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Abweichung der Magnetnadel. 27 des AmazonenflufseS abschneidet, östlich der großen und kleinen Antillen vorbei nach Nordamerika übersetzt, dieses im Staate Pennshlvanien trifft und dann hinauf zum magnetischen Nordpol steigt. Columbus legte auf diese Linie ohne Abweichung — „ eine Zone, auf welcher die Boussole keine Variation mehr zeigt, Luft und Meer, letzteres mit Tang wiesenartig bedeckt, sich anders gestalten, wo kühle Winde an fangen zu wehen und die Gestalt der Erde nicht mehr dieselbe ist" — einen sehr großen Werth und wünschte, daß lieber sie als der imagi- naire erste Meridian durch Ferro zur Demarkationslinie zwischen den zukünftigen Eroberungen der Spanier und Portugiesen (so hatte es nämlich Papst Alexander VI. bestimmt) angenommen würde, weil sie eine von der Natur festgesetzte, nicht willkürliche und wandelbare sei. Allein Columbus hatte sich hierin geirrt; er legte dieser Linie Eigenschaften bei, welche sie nicht hatte, und gab ihr eine Wichtigkeit, welche ihr um so weniger zukam, als sie eben nicht konstant, sondern wandelbar war, wie wir so eben gesehen haben (was er freilich nicht muthmaßte). Die Linie, welche aus Gilbert's Werke sich als eine ähnliche, ohne Abweichung, ergiebt, ist von beiden, von der zu Columbus' Zeiten wie von der jetzigen, bedeutend verschieden. Ganz eben so verschieden sind die übrigen Linien, welche eine gleiche Abweichung der Magnetnadel, z. B. von 5 Grad, von 10, von 15 und mehr Graden östlich oder westlich vom wahren Norden zeigen, wenn man sie nach den Angaben William Gilbert's vom Jahre 1630, nach denen Halleh's vom Jahre 1700 (zum großen Theile nach eigenen Beobachtungen von ihm zuerst auf einer Karte entworfen) oder nach denen Hansteen's für das Jahr 1780 construirt und so mußte es für die Natur der Erde höchst wichtig erscheinen, den Gang dieser Ver änderungen und das Gesetz, nach dem sie Vorgehen, zu erforschen. Unsere Physik ist von gestern. Die mehrsten andern Wissenschaften haben eine zweitausendjährige Geschichte — die Physik beginnt eigentlich mit Galileo Galilei und seinen Schülern — die Astronomie war bei den Griechen, den Aegyptern, den Indern und den Chinesen eine ausgebildete Wissenschaft. Die Philosophie werden wir vielleicht nie auf einen höheren Standpunkt erheben, als wir sie von Plato und seinen Zeitgenossen erhoben finden, die Rechtspflege, die Gesetzgebung stammt aus der glänzendsten Zeit des römischen Reiches, die Mathematik war von Pythagoras, Euklid, Apollonius, Archimedes, der Hyppathia rc. bis zum Bewundernswürdigen ausgebildet, selbst die Medicin, eine ganz empyrische Wissenschaft, hatte ihre Heroen, wie Galen, Hippokrates u. A.; nur die Physik existirte nicht einmal dem Namen nach, denn die Naturkunde der damaligen Zeiten