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732 Wunderliche Wirthschaft in den Clubbs ein paar solcher Thonfiguren, auch sind wohl andere Theile des Hauses damit ausgeschmückt. Das Innere dagegen würde sich wenig von den andern Häusern unterscheiden, wenn es nicht eine so bedeutende Ausdeh nung hätte, daß so ziemlich alle Männer eines Dorfes gleichzeitig Platz fänden. Man findet darin vor allen Dingen eine große Masse von La gern aus Holz, täuschend ähnlich denjenigen, welche man in unseren Wachtstuben sieht und mit dem Namen Pritsche bezeichnet, nur sind sie nicht gerade von Brettern und Bohlen, sondern von Stangen, von abge schälten Zweigen der Bäume gemacht und das Ruhen darauf hat, was das Gefühl für den Körper des Europäers betrifft, eine merkwürdige Aehnlichkeit mit dem, was der Soldat „aus Latten liegen" nennt. Allerdings suchen sie sich dieses Lager ein wenig minder schmerzhaft zu machen, indem sie Felle von Thieren darauf ausbreiten, aber sie wer den doch nicht ganz unfern Sophas oder Ruhebetten gleich. An der Mauer sind rund umher kleine und große Kasten befestigt, deren jeder seinen eigenen Herrn zu haben scheint. Hierin bewahren sie ihren Taback, ihre Maiskolben, ihre sonstigen Speisevorräthe, ihre Pfeife, ihre Trinkgefäße und Löffel, sie haben auch in einem Winkel der Hütte einen ausgehöhlten Baumstamm, worin der Reis gestoßen und enthülst werden kann, sie haben auch ihren Heerd zum Kochen; ferner hat ein jeder dort seine Waffen aufgehängt und gerade so ist es auch in den einzelnen Hütten, nur, wie bereits bemerkt, mit dem Unterschiede, daß Alles hier in bedeutend größerer Anzahl, das ganze Haus in größerem Maßstabe angelegt ist. Hier bringen nun die Männer ihre Zeit zu mit Plaudern, mit Rauchen, mit Erzählen von Neuigkeiten, welche sie von den vorüberziehen den Kaufleuten aufgefangen haben, mit Spielen und Singen. Kurz, wir sehen, es ist tatsächlich ganz und gar das, was wir in Europa mit dem Namen eines Club oder eines Casino bezeichnen. Findet ein Unterschied statt, so liegt er lediglich darin, daß ein jeder seine Lebensmittel sich mit bringt, daß er sich nicht seinen Kübel Weißbier oder seinen Schoppen Wein vom Wirthe einschenken läßt, sondern ihn aus dem ihm zugehörigen Kasten nimmt, dessen Inhalt von einem Jeden respectirt wird, denn so große Diebe die Bewohner des Mondlandes sind, so wenig sind sie es doch in der Kameradschaft. Hier bringen diese Männer ihre ganze freie Zeit zu und es kommt gar nicht selten vor, daß der Neuvermählte die Hochzeitsnacht hier mit Trinken, Spielen und Essen weilt und im Taback- und Hanfrauchen ein größeres und reelleres Vergnügen findet, als seiner in den Armen der angebeteten Schönen wartet. Die Trennung der beiden Geschlechter von einander ist überhaupt