Malerische Länder- und Völkerkunde Der Erdball und seine Naturwunder
Titel
Malerische Länder- und Völkerkunde
Untertitel
eine Naturbeschreibung aller Länder der Erde und Schilderung ihrer Bewohner; unter besonderer Berücksichtigung der neuesten Entdeckungsreisen von Ross, Parry, Kane, Franklin, Mac Clintock, Humboldt, Schlagintweit, Barth, Livingstone, Vogel, Heine, Möllhausen, Stuart etc.; gebildeten Freunden der Erdkunde gewidmet; mit 120 in den Text eingedruckten Abbildungen
Tussok-Gras. 553 Klumpen Wurzeln emporsprossen. Zwei Matrosen hatten sich vierzehn Monate lang fast allein von den Wurzeln und von den untersten Enden der fingerdicken Tussokhalme genährt, ihr einziges Obdach war eine Hütte aus den in einander verschlungenen, sich zu Rasen bildenden Tussokwur- wurzeln. Sie waren hierher verschlagen und vermochten von dieser nahr haften Substanz sich zu erhalten, bis vorbeikommende Seefahrer sie bemerkten und aufnahmen. Tussok-Gras. Nach einer Zeichnung von Vr. hooker. Sehr merkwürdig ist, daß dieses Gras außer dem Rindvieh und den Pferden sonst keinem anderen Thiere zur Nahrung dient. Nur ein kleines Insekt lebt ausschließlich von dieser Pflanze und ein Vogel, nicht größer als ein Sperling, nährt sich von ihrem Saamcn. Seevögel nisten unter dem Schutze der Halme, Pinguine und Sturmvögel suchen Schutz unter ihren Wurzeln, auch Seelöwen lagern im Schatten dieser Gebüsche, welche vou fern die größte Achnlichkeit mit niederen Palmenbäumen haben, aber sich davon nähren sieht man kein anderes Geschöpf, als die aus Europa hierher gebrachten grasfressenden Thiere und cs ist merkwürdig genug, daß dieses ganz vortreffliche Gras gerade da gefunden wird, wo es solcher Thiere gar keine giebt. Man hat versucht, es nach England zu verpflanzen und es gedeiht daselbst vollkommen; was aber für seine Verpflanzung auf unsere Wiesen d>ohl hindernd sein dürfte, ist die Langsamkeit, mit der es sich entwickelt. Tie Pflanze im botanischen Garten in Kew war bereits drei Jahre alt Sünder- und Völkerkunde. -ln