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94 Die Bäreninsel. Nowaja Semlia. Die Bäreninsel ist so wie Spitzbergen von Felsen nmstarrt, welche die allergroteskesten Formen haben, sie sehen aus wie furchtbare Götzen bilder, wie Ruinen mittelalterlicher Schlösser, Obelisken, gewaltige Be- festigungswcrke, an denen man Thürme, Bastionen, Brustwehren mit ties eingeschnittenen Schießscharten nicht vermißt. Die Brandung hat alle diese Felsen so tief unterwaschen, daß sie von allen Seiten zusammenstürzen, wenn die Höhlung weit genug gediehen ist, daher der äußerliche Anblick der Insel sich fortwährend verändert. Auch sie scheint der Wohnsitz zahlloser Schaaren von Seevögeln z» sein, denn die schwarzen Felsen sind über und über mit weißen Punkten bedeckt. Jeder Vorsprung, auch wenn man kaum glaubt, er habe die Breite einer Handfläche, ist so verziert, und das Fernrohr zeigt dem Be schauer, daß dieses Möven oder Eidergänse und Fischadler oder ähnliche Thiere sind. Ein Schuß, in der Nähe abgefeuert, jagt hunderttausende davon auf. Eine Art von Vegetation scheint diese Insel nicht zu haben, sei es wegen der Stürme, welche nichts aufkommen lassen, sei es wegen der Vögel, welche entweder alles abfressen oder durch ihren Unrath verbrennen und tödten, denn die einigermaßen flachen Stellen sind mit Vogeldünger bedeckt, der bekanntlich nur, wenn er äußerst verdünnt angewendet wird, den Pflanzen zuträglich ist. Kaum sieht man da oder dort ein Fleckchen Rennthiermoos oder ein wenig Löffelkraut, welches hier in seiner eigent lichen Heimath doch verkrüppelt erscheint. Die ganze Insel sieht ans, wie ein schneebedecktes weites Grab, und derjenige, welcher hierher sich rettet von einem Schiffbruch, kann gewiß nicht sagen, er sei gerettet, seine Noth und seine Qualen sind nur ver längert. Genau in gerader Richtung zwischen Island und Spitzbergen liegt die Insel Jan Mehen, fest immer von Treibeis umlagert und von Nebel umhüllt. Dieselbe wird nur von Eisbären und Seevögeln bewohnt und der ungefähr 7000 Fuß hohe Vulkan Esk scheint nichts dazu beizutragen, diese Insel fruchtbar und wohnlich zu machen, denn von seiner Spitze bis zum Meere hinab senken sich von allen Seiten ungeheure Gletscher, welche bei Sonnenschein im prachtvollsten Meergrün glänzen, bei dem gewöhnlich nebligen Wetter aber in todtes Grau gekleidet sind. Wenden wir uns weiter nach Osten, so sehen wir ungefähr in dersel ben Breite wie Spitzbergen die große Doppelinsel Nowaja Semlia; die nördliche Spitze derselben liegt unter gleichem Grade, wie die Südspitze der erstgenannten Insel, die Südspitze dieser Insel liegt noch nicht so hoch nördlich, wie das nördlichste Ende des europäischen Festlandes südlich vom No In Asi Aö Ze> mi sch No no< Ir ein es ra> sch B- de, da ha rü Kc ni, ge UN stc fr ge S m fa sck B w re T so gc fe fl