Volltext Seite (XML)
e -kr. S. der MoniL- Ke Wtud. »Ke -kr. 7. «r. »Ile. 8 jschcr ^ e iickten »len ^cbor.en ^ zl und ^ diesen O rische ^ esagt. ^ irruo- ^ VS an ^ r Lla. ^ »stre- P rn der ^ irren- ^ cv- rr . x - >' EAkv »Uv ffe 2. e v^n der I ^ M.L Srrcy-, Herrn ^ oudrette ^ tte Frl. tzj Fr:ul. L > .Herrn ^ ^ -- z h. »es Scha:'- ter'.sänIerin ltev-an, auingart itr. 477 «certe Wertung rtk. 17 NNv inger ouvlel- ?r, seS Herrn ::arak- Ad. ssnalS. l. LO^s ;rt. rlere. ?. -er Gesell» «rschrdtt tLgU« fr«- 6»/, Uhr. ArdecN»» u»t «speUtt», JohamüSgaff« SS. »»uchßmcht» dn »ebactt««: Hermittag» 10—12 Uhr. Nachmittag» 4—ü Uhr. Unavhmr der für die niichst- rde Nummer bestimmte« serarr a» Wochentage« dt» Nachattttag». an So««. a«d Festtagen früh bis '/»S Uhr. r» dri Filtatr« für Zaf. A»»ah»r: vtt» Klemm. UniverMtSstr. r». »mrt» Lösche. Katharimnstr. t d, p. «nr di» Uhr. Kipügcr Tageblatt Anzeiger. Orza» str Politik, Localgeschichtc, Handels- md GcschäslSMkehr. Auflage 15,000. As»»»t«fir1»prrl» viertelt. incl. Vringerloha S ML. durch die Post bezogen 8 ML Jede einzelne Nummer rv Pf. Belegexemplar IN Pf Gebühre» silr Extrabeitage» ohne Postbesördcnnig Ä> ML uiit Postdesörderuug 4L» ML Zuscratc laesp. Bourgeois-. 20 Pf. Größere «ectinflen laut mrsere» Preisverzeichuitz —Tabellarischer Satz nach höherem Tarif. Lrclamrn uuirr -,m tlrdarNoa»Lrtch die Spattzeile tu Pf. Inserate sind stel-Z an L.Ernr-ttio, zu senden. — Rabatt w,rv nicht gegeben. Zahlung pr»«m,mk-r^tchi oder durch Postvorschu^. W 4«. Krettag ven 9. Februar 1877. 71. Jahrgang. Bekanntmachung. Denjenigen Grundstücksbesitzern bez. Garteninhabern, welche ihre Bäume. Sträucher. Hecken x b S ;ctzl nicht oder nicht genügend haben von Raupen säubern lassen, wird hierdurch unter Hinweis aus die Bestimmung in § 368.» de- Strafgesetzbuches bei Vermeidung von Geldstrafe bi- zu sechszig Mar- oder entsprechender Hast angegeben, «»gesäumt und lä«gste»ö btS Gude Februar diese- Jahre- gehörig raupe» sowie die Raupeuuester vertilge« z« lassen Leipzig, am Sv. Januar 1877. Der Slath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. ttr Reichel Bekanntmachung^ Der Pre,S der in hiesiger GaSanstalt producirtcn CoakS. deren Verkauf Herrn Laut- Meister hier commissionsweise übertragen ist, beträgt vom heutige« Tage au für jeden Hectoliter loco GaSanstalt 60 Pfennige und einschließlich de- FuhrlohnS biS an da- HauS 75 Pfennige. Leipzig, den 8. Februar 1877^^^ Des Raths Deputatto« zur GaSaustalt. Bekanntmachung. Im Monat Januar d I. gingen bei hiesiger Armenanstalt ein: re- an Bermachtutste»: 900 .F — ^ von den Erben dcS am 10. März vor. I. verstorbenen Rentier- Herrn Carl Wil Helm Naumann; l». a» Gescheute«: für die Armen Leipzigs, „von 5 müden Kellnern", durch F D., anonym, zum Ankauf von Speisemarken alS ErlöS für einen goldenen Ring L. 8. 2l. 6 76 aus Anlaß eine- Vergleich- zwischen Elise A /Carl D., durch Letzteren, au- gleichem Anlaß zwischen C/B. durch daS Königl. Bezirksgericht, eine Differenz mit emem Droschkenkutscher betr., durch daS Polizeiamt. v. u» der Armeucaffe gesetzlich zufalleudeu Gelder«: für ertheilt? Musikerlaubnrß und Gestaltung von Schaustellungen, durch den Ratb, diverse Strafgelder wegen SonntagSentheiligung, durch Denselben. t>32 20 Für da- oben erwähnte Vermächtnis, sc wie die der Armenanftalt zugcwendelen Geschenke sprechen wir unfern aufrichtigsten Dank auS. Leipzig, den 5. Februar 1877. DaS ArmenLireetorium. Schleißner. Lange. l5 < — 1V - — 