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Die Erde ist ein Thermomagnet. 53 der Erde verbreitet ist. Da nun aber regelmäßig beobachtet und an ge wissen Tagen über den ganzen Erdkreis gleichzeitig vierundzwanzig Stunden lang ununterbrochen alle 2^ Minuten beobachtet wird, so hat sich die Masse der Zahlenwerthe bereits ans mehr als 2 Millionen gehäuft. Hierzu kommt, daß man gelernt hat, während der Fahrt eines Schiffes magnetische Neigung so wie Abweichung in Zahlen festzuhalten, und daß, da zwei Drittheile der Erde beschiffbar sind, nur noch das Innere von Afrika, Südamerika und Neu-Holland der Forschung unzugänglich bleibt, also auf dem ganzen übrigen Erdkörper jede Regung des Magnetismus erspäht wird, woraus sich das Gesetz derselben, so wie die Unregelmäßigkeit einzelner (Nordlicht, magnetische Ungewitter) feststellen läßt. Nach dem, was bereits vorliegt, ist es über jeden Zweifel schon hin weg, daß wir ans einen magnetischen Erdkern verzichten müssen, da das Innere der Erde wohl sicher geschmolzen und, einen Ungeheuern Druck erleidend, der Annahme, es sei magnetisch, nicht günstig ist, weil die Erhitzung überhaupt den Magnetismus schwächt, das Glühen ihn sogar vernichtet. Aber es bleibt eine meilendicke Erdschicht übrig, die man als Sitz der elektrischen Ströme annehmen kann, welche theils durch die Sonne regelmäßig erzeugt, theils durch innere Temperaturveränderung un regelmäßig hervorgebracht, das Erdganze zu einem Thermomagneten macht. Vielleicht dürfen wir nicht einmal so weit Men, vielleicht ist die Lufthülle allein Dasjenige, was die elektrischen Strömungen leitet, die den Magnetismus bedingen. Ueber alles dieses dürfen wir Belehrung hoffen aus den unablässig fortgesetzten und registrirten Beobachtungen — das einzige Mittel, hinter die Wahrheit zu kommen. Den Schluß dieses Capitels möge ein höchst interessanter Bericht aus dem „Athenäum vom 18. Juni 1853, den Robert Schomburgk über den Magnetberg auf der Insel St. Domingo (Hahti) giebt, machen; er ist in seiner jetzigen Gestalt aus dem „Magazin für die Literatur des Auslandes" entlehnt. „Wie innig sind doch mit unserem Gedächtniß die Erzählungen ver wachsen, welche in unseren Kindcrjahren die Literatur der Kinderstube aus machten! Weder die ernsten Pflichten des Lebens, noch seine Leiden oder Freuden, löschen die Bilder aus, welche sie zurückgelasscn haben. So erinnere ich mich noch des Eindrucks, welchen die Erzählung vom Magnet berge auf meine Kiudesseele machte. Er erhob sich, sagte die Kinderfrau kühn und einsam aus dem Schooße des Oceans, und jedes Schiff, das in seine verderbliche Nähe kam, wurde unwiderstehlich von einer unsichtbaren Macht nach seinen von der tobenden See gepeitschten Küsten gezogen. War die dem Untergange geweihete Barke in einer gewissen Entfernung, so war