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Erschei»t tt»Uch ftich v'/. Utzr. Rr-artl»» «uv OrprvM,» Iohanni-rgasi« 38. Lpicch-uiidr« drr NMuli»»: BormcttagS Ut—12 Udr Aachmillags 4—« Wr Mlpügcr Tagclilall An »o e der für Vte »üchir Nummer bestimmte-, ,..^.»tr an Wachentageu dis 3 Uhr Nachmittags, au Lonn- m,d Festtagen früh dis '/> Nhr. I» »«> Altairn für Ins. Auaahinr: Ltto lUrmm. UnivcrsitLtSstr. 22. ÄoutS Lüsche, »atharincnftr. 18,p. nur bis '/.3 Uhr. Anzeiger. OrM für Politik, Localgrschichte, Haadels- und GrschaflSverkchr. Montag den 23. April 1877. li.SL» ^t.«u »c»r,»»rr<» vlerMj. 4 V, itlL. iacl. vnilgrNohn S Mt. durch dir Post bezogen « Ml Jede eüizelne Numuicr ZU Pi Belegexemplar 1U Pf. «ebüyrcu für Lxrrabeilagen «line Postbefördcrung 3»! Mt Mil Postbefürderung 4b Mt Zaseratr 4gesp. BouraeoiSz. 20^ Größere Schriften laut unsenm Preisverzeichmß —Tabellarisch« ^»atz «ach Oberem Tarif. Teclawr» «,1er dem Itrvacttouußrich die Spaltzrilr 4u Pf. Inserate sind stets an d. chrpedttto« zu senden. — Rabatt wird atcb' gegeben. Zahlung pravnnweraiul. oder durch Poüvorfcbuß 7^Zahrgang7 Dem König Albert von Sachsen. jurrah dem König heut' zum Feste, Das blüthenreich ihm wiederkehrt, Dem König, den das Volk auf's Beste Als einen höchsten Helden ehrt! Im Wappenschild die grüne Raute, So zog Er in den schweren Krieg, Nnd was Er mit dem Heer erschaute, War Deutschlands Ruhm, Triumph und Sieg. Kr wand sich selbst den Kranz der Ehre, Da wo es kühn zu kämpfen galt, Er schlug den Feind mit schneid'ger Webre Im offnen Feld, im Hinterhalt. Voran im blut'gen Waffentanze Führt Er die Seinen treu und gut, Bricht mit dem Feinde schärfste Lanze, Vernichtend seinen Uebermutb. Autetia, sie schwenkt die Tücher, Sie hofft ja auf Befreiung schon, Da kam heran ein neuer Blücher, Daü war Alt-SachsenS tapfrer Sohn. Und horcht, er ruft im heil'gen Grimme: „Ergieb dich, steche Buhlerin!" Da donnert der Kanone Stimme Und beugt der Dirne stolzen Sinn. Da war ein jubelvolles Grüßen: ,,Die erste Bresche!" scholl cs laut; ES lag besiegt zu seinen Füßen Die Riesenstadt, der Seine Braut. Vereinet mit den Schlachtgenossen Umfaßt er nun den Gürtelwaü, Und vorwärts, wie auf Feuerroffen Dringt nach Paris der Kämpen Schwall. Wir danken, König Albert, heute Dir für so manche Helbenthat, Daß nicht des-Feindes wilde Meute Der deutschen Heimath Flur zertrat. Der Lorbeer und das Grün der Eiche, Sie schmücken Dich, ja immerdar! Du stehst zum Kaiser fest, zum Reiche, — Heil Dir am Vaterlandöaltar! HrrriltelsIestrnnZtLrlb. cken 2L. Xpril krük 7 vdr beginnt ckis LHVvIt« in äer ^dtkvllaog äer veleker sied <iie bereit« »vgemeläetsn, Ld«r nock viebt geprüften, sc»vis ciie et«a noed Lnruweläencken I^ebrlinge, mit Sebreidtecier ver- zvüeu, pünirtiieb einrnüoäen b»b«n Ltmaigv nock degbsiektigts ^nmelänngen kür äen «InILKi-lU«» (egi. lto. 99 <ies Tageblattes) wolle wan im Hak« äieser Vtocde bewirken. vr. OÄvrM»»»», virector Tagesgeschichtliche Arberficht. Lchyig, 22. April. Der Kaiser wird am 28. d M. gegen 4 Uhr Nachmittag* von Wiesbaden an- in Karlsruhe eiutressen und den 29. d. M dort verweilen. A» ZV d. M. erfolgt dann die Weiterreise nach Straß bürg, wo der Kaiser Nachmittag* gegen * Nhr eintrifft. Nus der gestrigen Tagesordnung de* Reichs tag* befanden sich die Zollvorlagen: 1) der do» de, verbüudetev Regierungen vorgeleate Gesetz- Eatwurs,betreffend