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mit Ziehtüchern von verschiedener Farbe, mit Streifen baninwollenen oder seidenen Zeuges, auch wohl mit Shawls bekleidet, nur das Dach, durch welches der Rauch abziehen muß, ist ganz so wie bei den übrigen Kal mücken. Nach kurzer Zeit wurde ein Bote der Fürstin zu dem Maler gesen det, welcher ihn aufforderte, ihr einige seiner Bilder als Probe seiner Kunst zukommen zu lassen. Ihr Wunsch wurde sofort gewährt und die Bilder kehrten etwa nach einer halben Stunde in die Hände des Malers Zurück, zugleich aber sah er einen Kalmücken ans einem der edelsten Renner dem vorhin abgesendeten Boten nachjagen, entschieden in der Absicht, den selben einzuholen oder zu überholen. Jetzt war ihm nicht mehr bange um das Gelingen seines Vorhabens, da die Fürstin selbst die Frage in die Hand genommen hatte, es handelte sich nur noch darum, ein Paar Tage u> Geduld zu warten. Die Hausfrau der gastfreundlichen Familie, bei welcher der Maler vorläufig wohnte, beeilte sich, ihm das Leben so angenehm zu machen wie Möglich, v. h. sie holte ein Lamm aus der Heerde, um es zu schlachten "ad zum Essen zuznbereiten, während welcher Zeit die übrigen anwesenden Personen sich bemühten, durch sorgfältiges Studium seiner Person die Unterschiede zwischen einein Mitglieds der großen Preußenhorde und einem Kalmückenhorde herauszufinden. Wahrscheinlich wird ihnen der Preuße ühr häßlich vorgekommen sein, weil er nicht geschlitzte Augen, nicht ver blende Backenknochen, nicht eine breite Nase und nicht ein bartloses Kinn ^tte, welches alles gewiß nach den Begriffen von Schönheit, wie die Kal mücken sie haben müssen, sehr abscheulich ist. Es ist fraglich, wie weit namentlich die weiblichen Bewohner des Zel- Ms ihre Studien über das Prenßenthum fortgesetzt hätten, wenn nicht ein zweiter Bote der Fürstin gekommen wäre, der die Bilder nochmals zu haben wünschte, welche die Fürstin gesehen, da die ältere, die Fürstin- Butter, auch die Kunst des Malers kennen lernen wollte. Seine Will fährigkeit wurde nach einer halben Stunde reichlich belohnt durch eine lasche mit Milchbranntwein, jedoch wurde ihm ausdrücklich bedeutet, daß "ach dem Genüsse dieses köstlichen Getränkes er die lederne Flasche der Fürstin wieder zurückgeben solle. Gern hätte der Maler gleich angefangen, wgend welche Personen durch seinen Pinsel zu verewigen, allein der Cere- Monienmeister oder Minister oder, was er sonst alles sein mochte, erklärte ^eses für unthunlich, indem es nicht schicklich sei, einen Unterthanen zu Malen, bevor die Fürstin und die andern vornehmen Personen gemalt seien, ^an» habe dieses, wenn es überhaupt erlaubt würde, keine Schwierigkeit Mehr und er könne alle malen, vom Ersten bis zum Letzten. Dies war