aufsatzes selbst ganz richtig erklärt und durch etymologische Gründe (namentlich durch die Stamm- verwandtfchaft de- Worte- „Orient" mit dem angelsächsischen „Or^es", d. i. „Krücke, Stab, Stock", wonach da-OrieLot nicht etwa nach näher liegender Ableitung ein „Grillen-", sondern viel mehr ein „Krücken- oder Stockspiel" bedeutet) nachzuveisen sucht, nicht nur rein deutschen Ursprung-, sondern e- ist als solche- un- noch gar nicht abhanden gekommen, vielmehr in Deutschland noch vielfach gebräuchlich, wenn e- auch seltsamer Weise gerade hier in Leipzig so wenig bekannt zu sein scheint. ES handelt sich demnach . nicht sowohl darum, da- Spiel, wie jener Aufsatz sagt, erst wieder von den Engländern „aufzunehmen und bei uns heimisch zu machen", al- vielmehr um die allgemeinere Verbreitung eines schönen, jedenfalls sehr alten vaterländischen Spiele-, da- sonach die Engländer in seiner ursprünglichen Gestaltung erst von unseren Vorfahren gelernt haben. Diese- „noble Vavas ok Oriokvt" ist nämlich mit nur geringen unwesentlichen Abänderungen kein andere- al« unser „Ballschlagen", noch jetzt an viele« Orten Deutschlands ein Lieblingsspiel nament lich der erwachsenen männlichen Jugend, und man könnte eS eben falls und mit noch größerem Rechte das „edle Ballschlagen" nennen Gerade in Leipzig, der Stadt, die doch sonst so viel Werth auf Uebung und Ausbildung de- Körper- legt, die ja in der deutschen Turnerei noch immer de» unbestrittenen Vorrang unter Deutsch lands Städten rühmlich behauptet, gerade hier freilich war diese- edle, kräftigende Spiel bisher völlig zu vermissen, und doch ist es z. B. schon ganz in der Nähe, m einer Mittelstadt Ost-Thüringen-, so allgemein bekannt und beliebt, daß es von den dortigen Bürger schülern und Gymnasiasten mit einer wahren Leidenschaft getrieben wird, und selbst Lehrer mit ihren Schülern an kühlen Frühlings und Sommerlagen zum gemeinsamen Spiele vor die Stadt hinauS- ziehen. Allerdings gebricht eS in Leipzig und dessen nächster Um gegend so ziemlich an dem Haupterfordernisse dazu, an einem großen, möglichst ebenen, von Bäumen, Sträuchern und Gebäuden nicht beengten, dabei außerhalb de- Verkehre« gelegenen und von hohem GraSwuchse freien Platze oder Anger; der einzige dazu vollständig geeignete Platz in der Nähe von Leipzig ist der Exercier- platz, ein Platz, wie ihn schöner wohl kaum eine andere Stadt aufweisen kann; dieser aber vereinigt in sich alle nur wünschens- werthen Vorzüge und würde bei freier und gesunder Lage durch seine bedeutende Ausdehnung hinlänglichen Raum für mehrere Spielgesellschasten zugleich bieten. ES kann hier sonach der Mangel an einem paffenden Platze fernerhin um so weniger ein HinderungSgrund de- Spiele- sein, als, der eben genannte Platz ja bereit- von Fremden zu ganz demselben Zwecke benutzt worden ist; wohl aber mag in Leipzig da- Spiel selbst bisher großentheilS unbekannt gewesen sein, des halb hofft Schreiber diese-, eS werde Bielen, denen die Erhaltung und Förderung der körperlichen Gesundheit am Herzen liegt, nicht unwillkommen sein, wenn er im Nachfolgenden da- Spiel in der Weise, wie er eS früher selbst mit besonderer Vorliebe getrieben, und abgesehen von etwaigen vielleicht hier und da bestehenden unwesentlichen Abweichungen genauer zu beschreiben and damit zu dessen Einführung in Leipzig anzuregen sucht. Da- Ballschlagen kann von etwa 8 bi- 16 Personen gespielt werden; bei geringerer Theilnehmerzahl dürfte da- Spiel kaum noch regelrecht ausführbar sein, während eine größere Anzahl Personen seinen eigentlichen Zweck und seine Vorzüge wesentlich beeinträchtigen würde; rm letzteren Falle empfiehlt sich dann eher eine Trennung in mehrere Gesellschaften. Aus der zu einem Sviele versammelten Personenrahl bilden sich nun zunächst durch Wahl zwei gleiche Parteien. Zur Vollziehung der jedenfalls originellen Wahlhand lung treten nämlich die beiden Aeltesten oder Geübtesten als Ver treter je einer Partei hervor, und eS wirst nun der Eine dem Andern einen Stock zu, welchen dieser in senkrechter Richtung