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390 Das Uralgebirge. also 40,000 Pfund Silber jährlich zu liefern und er liefert jederzeit mehr; hierzu kommen noch 12,000 Pud Kupfer und 20,000 Pud Blei. Von dem Altai zweigt sich ab das Kolhwausche Gebirge, in welchem die reichsten Gold- und Silbererze gefunden werden; der Kusnezkische Al tai, der Abakonskische und der Krasnojarskische Bergzug, beide reich an Erzen, beide ziemlich gut bewaldet. Ein mächtiges Gebirge, die Scheidegrenze von Asien und Europa, ist der Ural; er beginnt am carischen Meerbusen des Eismeeres und scheint sich ans Nowaja Semlia nordwärts fortzusetzen; von dem Meerbusen, an welchem er westwärts nach Nowaja Semlia umbicgt, streicht er beinahe ganz südlich auf das Plateau zu, welches den Aralsee von kaspischen See trennt und macht zwischen Europa und Asien so weit die Grenze, bis er die Statthalterschaft Perm erreicht, von wo an Zuflüsse der Wolga die Grenze bilden und der Ural ganz zu Asien gehört; er zieht sich daun nach Oreuburg, wo ungefähr unter dem 50. Grade das Gebirge in die Steppe verläuft, man kann daher dieses Gebirge nur theilweise, wiewohl doch immer größtent Heils ein Grenzgebirge nennen; es gehört nicht zu den Hoch- oder Alpengebirgen, wiewohl einige Spitzen ewigen Schnee tragen. Seine beiden Abhänge sind zwar physikalisch ganz gleich beschaffen, doch ist der östliche Abhang steiler, der westliche bei weitem länger gestreckt. In diesem Gebirge findet man viele der kostbarsten Steine und eine» Halbedelstein, den Malachit, welcher in solcher Masse bricht, daß man die prachtvollsten Säulen zu einigen Kirchen in Petersburg und Moskau dar aus macht, kleinere Stücke als Schmuck gefaßt trägt, die Hauptmasse aber auf Kupfer verarbeitet, da der Malachit das edelste Kupfererz ist. Der Nord Ural, vom 68. bis zum 61. Grade der Breite, steigt in drei Rücken ans, welche sich am Ursprung der Pctschora vereinigen. Der westlichste, Nowaja Semlia gegenüber, ist der höchste dieser Rücken, welche meistens ganz nackt, nur mit Moos oder Torfwiese bedeckt, strichweise mit verkrüppeltem Holz besetzt sind. Unter dem 63. Grade, wo die Petschora ihren Ursprung nimmt, fängt Nadelwaldnng an. In dieser Gegend schei neu einige Vulkane thätig gewesen zu sein, denn man sieht daselbst vul kanische Gesteine. Einige Zweige dieses Gebirges gehen weit nach Westen bis zum Weißen Meere, und dem Fluß, der bei Archangel in dasselbe mündet, bis zu der Dwina. Diese Rücken sind sehr hoch, sehr ausgebreitet, schön be waldet, bergen aber doch in ihrem Schoße Steinkohlen, Salz und Kupfererze. Der mittlere Theil des Ural heißt der Werchoturische und reicht vom 61. bis zum 57. Grade. Eine kleine Abthcilung von einem Grad Länge wird nach der Hauptbergstadt Jekatharinenburg genannt, der südlichste