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Nordlicht. 11 periodisch erscheinen. Sie zeigen sich im Laufe von 20—30 und mehr Jahren sehr selten, werden alsdann häufiger, erreichen auf einmal eine große Zahl — zwanzig, vierzig alljährlich — die Zahl nimmt wiederum sehr schnell ab, und es vergehen wieder viele Jahre, bevor man dieselben gewahr wird. So hat man vom Jahre 1634 bis 84 nur etwa ein Jahr um das andere ein Nordlicht beobachtet, von da bis 1721 dagegen jährlich 8 bis 9, von da bis zum Jahre 1745 gar jährlich einige vierzig. Man könnte einwenden, es sei in den früheren Zeiten nur wenig oder schlecht beobachtet worden, und hiergegen läßt sich allerdings nichts sagen, es muß als wahr zugestanden werden — doch nun verbessern und ver mehren sich die Beobachtungen und die Beobachtungsmittel, und mit diesen zählt man in den nächst folgenden 6 Jahren nur halb so viel als in den vorhergehenden 23 Jahren jährlich erschienen, nämlich im Ganzen 28 oder jährlich zwischen 5 und 6. Von hier ab verlieren sie sich ganz bis zu den Jahren 1768—70, wo sie wieder bis zu zwölf jährlich steigen. Sie nahmen abermals ab bis 1779—83, wo sie abermals auf 12 und 16 im Jahre stiegen. Das Sinken ihrer Anzahl ward erst im Jahre 96 in ein Steigen verwandelt und 1797 zählt man 13 derselben. Das ganze erste Viertheil des laufenden Jahrhunderts war wieder sehr sparsam mit Nordlichtern versehen; ihre Anzahl stieg aber von 1825 bis 1830 auf 20—30 und 35 in einem Jahre, und sie sind seit dieser Zeit wieder so selten geworden, daß man sie nur ganz vereinzelt wahrnimmt. Man sieht aus diesen Angaben, daß die häufigeren Erscheinungen der Nordlichter ganz regellos, in längeren und kürzeren Zwischenräumen, Vor kommen. Hansteen, ein berühmter Gelehrter, welcher sich vorzugsweise mit Erforschung des Magnetismus der Erde und der damit zusammen hängenden Erscheinungen beschäftigt hat, glaubt seit dem Jahre 502 vor Christi Geb. vierundzwanzig solche Perioden herauszufinden, welche nahezu hundertjährig (97) sind, und übergeht dabei die hier angeführten fast sämmtlich als unbedeutend und zählt zu den wichtigsten die von 541 (nach Ehr. Geb.) bis 603, welches die neunte wäre, ferner die zwölfte von 823 bis 887, die 22ste von 1517—1588 und die 24ste von 1707-1788. Wir befänden uns demnach gegenwärtig am Schlüsse der sünfundzwanzigsten Periode. Allein welch eine Sicherheit gewähren die Angaben in dem Zeit räume von mehr als 2000 Jahren bis 1600, ja bis 1700. Man war im 16. und 17. Jahrhundert noch so geneigt zum Aber- und Wunderglauben, daß man ja noch Hexen verbrannte (in Baiern noch 1720, also im 18ten Jahrhundert); welchen Werth können Angaben von „feurigen Lanzen und Schwerdtern, so am Himmel gesehen worden" — von „zween feindlichen Heeren, so von Abend gegen Morgen auf einander