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Anzeiger. »errn kheit hier- zum er. Amtsblatt des Kömgl. Bezirlsgenchts Md des Raths der Stadt Leipzig. M 156. Mittwoch den 5. Juni. 18«1. ;>rm. :Bav. kfurt. n de- kkreuz. i, und eipzig- Pol. ronpr. lverda, «bau«. -om. Sln Sieb. ere on de- furt. Hof. Nürnb. »aum. de Pol. m. sie. Nat.» ationm -Attien »b. —, Credit- lra Paris 70 bis i 44«/., «siG., Rüböl: ratt. — -28 Verhandlungen -er Stadtverordneten i am 29. Mai 186t. (Auf Grund de- Protokolls bearbeitet und veröffentlicht.) (Fortsetzung.) »Soll nun aber die ganze, im Vorstehenden entwickelte Anlage ihren Abschluß erhalten und die oben angedeuteten gedeihlichen Früchte tragen, so muß noch etwas Andere- hinzutreten, nämlich II. die Weiterführung der neuen Straße von der Holzgaffe au- in die Bosenstraße. »Erst hierdurch wird die unmittelbare Verbindung der beiden Dorstadttheile erzielt, dmn daß die kaum länger zu duldende Kleine Gasse und der Eingang von der Ulrichsgasse nach der Bosenstraße keine solche Verbindung ist, bedarf keines Beweises. Ein Blick auf den. Plan wird die- sofort deutlich machen, wie wir denn auch über die Nothwendigkeit einer solchen Maßregel uns nicht erst noch weiter verbreiten zu müssen glauben. Opfer, ja selbst ansehnliche Opfer sind hier unseres Bedünkens nicht zu scheuen; jener ganze Vorstadttheil wird nach allen Richtungen hin die Seg nungen empfinden. Und in der That gilt eS hier bedeutende Opfer zu dringen. Soll die unter I. beschriebene neue Straße bis in die Bosenftraße weiter geführt werden, so ist ein nicht ge ringer Theil von dem Becker'schen Grundstücke hierzu zu verwenden und eS sind die auf diesem Theile desselben stehenden Gebäude adzubrechen. Es sind ferner drei HauSqrundftücke an der Kleinen Gasse und an der UlrichSgasse anzukaufen und die daraufstehenden Baulichkeiten wegzureißen, gleich wie schon früher dort ein Haus (da- Schwarzeffche) zu demselben Behufe angekauft worden ist, um den Durchbruch von der Bosenstraße nach der Ulrichsgasse zu ermöglichen. Die drei anzukaufenden Hausgrundstücke sind: an der Kleinen und Ulrichsgasse das der Krüqer'schen Eheleute; an der UlrichSgasse allein das der verw. Adv. Ehrlich; an der Ulrichs gaffe und Bosenstraße daS des Mechanikus Gärtner. „Die genauere Bestimmung über die künftige Führung der Straße kann für jetzt auf sich beruhen; so viel ist gewiß: soll die ganze Anlage ihren Zweck erreichen, soll dort etwas wahrhaft Gute- und Angemessenes geschaffen werden, so ist die Erkaufung und Niederreißung der gedachten drei Häuser ebenso wie die Be seitlgung eines Theiles vom Beckerschen Grundstücke nothwendig. Dmn wollte man z. B. nur das Gärtner'sche und Krüger'sche Grundstück zu dem erwähnten Zwecke erwerben und unter Hinzu nähme der ganzen dermaligen Kleinen Gasse die Straße so führen, daß sie nur bis zur Krüger-Ehrlich'schen Grenze ginge und sich in demselben Verhältnisse durch das Becker'sche Grundstück bis zur Holzqaffe zöge, so würde — ganz abgesehen von der Häßlich keit de- Anblickes — die neue Straße eine doppelte höchst bedeu tende und höchst lästige Krümmung erhalten (beim Durchschneiden der Holz- und UlrichSgasse), die ganze Alllage dürfte als verfehlt bezeichnet werden und die aufzuwendenden auch in dieser Beschränkung schon sehr erheblichen Kosten wären auf eine halbe, unschöne, unzulängliche Sache verwendet Wir sprechen daher wiederholt die Ueberzeugung aus, daß alle drei genannten HauSgrundstücke anzukaufen und sodann niedetzureißen sind. »Bon jener Ueberzeugung ausgehend, haben wir mit dm Be fitzern der mehrerwähnten drei Grundstücke Verhandlungen gepflogen, deren Ergebniß folgende- ist. »1) Die Krügerschen Eheleute (Nr. 2 u. 3 der Kleinen Gasse) stellen ihre Forderung auf 6000 —tzlk — -«A. Kaufgeld, unter Uebernahme einer Hypothek von 2000 92 - 22 - 5 - BetrageineS V«jährl.MiethzinseS, Uebergabe zu Johannis 1861, Uebernahme der fämmtlich aus vierteljährliche Kündigung stehenden Miethverträge, Urberlassung eine- OfmS, Uebernahme der Kaufkoften. »Wir bemerken hierzu, daß diese- Grundstück 318,56 Steuer einheiten hat und einen jährlichen Miethzinsertrag von 371 ^ (nach Versicherung der Besitzer) liefert. „Die Besitzer sind a« ihre Erbirtunge« nur bis Johauirt- L8VL gebunden. »2) Frau Adv. Ehrlich (Ulrichsgasse Nr. 36) stellt ihre Forderung auf 6500 «si (1000 «L, möglicher Weise noch etwa mehr, in Hypotheken zu übernehmen). Steuereinheiten: 720. Miethzinsertrag: 488 aff. .