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446 Peters I. Wohnhaus zn Derbent. vom Meere zum Gipfel des Berges ansteigend; ein schönes persisches Thor, von zwei ungeheuren Thürmen flankirt, bildet den nächsten Eingang, gleich daneben gewahrt man eine mächtige Quelle, von prächtigen Platanen umgeben. Verschleierte Frauen plaudern in ihrem Schatten, Männer gehen aus und ein, die Scenerie hat etwas ungemein Großartiges und Schönes, welches an biblische Geschichten erinnert, in denen die Schilderungen ganz ähnlicher Gegenden und Situationen Vorkommen. Nahe am Meere liegt die Hütte, welche Peter der Große bewohnte, als er zum ersten Male nach Derbent kam; dieselbe ist sorgfältig erhalten worden. Dieses wun derbar kleine Hüttchen, welches dem größten Mann seiner Zeit zur Wohnung diente, zeigt eine unbeschreibliche Einfachheit, man könnte dasselbe beinahe ldrjles Wohnhaus Peters des Gropen zu Dervenl. eine bloße Höhle nennen, doch ist sie als Reliquie in hohen Ehren, ist von einem Gitter umschlossen, vor dem Eingang dazu stehen zwei mächtig lange Kanonen, aber nicht auf Lafetten, sondern auf Steinklötzen ruhend; Wachen stehen davor Tag und Nacht." Das Innere der Stadt Derbent ist vollständig orientalisch, die Klei dung der Einwohner ebenfalls, sie ist die persische. Die große Bewegung der Volksmenge, welche man in den Straßen sieht, läßt mit ziemlicher Sicherheit schließen, daß Derbent ein bedeutender Markt sei. Der Bazar befindet sich rechts von dem ersten Eingänge, auf der entgegengesetzten Seite steigt man eine steile Straße nach dem Quai hinab, woselbst die russischen Kaufhäuser sind. Derbent bildet ein großes längliches Viereck und dehnt sich von dem Meere bis zu dem Gipfel des nächsten Berges aus, woselbst eine mächtige Burg, die Citadelle, steht. Die Mauer, welche die Stadt umgiebt, ist breit und mit Thürmen dergestalt gespickt, daß man mehr Thürme als Mauer sieht. Diese Mauer umfaßt nicht nur die