15 - — 10 - — 3 - — - - 60 14S 39 60 Bekanntmachung, die Anmeldung taubstummer Kinder btkefftud. Nach Generalverorduung des Königlichen Ministeriums de- Cult»- und öffentlichen Unterricht- sind über da- Vorhandensein taubstummer, nicht in öffentlichen Anstalten untergebrachter Linder Erhebungen anrustellen. Es werden daher die Eltern taubstummer Kinder, beziehentlich die Stell Vertreter der Eltern, hiermit ausgefordert, binnen 8 Tagen. spLt»ste«S bi- zum KV. Aedruar diese- Jahre-, -käme«, Alter «ud Wohuuug taubstummer, hier aufhältlicher, aber in einer öffentlichen Anstalt nicht untergebrachter Kinder schriftlich auf unserer Schul-Erpäntion (RathhauS 2. Eta,qe) bei Vermeidung von lk Strafe anzumelden. Zugleich ist dabei zu be merken, ob für e«n Kind die Aufnahme in eine Anstalt bereits bei dem Königlichen Ministerium nachgesucht worden ist. Leipzig, den 8. Februar 1877. Der Math der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Wilisch, Resdr Bekanntmachung. DaS 3. Stück deS diesjährigen ReichS-GesetzblatteS ist bei un- eingeaangen und wird bi- zum 2tt. diese- Mo», aus dem Rathhaussaale öffentlich auShängen. Dasselbe enthält: Nr. 1160. FreundschaslS-, Handels- und SchifffahrtSvertrag zwischen Seiner Majestät dem Deutschen Kaiser, Könige von Preußen rc., im Namen des Deutschen Reichs und dem Freistaate Costa «Rica. Vom 18. Mai 1875. - Il6> Bekanntmachung, betreffend die Ernennung von Bevollmächtigten zum Bunde rath. Vom 27. Januar 1877. - 1162. Bekanntmachung, betreffend die Au-gabe verzinslicher Schatzarrweisungen rm Betrage von 6,300,000 Mark. Vom 2. Februar 1877. Leipzig, den 7. Februar 1877. Der -tzath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Cerutti Submissions - Ausschreibung. Die Glaser-, Tischler und Schloffer-Arbette« zu dem Meuba« im GutbtuduugS- iustitute allhier sollen im Wege der Submission, jedoch mit Vorbehalt der AuSwahl unter den Submittenten, vergeben werden. AnschlagSsormulare sind im Universität- Rentamte zu haben, daselbst auch die Ausführung- besiimmnngen einzusehen und die ersteren mit den Preisen au-gefüllt und versiegelt unter der Auf schrift Glaser» resp. Tischler» oder Schlosterarbeite» für da- Entbindungsinstitut b,S zu« IS Februar R877 ÄtachmtttagS S Uhr anher abzugeben. Leipzig', am 8.?Februar 1877. Uuiversttät---A«»tamt. Graf. Lripst-4 8. Februar. Zu der unser Leipzig so nahe berührenden Frage nach dem Sitze des Reichsgerichts Hab«, wir heute folgende erfreuliche Meldung zu machen, die wir der AugSburger „AUa. Ztg." entnehmen. Dieser schreibt man auS München: „Bezüglich deS dem BundeSrath vorgelegtcn Ge setzentwurf-, welcher Berlin zum Sitze des Reichsgerichts bestimmt, wird unS von hervor ragenden Abgeordneten versichert, daß der selbe im Reichstage aus vielfachen Wider spruch stoßen wird und zwar namentlich auch vcn liberaler Seile, wie denn auch der Abgeord nete für München I, Frhr. v. Stauffenberg, sich schon in seiner hier gehaltenen Wahlrede gegen die Verlegung de- Reich-gerichts nach Berlin ausgesprochen hatte. Man darf übrigen- au- nchmen, daß sich schon im Bundesrathe Stimmen gegen Berlin und dann besonder- für Leipzig geltend machen werden, wenn auch vor aussichtlich ohne Erfolg. Wie sich aber da- Stimmenverhältniß im Reichstage gestalten wird, dürfte, zur Zeit wenigstens, noch sehr zweifelhaft erscheinen." Wer gesagt hat, die neue türkische Verfassung sei nur Komödie und an ihre Verwirklichung sei nicht zu denken, der hat der Türkei