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immer geringfügiger, was man als genügend für die Existenz betrachtet und so besteht denn das chinesische Volk aus Räubern und ans Beraubten oder, was gleich Niel bedeutet, aus Neichen und Armen. Das; sich bei solcher Weise das Reich noch Zusammenhalten läßt, muß man geradezu als ein Wunder betrachten und dieses wird auch nicht erklär lich dadurch, daß das Heer sehr zahlreich ist. Sehr im Widerspruch mit sich selbst giebt ein und dieselbe Geographie die Hecresbevölkerung ans drei und eine halbe Million Seelen (Männer und Frauen) an und zugleich das aktive Heer ans zwei Millionen; aber wenn wir selbst annehmen, daß diese letzte Zahl eine vollkommen richtige sei, so geht die Erbärmlichkeit des Heeres daraus hervor, daß cs niemals möglich gewesen, nur die räuberischen Gc- birgsvölker, ja nur die das Land durchziehenden Räuberbanden im Zügel zu halten oder ansznrotten. Dieses Heer ist so schlecht bewaffnet und so feig und seine aktive Zahl ist so wenig, der Zahlenangabe entsprechend, daß die ganze chinesische Macht nicht den Paar Tausend Engländern und Fran zosen hat Widerstand leisten können, welche man ans Europa dahin zu schicke» vermochte. Die Seemacht ist mm vollends gar nicht des Neimens wcrth, sie kön nen nicht Schiffe bauen, welche See zu halten vermögen, dieselben habe» alle flache Böden, sind also lediglich zur Befahrung der Küsten von einer Flußmündung zur andern brauchbar. Ihre Kriegsschiffe haben mir ein Paar Kanonen, die allergrößten nicht mehr als zehn, und die malayischm Seeräuber sind bessere Schiffsbaumeister, als die Chinesen. Diesen Räu bereien an der Küste Einhalt zu thnn, ist den Chinesen nur durch die Hülfe der Portugiesen gelungen. Dies erklärt auch die Leichtigkeit, mit wel cher sie von den Engländern und Franzosen zu Paaren getrieben wor den sind. In Folge der Unmöglichkeit, das Meer zu befahren, haben sie auch gar keinen aktiven Handel, sie sind Krämer, welche ihre Waaren im Mi nern des Landes gegen einander austanschen. Sie beziehen zwar unge heure Summen Geldes vom Auslände, aber nicht indem sic, wie cs die Europäer thnn, ihre Waaren an fremde Orte bringen, sondern indem sic nach ächter Krämcrart hinter ihrem Ladentisch sitzen und warten, bis man sie ihnen abholt. Die Hauptartikel ihres Landes haben wir bereits angeführt, Thee, Seide und Banmwollenzeuge, demnächst aber allerlei Kleinigkeiten, Spiele reien, die gelegentlich von den Matrosen aufgekauft und so nach Europa ge bracht werden. Nach dem Norden setzen sie zu Lande gleichfalls Thee und etwas Pe^ werk ab, cingcführt wird hauptsächlich von Indien her Opium in großer Mc»g^