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130 Franklin's erstes Winterquartier. , rener Mann wie Franklin sich aussuchcn konnte, zugleich so sicher, wie es be die Gefahren dieses Ortes irgend forderten, denn die Schiffe hatten — de darüber war unter allen anwesenden Offizieren nur eine Meinung — hier in einer engen, von Gebirgen umschlossenen Bucht gelegen, hatten von so Stürmen nichts zu leiden gehabt und waren auch weder dem zerstörenden soi Gange der gewaltigen Eismassen ausgesetzt, wie sie durch die breiten ot> Straßen des Jnselmeeres zogen, noch durften sie besorgen, mit der ganzen fü Masse des Eises, in welcher sie natürlich eingefroren waren, durch die de Fluth aufgehoben und fortgeführt zu werden. Hs Hier hatte also der kühne Reisende seinen ersten Winter verbracht, be hier hatte er sich's so wohnlich gemacht, wie möglich, man fand hier noch sei viele Ueberreste der Thätigkeit der Mannschaft. Eine Zimmermannswerk- Uu statte war noch an dem Abfall von Spähnen, eine Schmiede war an ge Kohlen und dem hölzernen Ambosblock zu erkennen. Auch die Stelle, wo das Observatorium gestanden, zeigte sich an den hinterlassenen Spuren; Z« weiter davon lag ein Waschhaus, an einer anderen Stelle lagen mehr als he 600 Stück von den gedachten zinnernen Büchsen, in denen man Fleisch bi, anfbewahrt hatte, das zur Nahrung der gelandeten Expedition verwandt so^ worden. Demnächst lagen rings umher Reste von Fässern, Eiscnstücke, Fl Tauenden, messingene Beschläge und überhaupt eine große Anzahl von scs Ueberbleibseln eines Winterlagers, nur nichts, was eine schriftliche Nach richt, ja auch nur eine leise Andeutung über die Lage der Expedition oder su über die ferneren Absichten derselben gegeben hätte. hi> Die anwesenden Aerzte erklärten den Umstand, daß während eines A> ganzen arktischen Winters von 180 Mann nur drei gestorben seien, für U), ein äußerst günstiges Zeichen, die Gesundheitszustände der Expedition be- Ur> treffend, sie muthmaßten auch, daß diese nicht am Scorbut gestorben seien; wäre diese Krankheit so weit vorgeschritten, so würden mehr daran gestor- uu ken sein. Es hätte sich die Frage durch Oeffnen der Gräber sogleich ent- scs scheiden lassen können, allein eine gewisse religiöse Scheu hielt davon vs zurück, obwohl man überzeugt sein konnte, daß der Anblick kein gar zu au schrecklicher gewesen sein würde, indem diese Leute, in der kalten Jahres zeit gestorben und bestattet, unzweifelhaft vollkommen erhalten, durch Frost du in Mumien verwandelt seien, da die Sommersonne selbst im heißesten Uu Sommer nicht einen Fuß tief in die Erde dringt, die Leichen aber wohl ge mehrere Fuß hoch mit Schnee und Erde bedeckt waren. Fc Die Vermuthung bestätigte sich, indem im Jahre 1853 der Capitain Jnglefield die Beecheh-Jnsel besuchte, die Gräber öffnen ließ und zu dem ivi Ergebniß gelangte, daß keiner der drei Männer am Scorbut gestorben sei; zu so erzählt die englische Zeitung „vail^ Aevrs" vom 28. Oktober 1853