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Astronomie. 26 Eap. l. ihrem Wege durch die Lust erfuhren (wie Art. 40. er wähnt worden ist), verborgen sepii würde. 44) Es folgt daraus, daß eine offenbare Wirkung der Strahlenbrechung darin bestehen muß, die Dauer der Nacht und der Dunkelheit, durch wirkliche Verlänge rung des Standes von Sonne und Mond über dem Horizonte, abzukürzen. Aber selbst, nachdem sie unter gegangen sind, dauert die Wirkung der Atmosphäre, uns einen Theil ihres Lichtes zu senden, noch fort. Sie sendet uns dasselbe zwar nicht auf geradem Wege, son dern durch Zurückwerfung von den Dünsten und kleinen festen Theilchen, welche in denselben schwimmen, und vielleicht auch durch Zurückwerfung von den eigent lichen Massentheilchen der Lust selbst. Um zu begreifen, wie dieses zugehe, müssen wir uns erinnern, daß wir nicht allein durch das directe Licht eines leuchtenden Körpers sehen, sondern daß jeder Tbeil seines Lichtes, welcher nicht auf diese Weise unsere Augen erreicht, auf seinem Wege von allerhand Hindernissen aufgefangen, und zurück oder von der Seite her auf uns geworfen «wird, wodurch er ebenfalls ein Mittel der Beleuchtung wird. Dergleichen zurückwerfende Hindernisse schwim men nun beständig in der Luft. Der ganze Weg eines durch die Spalte eines Fensterladens in ein dunkles Zimmer dringenden Sonnenstrahles ist als eine Helle Linie in der Luft sichtbar; und selbst wenn er unter drückt oder durch einen gegenüberliegenden Spalt wieder hinausgelassen wird, so ist doch das durch diese Quelle verbreitete Licht hinreichend, um gänzliche Dun kelheit in dem Zimmer zu verhindern. Die Hellen Linien, welche man zuweilen bei einem mit theilweise zerrisse nen Wolken bedeckten Himmel in der Luft wahrnimmt, welche Erscheinung inan gewöhnlich mit dein Ausdrucke zu bezeichnen pflegt, „die Sonne zieht Wasser", haben eine ähnliche Ursache. Es sind Sonnenstrahlen, welche ihren Weg durch Oeffnnngen in den Wolken nehmen, und von dem Staub und den Dünsten der tiefer,, Lust aufgefangcn und zu.rnckgeworfen werden. So verhält es sich auch mit denjenigen Sonnenstrahlen, welche, nach dem die Sonne durch die Convexitat der Erde ver-