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Weihnacht,'» im Hochsomnier. 243 darüber hinaus ist reine, klare Luft, zu kalt, um noch Wasserdampf anf- kommeu zu lassen. Nach einem paar Stunden fnhr das Schiff über die Stelle hinweg, aus welcher die Berge gestanden hatten. Es ist keine Frage, daß solche Beobachtungen den Seefahrer sehr vorsichtig machen müssen, ein weniger umsichtiger Offizier hätte diese Berge vielleicht in seine Karte eingetragen, wie Capitain John Roß dieses gethan hat mit den berühmten Crokerbergen, und da die hier gedachten unter dem südlichen Polarkreise nicht so leicht zugänglich sind, wie die unter dem nördlichen, so würden sie wohl länger in der antarktischen Geographie paradirt haben, als jene in der arktischen. Die Weihnachtszeit des Jahres 1840 war es, in welcher die verschie denen Expeditionen an sehr verschiedenen Punkten des Polarkreises mög lichst weit in das Meer, in das geheimnißvolle Polarmeer einzudringen suchten. Die Engländer, welche außerordentlich hartnäckig an allen Fest tagen kleben und das Gewohnte überall vermissen, wo sie es nicht ganz in der Weise finden, wie sie es gewohnt sind, erklärten sich entschieden gegen die Weihnachtsfeier zur Sommerszeit. Allerdings müssen alle diejenigen, welche der christlichen Religion angehörc» und von uns gerechnet jcnseit des Acquators wohnen, sich darein finden, daß Weihnachten im Sommer gefeiert wird, aber die Engländer wollen dies nicht und wenn es möglich wäre, würden sie sich Schnee und Nacht aus ihrem Baterlande kommen lassen, um auch am Südpol Weihnachten im Winter zu feiern; da dies aber nicht gut thnnlich, so gaben sie ihren Unwillen über die schlechte Ein richtung der Welt in bösen Redensarten zu erkennen. Eis hatten sie nun freilich genug, aber ein ununterbrochener Tag war ihnen zu dieser Zeit nicht passend und sic waren zufrieden, als sie die Festtage hinter sich hat ten und auf das neue Jahr losrückten, welches wenigstens in dem Worte, wodurch es bezeichnet wird, keine Anspielung auf die Nacht enthielt, die doch nun einmal nicht zu beschaffen war. Bald nachher sollte Capitain James Roß die Freude haben, wirk liches Land zu finden; cs stieg in hohen Bergspitzen, ganz bedeckt von ewigem Schnee, empor und die Berge mußten bedeutend hoch sein, denn die Entfernung betrug noch wenigstens hundert englische Meilen. Man befand sich unter der hohen Breite, welche Cook im Jahre 1774 erreicht hatte und welche nach ihm noch nicht wieder erreicht worden war. Die Reisenden steuerten immerfort ans die Küste zu und näherten sich ihr bis auf etwa zwei Meilen. Es sollte gelandet werden, was jedoch nicht ohne Gefahr zu bewerkstelligen war, weil der Wind auf die Küste zu wehcte, die, ganz mit Packeis bedeckt, sehr hohe Wellen schlug. Ein paar kleine Inseln machten die Hoffnung rege, daß man hinter denselben Schutz