Malerische Länder- und Völkerkunde Der Erdball und seine Naturwunder
Titel
Malerische Länder- und Völkerkunde
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eine Naturbeschreibung aller Länder der Erde und Schilderung ihrer Bewohner; unter besonderer Berücksichtigung der neuesten Entdeckungsreisen von Ross, Parry, Kane, Franklin, Mac Clintock, Humboldt, Schlagintweit, Barth, Livingstone, Vogel, Heine, Möllhausen, Stuart etc.; gebildeten Freunden der Erdkunde gewidmet; mit 120 in den Text eingedruckten Abbildungen
254 Summe der Entdeckungen. dem Prinzen Albert genannt und die ganze südliche Ländermasse erhielt den Namen der Königin Victoria. Die sämmtlichen von den berühmten Reisenden der drei großen Nationen gemachten Entdeckungen gehen ans das Folgende hinaus: Das antarktische Festland ist völlig unbewohnt, sein Flächenrauin läßt sich nicht einmal annähernd bestimmen, man weiß nur, daß es sich als zusammenhängende Masse vom 90. Grad O. L. von Greenwich bis ziiin 170. Grade erstreckt. Zieht man von dem östlichen Theile des benga lischen Meerbusens eine Linie nach dem Südpol, so trifft diese die westliche Grenze des Victorialandes; eben so wird die östliche Grenze erreicht, wenn man von Neu-Seeland eine Linie nach dem Pol zieht. Derjenige Theil, welcher zwischen dem 130. und 133. Grade liegt, ist von britische» Seefahrern untersucht und Adeleland benannt worden, etwa 60 Meile» westlich davon ist eine Strecke von den Franzosen untersucht worden, Du Mont d'Urville hat eö Sabrinaland getauft; eben so weit östlich re» Adeleland liegt Clarieland, gleichfalls von dem französischen Seefahrer entdeckt; die östlichste Küste dieses großen Landes untersuchte James Roß, indem er längs derselben bis zu der großen Eismauer vorrückte; dies iß das eigentliche Victorialand, welches er im Namen seiner Königin in Be sitz nahm. Obgleich die Entdeckung zur Zeit des dortigen Hochsommers geschah, war doch das Land durchweg mit Eis bedeckt, die Küsten waren in 6io selber gehüllt und die Berge sämmtlich, mit Ausnahme der beiden B»> kaue, trugen bis zum Gipfel Schnee. Getrennt hiervon sind noch einige mehr oder minder bedeutende Z» seln, so z. B. unter dem Südpolarkreise das Enderbhland, welches Madagascar unter einer Linie liegt; cs ist von ganz ähnlicher Beschaffe heit, wie das Victorialand, aber man weiß nicht einmal, ob es eine oder ob es zu dem großen Südpolarlande gehört. Die übrigen Insel", welche man häufig zu den Südpolarinseln rechnet, können genau genoinmo" nicht dahin gezählt werden, denn sie liegen keineswegs jenseits deS Pola" kreises, sondern in der gemäßigten Zone, wo wir derselben auch gedenk" werden.