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liefern soll, indem die Fahrt auf diesem von plötzlichen Stürmen ans das Entsetzlichste heimgesuchten See zu den gefährlichsten Unternehmungen gehört und daher die Leute an Entschlossenheit, Kühnheit und Besonnenheit in der Gefahr gewöhnt. Dies Gebirge, fast durchweg einen Granitkcrn enthal tend, ist doch mit späteren Formationen verschiedentlich bedeckt, sein Inhalt ist noch wenig untersucht, doch findet man Steinkohlen, krhstallisirten Schwe fel in schönen Stufen, Alaun und verschiedene Metalle, Kupfer, Eisen und Blei, auch einige Mineralquellen hat man gefunden, wiewohl dieselben wenig Anziehungskraft für Kranke haben dürften. Die Oberfläche dieses Gebirges ist auf das Prächtigste bewaldet, nur die Granitkuppen und die bis an die Schneegrenze reichenden Alpenkuppen sind nackt. Ein anderer Zweig des Sajanigebirges heißt das Daurische und sein östlicher Theil wird das Nertschinskische Gebirge genannt' Dieses ist sehr- erzreich, hat Silber, Blei, Kupfer, Zink, Spießglanz, Quecksilber und Eisen, demnächst aber noch vortreffliche Steine mancher Art, Marmor, Porphyr, Granit, vielfarbigen Schiefer, Quadersandstein, alle natürlich werthlos in einer Gegend, wo Niemand Porphyrsäulen oder Schieferdächer oder Gra nittrottoirs braucht. Der Altai ist einer der höchsten Bergrücken Asiens und gehört zu den ostasiatischen Hochgebirgen. Zwar berührt derselbe eigentlich nur in einigen Ausläufern die russische Grenze, das südliche Sibirien, wo er unter dem Namen des kleinen Altai bis zum Jrtitsch geht, allein die Russen sind gewohnt, denselben überhaupt als in ihren Grenzen gelegen zu betrach ten und wahrscheinlich ist Niemand, der sie hindert, sich denselben wirtlich anzueignen, sobald es ihnen gefällt. Dies Gebirge scheint der Hauptstamm der vorgenannten zu sein, denn dieselben gehen alle von ihm aus, wiewohl da oder dort von einem Strome quer durchschnitten. Das Baikalgebirge schließt sich unmittelbar daran, die Gebirge der Mandschurei sind nur durch den Amur davon getrennt und die längs des ochotskischen Meerbusens nördlich und durch Kamschatka südlich streichenden Bergzüge schließen sich unmittelbar an das Grenzgebirge der Mongolei, an das Salomongebirge. Der Altai ist rauh und hoch, ein wahres Alpengebirge; wo sich die Gipfel nicht bis zur Schneegrenze erheben, sind sie mit undurchdringlichen Wäldern bedeckt. Merkwürdig ist, daß die reichen Erzgruben, welche unglaubliche Massen von Silber zur Münze nach Moskau und Petersburg liefern, gerade in Gegenden liegen, welche sehr holzarm sind, daher wer« den die Erze auch nicht dort verschmolzen, sondern nach den holzreichen Gegenden gebracht. Etatsmäßig hat der Altai 1000 Pud ü 40 Pfund,