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44 Magnetismus. ungeheure Zahl der Beobachtungen als zu einander gehörig erwiesen, und — wir kommen auf den Schluß des vorigen Abschnittes zurück — Nord licht und Magnetismus, Electricität und Magnetismus, Wärme, Electricität und Magnetismus sind in Wechselwirkung getreten und als zu einander gehörige, sich gegenseitig erzeugende und bedingende Kräfte erkannt worden. Die gewaltigen, vielleicht das Weltall, nicht allein die Erde bewegenden Kräfte: Licht, Wärme, Electricität und Magnetismus, gehen so sehr und so innig in einander über, daß es vielleicht nicht zu kühn ist, sie alle vier für verschiedene Modifikationen derselben Urkraft zu erkären, wie Ampere es schon mit Electricität und Magnetismus gethan hat. Licht erzeugt Wärme; Wärme erzeugt Licht; Wärme erzeugt Electricität und Magnetismus. Electricität erzeugt Magnetismus, Wärme und Licht; Magnetismus erzeugt Electricität, Wärme und Licht — keine dieser Kräfte kann ohne die anderen, kann gesondert von ihnen gedacht werden. Was viele Jahrtausende hindurch ununterbrochen gewirkt hat, was Jahrtausende hindurch den Menschen gänzlich verborgen war — das ist jetzt wunderbar klar aufgeschlossen durch die Erfindungen dreier großer Naturforscher, des vr. Seebeck in Berlin, Welcher den Thermomagnetismus und Faradah's zu London, welcher die Magnetoelectricität darstellte, nachdem vorher durch Oerstedt in Kiel der Elektromagnetismus, wie schon bemerkt, zufällig gefunden und von ihm selbst so wenig beachtet worden war, daß er erst ein halb Jahr nach der Auffindung einen Vortrag darüber hielt und etwas darüber er scheinen ließ. Wiewohl in einem Lehrbuch der physischen Geographie die Physik als etwas Bekanntes vorausgesetzt werden muß, so dürfen doch, wenn das Buch auf den Titel eines populären Ansprüche machen soll, die For derungen desselben nicht gar zu strenge sein, und darum wollen wir eine zwar möglichst kurze, aber doch auch möglichst deutliche Erklärung vom Elektromagnetismus rc. zu geben versuchen, um so mehr, als nicht blos die Erscheinungen des Nordlichtes, sondern überhaupt die magnetischen Ver hältnisse der Erde darauf zu beruhen scheinen. Was die genannten Kräfte, was ihre endlichen Ursachen sind, wissen wir nicht — wie sie geweckt werden können, wissen wir; daher wir unsere dunkeln Zimmer erleuchten, unsere kalten Räume erwärmen können, daher wir aus einer Stahlstange einen Magnet und aus einem Stück Glas oder Har; eine Electrisirmaschine zu machen oder durch Berührung zweier verschiedenartiger Substanzen einen elektrischen Strom zu erzeugen im Stande sind. Das Letztgedachte, von Galvani durch seine Gattin gefunden, von Volta ausgebildet, giebt denjenigen electrischen Prozeß, der auf der Erde