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75 harte er alle vie schrecklichen Tage und Nächte eingeschnitten, die er hier verbracht. Ein solches Stäbchen hielt er in der Hand und mit einem verrosteten Nagel kratzte er wieder einen Tag des Elendes zu den andern hinein. Da ich das wenige Licht, das er hatte, ver dunkelte, so erhob er sein hoffnungsloses Auge nach der Thüre, dann ließ er den Blick wieder sinken, schüttelte sein Haupt und setzte seine traurige Arbeit fort. Ich hörte die Kette an seinen Füßen rasseln, während er sich umdrehete- um sein Stäbchen auf das Häufchen zu legeu. Er seufzete tief— ich sah, wie ihm das Schwerdt durch seilte Seele drang .. Die Thränen stürzten mir aus den Au gen, — ich konnte das Bild der Gefangenschaft nicht länger an- blicken, das meine Phantasie entworfen hatte; ich sprang von mei nem Stuhle auf, rief La Fleur und befahl ihm, mir einen Wagen zu bestellen, der am nächsten Morgen um neun Uhr an dem Hotel halten sollte. „Ich will direet zu dem Alonsieui' le (lue de llboiseul fah ren," sagte ich zu mir selbst. La Fleur wollte mich zu Bett bringen, da ich aber nicht wünschte, daß er auf meinem Gesichte etwas sehe, das der ehrlichen Seele Herzweh verursachen könnte, so sagte ich ihm, ich würde allein zu Bett gehen und befahl ihm, dasselbe zu thun. Der Staar. Strasse nach Versailles. Ich stieg zu der bestimmten Stunde in den Wagen, La Fleur sprang hinten ans und ersuchte den Kutscher, so schnell als möglich nach Versailles zu fahren. Da es auf dieser Straße nichts giebt, wenigstens nichts, das ich auf Resten beachte, so kann ich den leeren Raum nicht besser ausfüllen, als mit einer kurzen Geschichte jenes Vogels, welcher der Gegenstand des letzten Kapitels war. Während der ehrenwerthe Herr in Dover auf günstigen Wind wartete, war er auf den Klippen, ehe er noch recht fliegen konnte,