Volltext Seite (XML)
Magnetberg auf Hayti. 57 genommen einen dauernden Eindruck von unserer Sing-Passage in meiner Erinnerung zurückgelassen." „Der Sturm ging vorüber, und die Sonne näherte sich fast ohne eine Wolke dem Horizont, als wir aus dem Gehölz herauskamen. Der Weg öffnete sich ans eine Savanna, auf welcher zahlreiche Rinder und Pferde grasten. Am Fuße eines kleinen Hügels, an der Nordwestgrenze, sahen wir ein freundlich aussehendes Hans, grün und weiß angestrichen, dessen Dachrinnen eben von den letzten Strahlen der untergehenden Sonne be leuchtet wurden: ein Bild des Friedens nach dem Kampf der Elemente! Dies war der Hatillo de Mahmon am Fuße des Magnetberges." „Der Eigenthümer, Don Adrian Vasquez, nahm uns sehr freundlich ans. Dieser brave Mann hatte durch Thätigkeit und gute Wirthschast ein Vermögen erworben, nach dem Begriffe, den man in jenen Gegenden mit diesem Worte verbindet. Er besitzt ein Landgebiet, das in Europa eine Grafschaft ausmachen würde, indem es sich viele Stunden weit, selbst bis zu den Ufern des Ozama, erstreckt. Eine große Ueberschwemmung, welche der Sturm von 1851 verursachte, machte, daß die Auria über 40 Fuß stieg, und die wüthcnden Wasser schwemmten von Don Adrian's Trift über tausend Stück Vieh und 29 schöne Pferde weg. Er selbst entkam mit seiner Familie auf den Magnetberg." „Natürlich war dieser Hügel mit Magneteisen für mich vom größten Interesse. Er erhob sich ungefähr 60 Fuß über die Savanna, und seinen Gipfel krönte ein majestätischer Palmbaum, von der Species ?alma real. Seine Ausdehnung von Norden nach Süden beträgt gegen 600 Fuß, und sein westlicher Fuß wird von der Auna bespült. Der nördliche Thcil des Hügels ist von rauhen, schwarzen Felsstücken der verschiedensten Größe bedeckt, von der eines Taubeneies bis zu Massen von einer Tonne Gewicht, welche sämmtlich, groß oder klein, mehr oder weniger magnetisch sind." „Ich bestimmte zunächst den wahren Nordpunkt auf der anliegenden Savanna, fern von allem Einfluß des Magneteisensteins, und bezeichnte ihn durch Stäbe. Darauf bestieg ich den Magnetberg mit unserem Wirth. Manche Blöcke sind sehr schwarz und haben einen metallischen Glanz, andere sind durch Oxhdation mehr oder minder roth gefärbt. Ein Vergrö ßerungsglas zeigt, daß die Krhstalle theils Oktaeder, theils Rhomboide sind." „Der Einfluß, den diese Felsstücke auf die Nadel ausüben, ist kaum glaublich. Ich bediente mich zu meinen Beobachtungen Cary's prismatischer Compasse und eines Taschen-Compasses von Trougthon und Simms. Die Nadeln wurden in heftige Kreisbewegungen versetzt, wenn sie dem Boden nahe kamen; in manchen Fällen wirbelten sie mit großer Schnelligkeit rund herum, bis sie endlich mit dem Nordpunkt nach Süden zur Ruhe kamen.