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Reichthum an Fischen. 487 mächtige Raubvögel, welche namentlich dem Vogelwilde und den kleineren Gratthieren nachstellen und vielen Schaden thnn. Die Küsten dagegen sind nicht eigentlich von Raubfischen bewohnt, sonst aber sind die Meer busen und die weit in das Land eindringendcn Fjorde überreich angefüllt mit nutzbaren Fischen und mit Meeressäugethicrcn, welche diesen nachstellen, wie die Seehunde nnd alle damit verwandten Geschlechter. Nicht selten wirft ein Sturm auch einen Wallfisch aus das Ufer, dann wird er von den gesammten Bewohnern des Fjords als gemeinsame Beute betrachtet und getheilt. Heringe kommen in zahllosen Schaaren in die Buchten, sie werden mit Schaufeln auf das Land geworfen, denn sie erscheinen so dicht gedrängt, daß man glaubt, man müßte auf ihnen spazieren gehen können. Ein Netz in diese Masse hinein-, und wenn es gefüllt ist, dasselbe wieder herauszubringen, gehört ganz einfach zu den Unmöglichkeiten. Woher diese Züge der kleinen Fische kommen, was sie veranlaßt, in solch unzählbaren Schaaren zu wandern, ist eben so unbekannt, wie der Grund der Aus wanderung der Lemmings. Die Heringe betreffend, so sagt man zwar, sie würden von Walisischen verfolgt und flüchteten nach dem Lande zu, dies ist aber eine Fabel, welche jedenfalls weder ein Naturforscher, noch ein vernünftiger Seefahrer erfunden hat, denn der Walisisch frißt gar nicht Fische, er lebt von kleinem Seegewürm, von Weichthieren, die er kahn- ladungenweise mit seinem gewaltigen Munde auffaßt, durch das eigen- thüinliche S?eb, welches die Fischbeinbarten bilden, das Wasser auspreßt "nd darauf die Fettmasse, die zurückbleibt, die Gaüertmasse der kleinen Würmchen verschluckt. Haifische, welche möglicher Weise Heringe fressen könnten, finden sich in den kälteren Meeren nur selten. Die Ostseite dieses gewaltigen Gebirges ist bei weitem weniger steil, die Flüsse, welche dort hinabgehen, haben einen bei weitem längeren Ver kauf und sie gelangen dazu, in den Ebenen große Seen zu bilden und aus diesen dem Meere zuzueilen. In Folge dieser mäßigeren, langsameren Abdachung des Gebirges ist die Ausdehnung des bebaubaren Landes sehr viel größer und man sieht in Schweden große, zusammenhängende Getreidefelder, was man in Nor wegen nicht zu sehen bekommt. Die Bewohnerschaft hat daher einen grö ßeren Reichthum, ein angenehmeres und bequemeres Leben, die Höfe der Bauern verrathen einen gewissen Wohlstand. Der Ernst des Norwegers ist dem Schweden fremd, man muß aber nicht glauben, daß es ihm an ernster Thätigkeit fehlt, er ist so arbeitsam, so kräftig und so ausdauernd, wie man es nur irgend verlangen kann; das zeigt besonders der Berg mann, welcher hier in Schweden in den Eisen- und Kupferbergwerken Arbeiten ausführt, die man kaum für möglich hält. Schweden versorgt