„Die erwähnte Besitzerin ist nicht die alleinige Berechtigte zur Veräußerung, e- sind noch andere, insbesondere fideicommissarische Erben vorhanden, in deren Namen Frau Adv. Ehrlich zugleich verhandelt und abgeschlossen, und deren formelle Zustimmung dieselbe eintretenden Falle- beizubrinqen sich verpflichtet hat. »3) Mechanikus Gärtner (UlrichSgasse Nr. 71)Forderung 4130 «-k (worunter 1500 nach Befinden noch mehr, in Hypothek zu übernehmen). Steuereinheiten: 390,55, Mie, h- ertrag nicht angegeben. „Herr Gärtner will nur bis zum tt. Juni d. I. au sein Erbieten gebunden sein. „Und dies ist denn auch der Grund, warum wir die ganze Angelegenheit schon jetzt Ihnen mittheilen, ehe wir über die Richtung der Straße von der Holz- bis zur UlrichSgasse zugleich bestimmte Beschlüsse fassen, ehe wir über die StraßenherstellnngS- koften Anschlag vorlegen können Wir dürfen wegen de- gestellten kurzen Termines keine Zeit versäumen, um Ihre Zustimmung zu jenen Ankäufen einzuholen; die übrigen noch festzustellenden Puncte sind verhältnißmäßig untergeordneter Natur und werden sich dann später ohne Mühe regeln lassen. „Die oben angeführten Resultate sind das Ergebniß langer Verhandlungen mit den Betreffenden, und die gestellten Forderungen sind von Allen insgesammt als das Aeußerste bezeichnet worden, unter welches sie nicht herabgehen würden. Die Preise sind, da- läßt sich durchaus nicht verkennen, ziemlich hoch, besonder- wenn man die Beschaffenheit der fraglichen Gebäude in'S Auge faßt. Die Erwerbungskosten berechnen sich, nach dem Obigen — abge sehen von den Nebenbedingungen — auf 16,722 »L 22 5 Dazu kommt der Werth desjenigen Theiles vom Beckerschen Grundstücke, der zur Straße zu nehmen ist, so wie der darauf befindlichen Gebäude; dazu kommt ferner der Aufwand für die Straßenherftellung selbst. Allerdings steht diesen Ausgaben auch einige zu erwartende Einnahme gegenüber: Der Erlös au- dem Material der abzutragenden Häuser, so wie die auf beiden Seiten des neuanzulegenden Straßenftückes frei werdenden Arealstreifen, die eine, wenn auch nicht glänzende, aber doch befriedigende Ver wendung hoffen lassen. Allein bedeutend kostspielig bleibt die ganze Anlage in jedem Kalle. Gleichwohl müssen wir, den oben bereit- erwähnten Vortheilen gegenüber, un- für Aufwendung dieser großen Kosten, für Bringung dieser erheblichen Opfer auS- sprechen. Wir haben demgemäß beschlossen, die unter 1, 2, 3 be zeichnten Grundstücke unter den mitgerheilten Bedingungen für die Stadtgemeinde anzukaufen, die daraufstehenden Häuser seiner Zeit zum Abbruche zu bringen, von dem Beckerschen Grundstücke so viel, als zur erwähnten Straßendurchführung nöthig sein wird, hierzu zu verwenden und auch die auf diesem Theile de- genannten Grundstücke- befindlichen Gebäude zu beseitigen. „Dafern eS Ihnen nicht möglich sein oder nicht rathsam erscheinen sollte, die ganzen in gegenwärtiger Zuschrift dargelegten Projekte Ihrerseits zur Berathung und Beschlußfassung dergestalt zu bringm, daß die bei 3) erwähnte Frist (der 9. Juni) nicht verstreicht, so bitten wir dringend, wenigsten- das unter ll ent wickelte Projekt s. w. d. a. heraus zu heben und dergestalt zu erledigen, daß wir im Stande find, die gedachte Frist innezuhalten. Denn wenn auch — wie wir wiederholen müssen — die ganzen Projekte in gewissem Zusammmhange unter einander stehen, sich gegenseitig ergänzen und heben, so liegt eS doch auf der Hand,