dieErhebung eiuer Ausgleichung*« «gäbe; 2) der von den Abgg. vr Löwe, Iaunez, ^ Lardorff einaebrachte, mit tz»n drei ersten WMagraphen de* ersteren grostentheil« überein- stimmende Gesetzentwurf, betreffend die Abänderung de* BereinSzolltaris*, nebst dem Unterantrag Stumm und vr. ThileniuS, welcher, »m Wesent lichen dem tz. 4 der Regierungsvorlage entsprechend, dem Gesetze den Charakter einer Retorsion* Maßregel giebt; 3) der Antrag v. Barnbüler und Genossen, wonach vor einer commissarischen Untersuchung der Production*- und Absatzver. hältnisse der deutschen Industrie und Landwirthschaft keine Handelsverträge abgeschlossen werden sollen; endlich 4) die zu diesen Fragen eingegangenen Pe titionen. Die beiden ersten und der vierte Gegen stand werden auf Vorschlag de* Präsiventen ver bunden Da- Wort erhielt zunächst der Abq Richter (Meißen) al* Referent der Petition*, commtssion. ES sind bi- jetzt l33 Petitionen für Wiedereinführung der Ecsenzölle, 53 für Aufrecht- erhaltung de* gesetzlich bestehenden Zustande* ein. gegangen; bezeichnend ist aber, daß keine einzige davon sich für die vorgefchlagene AuSglcichungS- abgabe auSspricht. Staat-minister Achenbach, welcher die Regierungsvorlage begründet, findet in dem ebcnerwähntcn Umstände nur eine Unter stützung derselben, da die Petitionen von den Extremen beider Seiten auSgehen, während die Regierung, bei den Grundsätzen der bisherigen Zollpolitik beharrend, doch ein Mittel beanspruche, den der Industrie au* der Zollpolitik anderer Länder erwachsenden Uebelständen abzuhelfen. Wolle da* Hau* die Regierung darin unterstützen, daß sie auf ihrer bisherigen Zollpolitik festftehe (Zuruf: fest zurück!), so möge e* die Vorlage annehmen. Adg. Richter (Hagen) weist aus den außerordentlichen Aufschwung hin. welchen die deutsche Indusirie feit dem französischen Handels vertrag genommen. Der Verbrauch von Eisen insbesondere babe sich seitdem verdoppelt und werde in stärkerem Maße von der inländischen Production befriedigt, al* früher. Wenn die Ver schiebung der Aushebung der Zvltt durch da* Gesetz von 1873 vielleicht eine bedenkliche Maß regel gewesen sei, so fei die* durch die Der- hältnisse ausgeglichen: ein günstigerer Zeitpunkt für den Wegfall, al* der jetzige, sei gar nicht zu denken. Bon einer Ueberschwemmung Deutfchlanc* mit ausländischen Elsenwaaren könne, wenn nun die Statistik richtig würdige, nicht entfernt 1,e Rede sein. Er habe den Eindruck, daß die In dustrie sich jetzt einigermaßen beruhigt habe; daß der AgitationSfond* noch fortverwandt werde, d e besoldeten Vertreter weiter arbeiten, sei kein Ge genbeweis Den Antrag Löwe habe er al* ern. n letzten parlamentarischen Versuch angesehen; daß aber der Minister Camphausen denselben ausge nommen, habe ihn denn doch überrascht. Natio nale* Selbstbewußtfein sei der früheren Politik weit mehr eigen gewesen; die Vorlage scheine ihm eher ein Symptom der nationalen Ver,agtbr,t. Die Gründer, die Gründergehülfen, die Gründe - presse stehen aus Seite der Schutzzöllner, i r Interesse sei ja, die eigentliche Ursache der ü.l Zustände zu vertuschen. Dasjenige, «a« der Industrie gegenwärtig am Meisten noththue, sei vollständige Ruhe; de-halb dürfe an unserer Handelspolitik weder in der einen noch in vor andern Richtung zur Zeit etwa* geändert werden. Dann ergriff der Abgeordnete Löwe zur Ver- theidigung seine* Anträge* da* Wort. Er erging