Malerische Länder- und Völkerkunde Der Erdball und seine Naturwunder
Titel
Malerische Länder- und Völkerkunde
Untertitel
eine Naturbeschreibung aller Länder der Erde und Schilderung ihrer Bewohner; unter besonderer Berücksichtigung der neuesten Entdeckungsreisen von Ross, Parry, Kane, Franklin, Mac Clintock, Humboldt, Schlagintweit, Barth, Livingstone, Vogel, Heine, Möllhausen, Stuart etc.; gebildeten Freunden der Erdkunde gewidmet; mit 120 in den Text eingedruckten Abbildungen
Der weiße Elephant. 743 hören, erreichen die höchste Ausbildung, die größte Vollkommenheit, auch die Thierwelt zeigt sich in ähnlicher Weise entwickelt, Rhinoceros, Ele- Phanten, Tiger, langgehörnte Bussel scheinen hier ihre Urheimat zu haben. Der Elephant, obwohl ein in Hinterindien allgemein verbreitetes Thier, genießt doch einer besonderen Achtung, man könnte fast sagen, die Leute halten ihn für einen verkleideten Menschen — mehr als das, für einen verkleideten Fürsten, welcher natürlich nicht ein Mensch, sondern ein Halb gott ist. Dem weißen Elephanten, welcher allein hier Vorkommen soll, werden wahrhaft göttliche Ehren erwiesen. Wir sehen denselben hier von einem kleinen Theile seines Hofstaats umgeben, es wandeln neben ihm Bediente, die ihn mit Schirmen beschatten, nur schade, daß sie für Seine Majestät etwas zu klein sind. Er hat seine eigenen Häuser, seinen Andienz- saal, er wird auf jede mögliche Weise gepflegt und man sorgt dafür, daß ihm kein Vergnügen fehle; deshalb hat er ein zahlreiches Serail von den allerschönsten Elephantinnen und man führt ihn alltäglich in seinem Harem umher, damit er die Wahl treffe und man ihn dann mit seiner Schönen allein lassen kann. Der pnllnll des Honigs und der weilte Elephnnl. Der hier zur Verehrung vorgeführtc ist ein prächtiges Thier von 12 Fuß Höhe und er ist schon seit mehr als fünfzig Jahren im Besitz des Herrschers. Das weiße Aussehn rührt von einer Krankheit her, er ist ein Albino oder Kackerlak, wie es die weißen Mäuse und die weißen