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„Das Klima von China ist heiß und feucht und folglich ungesund, das Klima von Japan, welches unter derselben Breite liegt, ist im Norden ziemlich kalt, im Süden sehr heiß, aber immer trockekl und in Folge dessen sehr gesund. Nach der Aussage der Holländer ist es ans der südlichsten Insel Kiusiu so heiß, wie in Java während der Sommerhitze, aber im Winter soll es auch hier Schnee geben. Dem europäischen Handel ist der Hafen von Hakoda'i geöffnet; ohne Zweifel wird diese Anordnung sehr wohlthätig auf die Mannschaften der Chinafahrer wirken, nachdem sie unter der erschlaffenden feuchten Hitze von Canton und der südlichen chinesischen Küste genugsam gelitten haben, werden sie sich in dem erfrischenden Klima von Jesso, der nördlichsten der vier großen japanischen Inseln, ans welcher Hakoda't liegt, erholen können. „Man bedarf nur dreier Tage, um bei günstigem Winde von Shangai nach Nangasaki, und acht Tage, um von der chinesischen Küste nach der Hauptstadt der Insel zu gelangen, trotz dessen ist der gegenwärtige Handel des himmlischen Reiches mit Japan so unbedeutend, daß er kaum der Be trachtung werth ist. Die japanische Inselwelt war bisher den Chinesen ebenso sorgfältig verschlossen, als den anderen Nationen, kaum durften vier »der fünf Handelsschiffe in Nangasaki anlcgen. Was sie verhandelten, wissen wir nicht genau, die japanische Seide ist gar nicht so fein, als die chinesische, der Thee ist nicht so gut, als der aus China kommende, aber beide Hanpthandclsartikel der Chinesen werden in Japan für viel schlech ter angesehen, als die einheimischen, möge es auch ans Eigenliebe sein, so ist doch sicher, daß die beiden Maaren nicht in Japan eingeführt wer ben. Dagegen sind Medikamente in ganz Nipon unglaublich thener und man behauptet, daß einer der wichtigsten Handelsartikel der Chinesen ihre abscheulichen Medikamente seien. „Das weibliche Geschlecht in Japan ist bei weitem nicht so unwissend, als in China. Man hat Schulen, in denen mancherlei Nützliches gelehrt wird, so daß eine japanische Dame sich von einer chinesischen sehr auffal lend und sehr glücklich unterscheidet, ein wichtiger Punkt ist schon, daß sie die Fremden nicht für eigentliche Teufel halten, wie es unbedenklich von Seiten der Chinesinnen geschieht. Die verheiratheten Frauen unterscheiden sich von den Mädchen hauptsächlich dadurch, daß sie sich die Augenbrauen sorgfältig ausrupfen und die Zähne durch eine Beize von Eisenseile und Sacki schwarz färben, im klebrigen sind sie nicht eingeschlosscn in die ge- heimnißvollen Gemächer des Harems, wie die Damen des himmlischen Reiches, sondern sie dürfen sich ohne den Anstand zu verletzen, frei in den Straßen bewegen. „In ganz Japan giebt es keine Zeitung, alle Öffentlichkeit ist auf das