schweres Un recht gethan Der Sultan geht alS verfassungs treuer Fürst mit dem Beispiel voran, indem er srlbst sich aus die Verfassung beruft und einen Artikel derselben ganz ernsthaft zur Anwendung bringt. Art 113 besagt, daß der Sultan Die jenigen, welche die Sicherheit de- Staate- ge- sährsen, auS der Türkei verbannen könne. Auf diesen Artikel stützt sich der Beherrscher aller MoSlems, indem er Midhat absetzt und ver bannt. Dieser ist also auf Grund seiner eigenen Reform in ganz verfassungsmäßiger Weise besei tigt worden Giebt eS eine grausamere Ironie auf daS kühne Unterfangen diese- Staatsmanne-, die Türkei im Handumdrehen aus dem rohesten DeSpoti-mu- zur Höhe deS modernen LersaffungS- leben- emporzuheben? Auf den ersten Blick möchte man glauben. Midhat sei ein Märtyrer seiner Freistnnigkeit ge worden, er fei lediglich um seiner constitutionellen Bestrebungen willen gefallen. Davon kommt man aber sehr rasch zurück, wenn man bedenkt, daß eben diese Thatkache seines Sturzes eiutreten konnte trotz der Verfassung, die Nichts ist alS eine schimmernde Gazrhülle, hinter welcher der alte nackte Despotismus deutlich hervorschaut, die den Launen de- Sultans, der Wirtschaft der PaschaS nicht steuert und die Anhänger de- Alten bisher wenig genirt hat. Die alttürkische Partei mag eifrig gegen den neuerung-lustigen Staats mann gewühlt haben, sie mag ziemlich stark an seiner Entfernung beiheiligt sein; den AuSschlag hat sie nicht gegeben. Die neue Regi^ung führt sich durch Erlasse ein, welche die Verfassung sicher stellen und ihren AuSbau versprechen; wäre nun Midhat'- Sturz gegen die Verfassung gcricbtet, so würde er seinen Zweck verfehlt haben Es scheint vielmehr, daß die Mißerfolge Midhat S nach Außen ihn zum jetzigen Sultan Hamid in eine unangenehme Stellung gebracht und seinen Niedergang herbeigesührt haben Die Constitution wurde verkündigt, machte aber keinen Eindruck auf die Mächte, die sich einig zeigten in der Ver- urtheilung der Türkei. Die Conferenz ging aus einander, ohne daß cs Midhat gelungen wäre, den »Frieden mit Europa herzustellcn. Alle Mächte, selbst England unterstützten die Forderungen Rußlands. Ein Verbündeter zeigte sich nirgends und die Türkei stand freund- und mittellos vor einem gefährlichen Kriege. Da Abdul Hamid schmollte, so kam Midhat nicht mehr nach dem Serail; der gegenseitige Unmuth stieg, und in dem Kopfe des rücksichtslosen Großveziers mag der Gedanke entstanden sein, sich des unbequemen Herrn zu entledigen, sich einen willigeren Sultan einzusetzen. Hamid aber und seine Günstlinge kamen ihm zuvor, und so fiel Midhat. So un gefähr stellt sich uns das Bild der Lage dar, wenn wir folgendes Telegramm aus Konstantinopel lesen: „Die Journale geben als Grund der Ent fernung Midhat Pascha's die Entdeckung eines von Midhat organisirten ComploteS zum Sturze des Sultan- Hamid und zur Ersetzung desselben durch Murad an. Nachdem man von diesem Complot Kunde gehabt, kamen in der Nacht von Sonntag zum Montag Mahmud Pascha. Damat Pascha, Redis Pascha und der Polizeiminister im PalaiS de- Sultan- zusam men. Dieselben legten dem Sultan verschie dene Beweismittel für die dem Großvezier zur Last gelegten Verschwörungsumtriebe vor und verlangten die Verbannung desselben. Der Sultan ließ Midhat die Wahl, wegen Hochverrats vor Gericht gestellt zu werden oder in die Verbannung zu gehen. Midhat wählte die Verbannung und wurde nach Brindisi abgesührt. Der Act der Abführung Midhat'S ging mit