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Die Bevölkerung. 661 Stückchen Land, wie klein oder wie groß cs auch sei, cinzäunen, cs sei denn gegen zweibeinige Ranbthicre, mit denen aber in früheren Zeiten und so lange bis die Cnltur den Sieg über den Fendalismns errungen hatte, die vierbeinigen Allianz geschlossen hatten, denn bekanntlich verboten blut geschriebene Jagdgesetze dem armen Landmann, die wilden Schweine und die Hirsche der hohen Herren von seinen Feldern zu verjagen. In Mexico sind die Thiere noch die beinahe alleinigen Herren; auf einer Oberfläche von 80,600 Quadratmeilen (mindestens) wohnen gewiß noch nicht sieben Millionen Menschen; hat zwar auch die Einwanderung stets eine große Menge dahingeführt, so ist doch wiederum durch die schrecklichen Krankheiten, Hungersnoth, Raub und Mord und durch die vielen Kriege, welche in jenen Ländern durchaus noch den Charakter der Raub- und Mordbrenncrzüge haben, immer wieder aufgericben worden, was die vermehrte Einwanderung zuführte. Im Besitz des Staates sind nach Versagung der Spanier die ein- geborncn Europäer, die Criollos, Leute von großer Begabung, von nicht geringerer Intelligenz, aber auch zugleich von so großer Indolenz, von Trägheit, Stolz und Intoleranz, wie nur ihre Stammeltern sie gehabt haben. Man rechnet diese Kreolen etwas über eine Million, vielleicht anderthalb Millionen; niemand kann es wissen, es sind nur Muthmaßungen. Aus der Vermischung dieser Abkömmlinge der Spanier mit den ein- geborncn Mexikanern sind ungefähr doppelt so viel sogenannte Edel farbige hervorgcgangen. Edelfarbige nennt man sie, weil sie sich in auf fallendster Art so äußerlich als in ihrer Gesinnung ihrem Charakter, ihrer Moralität von den Mulatten unterscheiden. Diese letzteren, die Mischlinge von Europäern und Schwarzen könnte man so die Erben aller Laster ihrer Eltern nennen, wie man mit Recht die edlen Farbigen als die Erben aller Tugenden bezeichnet, was sogar die Spanier und Kreolen selbst thun. Könnte man noch einen Unterschied machen, noch eine Untcrabtheilung zu bilden suchen, so würde man zu unterscheiden haben die Abkömmlinge einer Weißen Mutter und eines mexikanischen Vaters. Die niedere Begabung dieser letzten im Vergleich mit den Abkömmlingen erster Art ist sehr leicht Zu erklären. Die Spanierin vornehmer Klasse hält sich für viel zu er haben, um sich in eine Verbindung cinzulassen — sei cs eine erlaubte oder unerlaubte mit einem Eingebornen; wo also Kinder von Spanierinnen »nd Indios Vorkommen, gehören die Mütter der dienenden Klasse an, und diese sind nur selten von reinem Blut, und sie haben selbst als Terceronen oder Quadronen, schon ganz den weißen Spanierinnen ähnlich, noch alle Negertücken und Nicken und pflanzen dieselben auf ihre Kinder fort. Nicht so ist es bei den Verbindungen der andern Art. Die Kreolen