Volltext Seite (XML)
als sehr richtig herausgestellt und mit wenig veränderten Nebenumständeu bestätigt. Durch Cochinchina, auf der Ostseite der Halbinsel Malacca, fließt der sehr mächtige Cambodjastrom. Auf der Westseite derselben Halbinsel, in einem ganz gesonderten Stromgebiet, fließt der Siam- oder Menam- strom, welcher sich bei Bankok in das Meer ergießt. Viele kleinere Flüsse (Me), Ping, Su, Nun, Nium (Me Ping rc.), ergießen sich in denselben, und je weiter aufwärts, desto geringfügiger wird die wasserscheidende Berg- und Hügelkette, bis dieselbe sich in Siam, in der Gegend der Stadt Khang Kieng, ganz verflacht und die beiden Ströme in einander übergehen. Auf eine ganz ähnliche Weise verbindet sich der obere Lauf ves Jra- waddi, im Reiche Pegu, mit dem Sittang und dem noch weiter östlich vom Jrawaddi gelegenen Me-Kong. Bei der Hauptstadt Ava trennt sich ein starker Zweig von dem Jrawaddi, welcher ganz östlich geht, nach Süden den Sittangfluß entsendet und im weiteren östlichen Verlauf den Me-Kong erreicht, eine vollständige Bifurcation darstellend. Der Sittang selbst er scheint als ein Fluß für sich, indem er eine Menge kleiner Flüsse und Bäche aufnimmt und das Meer im innersten Winkel des Golfs von Mar- tapan sechs Mal so stark erreicht, als er den Arm des Jrawaddi verläßt, allein er könnte doch noch immer als ein Zweig des letztgenannten Stromes angesehen werden; vollkommen selbstständig dagegen erscheint der Me-Kong, welcher schon eine Strecke von 120 Meilen durchströmt hat, wenn der Arm des Jrawaddi aus seinem Stromgebiete den Sittang in das des Me-Kong entsendet. Sehr möglich, ja sehr wahrscheinlich sind ähnliche Verzweigungen der großen vorderindischen Flüsse, des Indus, des Nerbuda, Tapth, Godaverh und Gang« (Ganges); denn dieselben entspringen alle in dem Einschnitt zwischen der mächtigen Himalahakette und den Verzweigungen der Ghats oder Ghauts an der Ost- und Westküste der Halbinsel diesseits des Ganges. Jene obere Thalgegend ist so überaus wasserreich, daß der Eindruck, den die ihr entspringenden Ströme auf das Meer machen, bis auf 20 und 30 Meilen hinein wahrnehmbar ist. Von Calcutta über Benares, Luckno, Delhi, Lahore nach Multan und Hyderabad reisend, befindet man sich fort während in dem Thale des Ganges und dann des Indus, ohne irgendwo ein bedeutendes Bergjoch zu überschreiten. Das Himalaya-Gebirge fällt auf seinem ganzen Verlauf nach Süden hin steil ab und hat vor sich das Tiefland des Indus, Ganges und Bramputr — nichts ist begreiflicher, als eine vielfache Verzweigung dieser mächtigen Wassersysteme. Leop. von Buch, welcher Norwegen und Lappland in seinen jüngeren Jahren zum großen Vortheil der physischen Erdkunde bereiste, führte einen sehr interessanten Fall solcher Bifurcation aus jener Gegend an. Auf der