Volltext Seite (XML)
Line gemischte Colvnie in Kanada. 503 und in Moose-Factory im Süden vereinigt, bildeten eine Art Collegium und ließen auch alle Jahre eine Art Untersuchung ergehen über die Führung der Geschäfte; allein dieses scheinbare Rechtswesen war doch höchst unvoll kommen und die hohen Herren daselbst, von denen es weiter keine Apel- lation gab, beschäftigten sich ernstlichst doch nur mit Handelsangelegen heiten. In Folge dessen wurde von England aus eine Kommission nach Ka nada geschickt, welches im Jahre 1857 geschah. Aus dieser Untersuchung ging die Ueberzeugung hervor, daß man der Compagnie alle die Terri torien überlassen könne, welche den Bestrebungen der Civilisation keine Zu kunft versprächen, daß man dagegen diejenigen Länder, welche sich urbar machen ließen, mit Kanada verbinden solle, so diejenigen Ländereien, welche sich in der Nähe des Winnipegsees und seiner Zuflüsse befinden. Es wur den zwei Abtheilungen beschlossen, die eine östlich, die andere westlich von dem Felsengebirge, denen auch ^zwei verschiedene Gesellschaften vorstehen sollten, obschon ihre Interessen unter einer und derselben Firma vereinigt waren. Um alles dieses zu ordnen oder Vorschläge zur Ordnung zu wachen, wurde Capitain Palliser mit ausgedehnten Vollmachten nach Ka nada n. s. w. gesendet. Aus dieser Reise besuchte der Capitain eine Kolonie, welche im Jahre 1812 gegründet wurde und nahezu 7000 Einwohner zählt, davon 850 Fa milien Rothhäute, 250 Familien europäischen Ursprungs sind, Schotten, Kanadier, Engländer, Schweizer, Norweger, welche sich aber mit den Ein geborenen vielfältig gemischt haben. Leider hat auch hier schon die Reli gion zu Spaltungen geführt, man hat 400 katholische Familien, 500, welche der englischen Kirche angehören und ungefähr 100, welche Presbyterianer sind; sie haben neun verschiedene Kirchen oder Tempel, es genügt ihnen nicht, Christen zu sein, sie müssen sich zu der Hofkirche Englands oder zu dem römischen Kultus oder zu sonst einem bekennen. Die weit ausgedehnte Kolonie (die Gebäude sind auf einer sieben Meilen langen Linie zerstreut) genießt eines seltenen Segens, der Boden ist äußerst fruchtbar, das Klima ein höchst günstiges, den Mais steckt man Ms am 1. Juni und er ist ansgereift am Ende des August, den Weizen erndtet man drei Monate nach der Aussaat, Heu von der alleredelsten Gattung wird auf Flächen gewonnen, welche die größten Rittergüter weit hinter sich lassen, die Gemüse entwickeln sich auf das Prächtigste, alles ist vereinigt, um in dieser Kolonie eine Ueberfülle zu erzeugen, welche sie zu einer Vorrathskammer für tausende von Quadratmeilen machen dürfte, aber es fehlt an Absatzwegen, überdies ist das europäische Element nicht genügend vertreten und es scheint sogar, als ob es sich vermindere, während