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100 Netteste Entdeckungen in den Norbmeercn. von Amerika erst 1503 betrat, das man prima vi-cka nannte. 1498 suchte sein Sohn die Westküste von Grönland, entdeckte New-Foundla»d und ver folgte die Küste von Amerika bis Florida. Im Jahre 1500 schickte Al fons V. Caspar Cortereal nach Nordamerika, er entdeckte das Labrador- Land, auf einer zweiten Reise fand er nördlich davon eine tief einschneidende Wasserstraße, welche er die Anianstraße nannte. Nach dieser Entdeckung verschwindet er aus der Geschichte, seine Gefährten wissen nichts von ihm, sie kehrten ohne denselben zurück; ein gleiches Schicksal erlitt sein Bruder Michael Cortereal, der ihn anfzusuchen in jene Gegenden eilte. Bis zum Jahre 1534 wurden von Engländern, Spaniern und Por tugiesen viele Reisen dahin gemacht, aber es ist nichts Genaues darüber bekannt. Zwischen 1534 und 1540 entdeckten die Franzosen unter der Anfüh rung des Capitain Cartier den Lorenzstrom und Canada. Im Jahre 1576 schickte Königin Elisabeth den Seefahrer Martin Frobisher mit drei Schissen nach Nordamerika, diesmal mit dem bestimmten Befehl, die Durchfahrt aufzusuchen. Er machte nach einander drei Reisen, die letzte mit fünfzehn Schiffen, es wurden auch Buchten und Straßen entdeckt, doch keineswegs die erwartete Durchfahrt gefunden. John Davis unternahm nun im Jahre 1585 mit zwei Schiffen eine Reise dorthin, entdeckte die nach ihm benannte Straße, befuhr Grönland und machte in jener Gegend sehr bedeutende geographische Entdeckungen, welche späteren Seefahrern als Grundlage für ihre weiteren Forschungen dienten. Nunmehr wurden zwei Reisen von Spanien gemacht. Maldonado und Juan de Fuca hatten beide das Glück, die nordwestliche Durchfahrt zu entdecken und die Küste von Nordamerika in ihrer ganzen Ausdehnung zu befahren; um diese genauer zu erforschen, kehrten sie auch nicht um das Kap Horn, sondern auf ihrem neu entdeckten Wege zurück, welches binnen sechs Wochen geschehen sein muß, denn länger sind die Gewässer dort nie mals offen. Die ganze Erzählung von der gefundenen Durchfahrt ist ein Gewebe von Lügen, denn es ist ganz unmöglich, die Reise innerhalb eines Sommers einmal, viel weniger denn zweimal zu machen. Engländer und Dänen, die letzteren wegen ihrer Besitzungen in Grön land, machten nun abwechselnd Versuche, weiter vorzudringen. Unter den Führern dieser Unternehmungen war Hudson der glücklichste, er entdeckte einen nach ihm benannten Fluß, eine Straße und eine große Bai, wurde aber von dem meuterischen Schiffsvolk nebst seinem Sohn und sieben kranken Matrosen in einem elenden Boot ansgesetzt und kam wahrscheinlich durch Hunger um; es geschah dieses im Jahre 1611. Diesem kühnen Seefahrer dankt man die Kenntnißnahme der Ostküste von Grönland,