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Klima in Sibirien. 393 Million Schafe um, mehr als eine Viertelmillion Pferde, über 13,000 Rin der und 10,000 Kameele, ein Schaden, den man im Ganzen auf 15 Mil lionen Rubel anschlug. Wenn sich im Sommer solche Stürme erheben, so führen sie den Sand und den Staub hoch empor, wälzen ihn in dichten Knäueln umher, er ver dunkelt die Sonne bis zur blutrolhen Farbe; der Staub dringt in alle Spal ten und Ritzen ein und wird den Thieren dadurch höchst verderblich, daß er sie am Athmen und am Sehen hindert, tausende sterben den Erstickungs tod. Menschen vermögen sich einigermaßen zu schützen, wenn sie sich nieder - werfen und den Kopf so tief als möglich in die Erde begraben, noch besser ist es, wenn man ein nasses Tuch um den Kopf wickelt, wodurch natürlich der Staub abgehalten wird. Argali, das milde llöirilche Schaf. Nach einrr Zeichnung von virior Adam. Das Klima der südlichen Gebirge, zwar nach ihrem Nord- und Süd- Abhange auch noch sehr verschieden, ist doch im Allgemeinen der mensch lichen Gesundheit sehr zuträglich, denn es giebt dort kaum andere Krank heiten, als das Wechselfieber, im Frühjahr und Herbst hitzige Fieber, und unter dem Bieh die sogenannte sibirische Pest, ursprünglich eine Viehseuche, welche aber auch mitunter die Menschen befällt. Die Krankheit fängt mit einer Geschwulst an, welche nach und nach verhärtet, sich ausbreitet, häu tiger wiederkehrt, besonders aber an den von Kleidern nicht bedeckten Thei- len des Körpers sich bildet. Man glaubt, Stiche von giftigen Insekten seien die Ursache, man kann aber nicht angeben, was für Jnsecten es sind. Die Geschwülste bilden sich zu schwarzen brandigen Geschwüren aus, ziehen ein erschlaffendes, zerrüttendes Fieber nnd bald den Tod nach sich. Am Länder- und Völkerkunde. 30