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auch al« talentvolle und auf dem Boden einer soliden künstleri schen Bildung stehender Darsteller die Figur wirksam hinzustellen und namentlich in den Scenen mit dem Präsidenten da- rechte Maß der Komik zu treffen. Bei den Auftritten im vierten Act ging er jedoch in Einzelnheiten darüber hinaus. Wir meinen damit vor Allem den Abgang nach der Scene mit Ferdinand und die allzu stark markirte Angst des Hofmarschalls in der Scene mit der Lady. — Wir erwähnen schließlich noch, daß die streb same junge Anfängerin Fräulein Stein die für da- Ganze wichtige Nebenrolle de- Kammermädchen- Sophie sehr anständig gab. F. Gleich. OeffentUche Gerichtssitzung. In der am 21. und am Vormittage des 22. d. M. unter Vorsitz de- Herrn CriminalrichterS vr. Rothe abgehaltenen Haupt verhandlung erschien Carl Louis Jüngling auf der Anklagebank. Der Angeklagte, früher allhier mit einem Colonialwaarengeschäfte etablirt, beschäftigte sich später nach Aufgabe des letztem mit der Vertrödlung von Waaren und ist gegenwärtig als Buchhalter in einer Pegauer Mühle angestellt. Die Anklage wider ihn lautete auf Unterschlagung, Betrug und Vermittelung eine- wucherlichen Geschäfts. Der hiesige Kaufmann und Agent Sp. hatte im Ja nuar 1860 von einem Smyrnaer Handlungshause eine größere Partie Sultanirosinen zum Verkauf übersendet erhalten. Derselbe suchte die Rosinen theils am hiesigen Platze theilS auswärts, namentlich in Berlin an den Mann zu bringen und nahm hier bei auch die ihm angebotene Vermittelung des Angeklagten Jüng ling an. Letzterer verkaufte darauf im Aufträge und für Rechnung Sp. an den hiesigen Kaufmann S. zw« Posten solcher Rosinen zum Betrag von 18 Centnern 28»/» Pfund, gab jedoch gegen Sp. nicht allein einen niedrigem Kaufpreis an, als ihm von dem erwähnten Kaufmann S. verwilligt und ge währt worden war, sondern behielt auch von dem von letzterem erhaltenen Gelde bei der ersten Post 3 Thlr. 18 Ngr. 5 Pf. und bei der zweiten Post sogar 46 Thlr. zurück und lieferte diese Summen an seinen Auftraggeber Sp. nicht ab, welcher sie auch später trotz aller Erinnerungen nicht erhalten konnte. Nun suchte sich zwar Jüngling gegen die Anklage der Unterschlagung und de- Betrugs durch das Vorgeben zu schützen, daß zwischen ihm und Sp. ein reine- Kaufs-, nicht aber ein Auftragsgeschäft statt gefunden habe und daß sonach lediglich Civilansprüche gegen ihn begründet worden seien. Allein er blieb den Beweis hierfür gänz lich schuldig. Im Grgentheil wurde durch die beschworenen Aus sagen SpS. und die der übrigen Zeugen festgestellt, daß Jüngling lediglich den Vermittler bei dem Verkaufe jener Rosinen gemacht hatte, daß ihm lediglich der Auftrag zu- deren Verkauf geworden s»ss war; eS war ihm daher auch für seine Vermittelung nicht nur Provision bewilligt, sondern zum Theil auch wirklich gewährt wordm. Der zweite Anklagepunct fand in Folgendem seine Br. gründunq. Drei in Geldverlegenheit befindliche Personm hatten sich an Jüngling gewendet, um durch seine Vermittelung je ein Darlehn von 50 Thlr. aufzunehmen Jüngling trug ihr Gesuch dem hiesigen Kaufmann H. vor, der auf das Darlehnsgeschäft aber nur unter der Bedingung einzugehen sich bereit erklärte, wenn ihm ein Wechsel über 170 Thlr. ausgestellt würde. Jüngling vermittelte dies denn auch. ES wurde von einem der Geld bedürftigen ein Wechsel über jene Summe von 170 Thlr. aus gestellt und auf H. qirirt, der jedoch nur 150 Tblr. zur Aus zahlung von je 50 Thlr. an die gedachten drei Darlehnssucher gewährte. Jüngling räumte selbst ein, daß die 20 Thlr. mehr die Prämie hätten sein sollen. Der Gerichtshof verurtheilte ihn wegen Unterschlagung und Betrugs zu 1 Jahr 1 Monat Arbeits haus und wegen Vermittelung eine- wucherlichen Geschäfts zu 5 Thlr. Geldbuße. Die k. Staatsanwaltschaft war durch Herrn Staatsanwalt Löwe vertreten, die Drrtheidigung durch Herrn Adv. Gustav Simon. Zur Tageschroiük. Leipzig, den 22. October. Der gestern Nachmittag in dem Keller de- auf dem Roßplatze Nr. 10 gelegenen Hause- entstandene, von uns bereit- kurz gemeldete Brand hätte leicht zu einem großen Schadenfeuer anwachsen können. Derselbe war dadurch veranlaßt worden, daß der Markthelfer de- in demselben Hause befindlichen Spirituosengeschäftes beim Abzapfen eine- mit Spiritus gefüllten - Fasses eine Quantität Spiritus verschüttet und hierbei das offene Licht, mit welchen er unvorsichtigerweise in den Keller gegangen war, umgeworfen hatte. Der Spiritus war hierdurch so schnell in Brand gerathen, daß der Markthelfer in aller Eile hatte an dern Keller flüchten müssen. Erst nach längerem Bemühen durch Anwendung von Sand und Schutt, so wie Bucher'scher Lösch dosen gelang eS, die auflodernde! Flamme, welcher die im Keller lagernden Spiritusfässer glücklicherweise widerstanden, völlig zu ersticken. Die Bewohner des Hauses hatten bereit- damit be gonnen, ihre Effecten in Sicherheit zu. bringen, in der Bestürzung sogar mehrere derselben gleich zum Fenster hinaus auf die Straße zu werfen. Der oben gedachte Markthelfer hat ziemlich bedeutende Brandwunden davon getragen und ist in da- Jacob-Hospital ge bracht worden. — Heute früh 7 Uhr wurde im wilden Rosenthale der bereit- völlig in Verwesung übergegangene Leichnam eine- Erhängten aufgefunden. Die' Persönlichkeit de- dem Anscheine nach dem Ardeiterstande angehörigen Entleibten ist zur Zeit noch nicht be kannt. , -7- Leipziger Lörssn-Ooursv am 22. Oktober 1861. Loursv ün SO H»»Ivr-ru8»v. 8t»»1sp»pi«r« «to. erst. 2»'»»««». - kleinere A.L k- 1855v. 100a^ « Kl- 1847v. 500 a/s ^ , L858u.1859j- 100 - L. 8.Lanä-tv. 1000 u. 500 - revtenbrlvke jkleinere 8Lebs. vrdl. klanädrivtv äo. r. 500 aL 500 äo. L /*. iOO, 50. 20, 10 - - 8 - 1000,500,100,50 - » L L / v. L V V 1000 künäd. 12 LL 8obu1ävvr»ebr. ä.^. V.Or.-^nst. au Leipsix. 8er. I. v. 500 a/s äo. äo. r. 100 - L. kr. 8t. i v. 1000 u. 500 - 0r.-0.-8ok./ kleinere LA- krsu,,. 8t. - 8eb. - 8obein« äo. kribnien-^nleid« r. 1855 äo. ^nleib« v. 1859 L. L. 0v,tr. Lvtall. pr. ü. 150 äo. 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