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188 Art des Unterganges. Ohne Zweifel liegt dieser Angabe ein Mißverständnis ein Schreib- oder Druckfehler zum Grunde; eine Spanne ist ein ziemlich allgemein bekanntes Maaß desjenigen, der nicht gerade einen Zollstock bei sich hat, und man kann die Weite zwischen Daumenspitze und Spitze des kleinen Fingers, welches eben eine Spanne ist, auf 8 Zoll anschlagen, dann wäre der Kopf dieses Ungeheuers 10 Fuß lang und 6 Fuß 8 Zoll hoch gewesen. Bei« ersten Blick auf diese Zahl erkennt man das Unsinnige einer solchen An nahme. Diese Reste des Rhinozeros waren in dem abgestürzten sandigen Ufer des Wilniflusses gefunden worden und sie wurden nunmehr nach Peters burg geschafft. Den übrigen Körper des Riesenthieres hatte man unbe achtet gelassen. Es ist hier nicht der Ort näher einzugehen auf die Art, wie diese Thiere in solchen Schaaren hierher gekommen sein und wie sie untergegan gen sein mögen, wir wollen daher auch die verschiedenen Hypothesen dar über durchaus nicht beleuchten und nicht einmal fragen, ob die unter gegangenen Thiere ursprünglich hier gewohnt haben und ob sie entweder ein wärmeres Klima gehabt oder vielmehr für das kalte Klima eingcrichtei gewesen sind durch Bekleidung und ähnliche Verhältnisse, denn alles dieses hat keinen Einfluß auf die Frage: wie sind dieselben untergegangen? N»r dies wollen wir anführen, daß ihre ungeheure Menge mit großer Sichel heit auf eine gewaltsame Katastrophe schließen läßt. Jene Thiere waren nicht Zeitgenossen des Menschen, sie waren sei« Vorgänger, es gab daher noch Niemanden, der die Leiche eines gefallene» Mammouth begraben hätte; es blieb mithin auf der Oberfläche der Erde liegen und mußte dort verwesen. Wir würden also von dem Thiere s» wenig etwas zu sehen kriegen, als von einem Hirsch, der im dicksten Wald», wohin des Jägers Fuß nicht dringt, gefallen ist. Wenn einmal zwanzig oder allenfalls auch hundert Jahre vergangen sind, so ist selbst aus de» Knochen die letzte Spur von Leim weggeschwemmt und diese zerfalle» der Luft zu Kalk, düngen den Boden aber nicht mehr in der Form, welche sie als Knochen hatten. Findet man nun doch solche Thiere, deren Alter man vielleicht a»l 100,000 Jahre schützen kann — vielleicht ist dieses auch nicht einin^ annähernd genug — und findet man sie in solcher Menge vollkommen erhalten, so läßt sich dieses zwar durch den Frost erklären, aber damit ist nicht erklärt, wie sie in die gefrorene Erde gekommen, denn sicher habe» sie dieselbe nicht aufgegraben, um sich da hinein zu betten und sich um»« ficiren zu lassen. Durch irgend eine jener gewaltsamen Katastrophe»- denen die Erde ihre Bildung verdankt, sind sie auf diesem Raum zusamnie»