Malerische Länder- und Völkerkunde Der Erdball und seine Naturwunder
Titel
Malerische Länder- und Völkerkunde
Untertitel
eine Naturbeschreibung aller Länder der Erde und Schilderung ihrer Bewohner; unter besonderer Berücksichtigung der neuesten Entdeckungsreisen von Ross, Parry, Kane, Franklin, Mac Clintock, Humboldt, Schlagintweit, Barth, Livingstone, Vogel, Heine, Möllhausen, Stuart etc.; gebildeten Freunden der Erdkunde gewidmet; mit 120 in den Text eingedruckten Abbildungen
Grasfressende und Naubthiere. 491 die Gegenstände, welche ihnen zu ihrer Existenz unumgänglich nothwendig sind und wenn sie nichts mehr haben, was sie verkaufen können, so legen sie sich auf's Stehlen, auf's Rauben, auf's Plündern, wo es denn „auf einen kleinen Mord nicht ankommt", weshalb man sich auch für berechtigt hält, sie gleich wilden Thieren niederzuschießen. Es ist schwer begreiflich, wie diese Leute in so schlechten Kleidern und in so schlecht verwahrten Hütten leben können. Aus den Fellen der Rehe machen sie sich ihre Kleider, ans den Fellen der Rinder ihre Lagerstätten und mit denselben Fellen, wenn sie enthaart sind, decken sie ihre Hütten. Das größte dieser Thiere ist der Bison oder der amerikanische Büffel, jenes mächtige Thier, das, mit langer, schwarzer Mähne behaart, in frü heren Zeiten in Heer- den von hunderttau senden ganz Nord amerika von einem Ende bis zum andern durchstrich, so weit es irgend Fütterung und Wasser fand. Das demnächst größte Wild ist der Wapiti, ein Hirsch, von schöner starker Form, be trächtlich größer als unsere Thiere gleicher Race und dennoch einem viel kleineren Naubthiere, dem Viel- fraß, erliegend. Unser Bildchen, nach einer Zeichnung von Har- veh, zeigt uns diesen mächtigen Hirsch, wie er im schnellsten Lauf don einem Vielfraß oder Wolwerene er reicht ist, wie derselbe sich ihm auf den Rücken wirst, mit seinen scharfen Klauen anklammert und ihm dann die Kehle durchbeißt. In dieser weiten, ! menschenleeren Wüste wird unaufhörlich Krieg 36*