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Das Leben der Squatter. 583 Schafe bestimmt und sie versorgen die Kolonien Victoria und Adelaide mit dem nöthigen Schlachtvieh; aber die Reise, welche dasselbe machen muß, ist beschwerlich und dadurch wird dieses Vieh sehr vertheuert. Es gehört viel Muth und Unternehmungsgeist dazu, um solche Reise zu wagen und es gehört viel Geld dazu, um das nöthige Vieh zu kaufen, und wie viele Menschen man auch zu dieser Reise mitnehme, das Auge des Herrn darf niemals müde werden, und je größer seine eigene Ermü dung bei einer so beschwerlichen Reise wird, je größer muß die Aufmerk samkeit auf die andern, ans die Untergebenen sein, welche nur Lohn und keinen Gewinn von der Sache haben. Aber wie ermüdend, beschwerlich und gefährdend diese Expeditionen immer seien, der große Gewinn, welcher demjenigen sicher ist, der sein Vieh glücklich an Ort und Stelle bringt, ist so verlockend, daß es immer Leute giebt, welche dergleichen Unterneh mungen wagen. Die zu beschreibende Reise wurde von zwei Männern, Dargh und Leuba, von Sidneh unternommen. Die beiden genannten Personen hatten sieben Gehülfen bei sich, unter denen zwei Schwarze waren, ferner hatten sie sechs tüchtige Zugpferde und eine genügende Anzahl von Reitpferden bei sich; die Wagen, von äußerster Stärke, hatten sämmtlich bereits eine Reise in die Minen gemacht, waren mithin erprobt. Die Lebensmittel bestanden aus einer Tonne Mehl, mehreren Centnern Zucker, einer Kiste Thee, einer Tonne gesalzenen Rindfleisches und einem Faß Branntwein. Ein Zelt war bestimmt, um die beiden Reisenden aufznnehmen, die Arbeiter Mußten im Freien zubringen, wie sie vermochten. Von Maitland am Hundeflusse begann die Landreise, bis dorthin war man mittelst des Dampfschiffes gelangt. Dreihundert Meilen ungefähr ist dieser Ort von den Viehdistrikten entfernt und diese Strecke muß in kleinen Tagereisen zurückgclegt werden, lveil man die Kräfte der Pferde für die spätere Arbeit zu schonen alle Ursache hat. Jeden Tag macht man ungefähr acht Meilen und Abends, kenn man an einem Bach oder einem See anlangt, koppelt man die Pferde und überläßt ihnen, sich während der Nacht das Futter zu suchen. Einen Monat ungefähr nach ihrer Abreise von Maitland erreichte die Karavane die sogenannten Stationen und sie fanden auf einer ungeheuer keit ausgedehnten Hochfläche nichts weiter, als unzählige Rinder und Schafe inmitten einer höchst dürftigen Vegetation. Nur wenige und erbärmliche Hütten sieht man auf den weitesten Räumen vertheilt; Wcewaa >st das einzige Dorf in diesem ungeheuren Raume, es hat jedoch eben so elende Hütten, als die übrigen vereinzelten sind und höchstens 300 Ein-