aroßer Schnelligkeit vor sich. Seiten- der rathgebenden Minister wird da« Recht deS Sultans zur Verbannung aus Art. 113 der Verfassung hergeleitet, welcher dem Sultan die vesugniß giebt, Diejenigen an der Türkei zu verbannen, welche die Sicherheit dt« Staate- gefährden." Die neue Regierung hat ihren friedlicheren und nachgiebigeren Charakter in Bezug aus die aus wärtige Politik sofort bekundet, indem sie Serbien gegenüber jene drückenden Garantiesorverungen. die Midhat erhob, fallen läßt. Heule wird ge meldet, daß die Pforte selbst die Bedingung, neöcn der serbischen auch die türkische Flagge aus den Festungen auszuhissen, fallen läßt. Man glaubt, daß Edhem Pascha versuchen wird, sich, über die Köpfe der anderen Mächte hinweg, unmittelbar mit Rußland zu verständigen. Die- würde ein diplomatischer Sieg Rußland- sein, daS gern d,e Gelegenheit ergreifen wird, um den Krieg herum zukommen. Daß es mit dem Sturze Midhat'S nicht aus einen tiefgreifenden Rückschlag, auf eine alttürkische Reaktion abgesehen ist. beweist außer der Erhebung mehrerer Christen z» Ministern und St-rat-secre- tairen folgende- weitere Telegramm auS Konstan- tinopel: „Der Sultan hat einen Hat erlassen, welcher neben der Kundgebung de- festen Willens zur Durchführung der Verfassung eine Anzahl specieller Ankündigungen von projectirten Gesetz entwürfen enthält, welche der Deputirtenkammer vorqelegt werden sollen. Dieselben werden be treffen die innere Verwaltung auf Grundlage der Decentralisation, Anordnungen für die Wahlen der Gouverneurffellvertreter in den Provinzen. In Bezug aus die Reorganisation der Finanzen wird die Absicht angekündigt, europäische Fiuanzkräfte zu berufen." ' Tagesgeschichtliche Uebersicht. Lchyigi 8. Februar. Der Kaiser hatte am Dieu-tag eine längere Conferenz mit dem Reichskanzler Fürsten BiSmarck. Die ministerielle „Provinzial-Correspondenz" bemerkt zu dem MinisterWechsel in der Türkei: „Da der bisherige Großvezier der Ur heber und geistige Träger der gesammlcn innern und äußern Politik während der letzten Monate war, so darf sein Sturz alS da- Anzeichen einer erneuten innern Umwälzung (?) und möglicher Weise einer veränderten Stellung zur europäischen Politik angesehen werben Doch fehlen bis zum Augenblicke alle bestimmteren AnhaltSpuncte zur Beurtheilung der neuen Lage." Angesichts der bevorstehenden Reich-tagssession tritt auch die Frage einer Reform des Lehr- lingSwesenS wieder in den Vordergrund. Während die Meinungen darüber, ob und wie die Gesetzgebung Helsen könnte, noch weit a»s- einander gehen, wird soeben von berufener Seite in anderer Richtung ein Gedanke ausgesprochen, der die ernsteste Beachtung verdient. Profcffor Reuleaux macht den Vorschlag der Organisation von über ganz Deutschland ausgedehnten Ge- werksveröänden. die überaus der freien Ent schließung der Betheili tten hervorzugehen und sich immer nur aus die Angehörigen eines einzelnen Gewerbe- zu erstrecken hätten. Sie würden nach eigenem Gutdünken ihre gemeinsamen Interessen zu regeln, die Befriedigung ihrer gemeinsamen Bedürfnisse zu bewirken haben. Der Staat würde nur eine nebenhergehende, theils schützende, theil- helfende Thätigkeit entfalten. Der Gedanke scheint in jeder Beziehung fruchtbar zu fein; vor Allem aber bietet er für die Lehrling-frage mehr al- irgend ein anderer Vorschlag die Möglichkeit einer wirksamen Lösung. Man hat verlangt, die Prüfung der Lehrlinge wieder wie ehedem, ein- zusührcn; hier bietet sich der weit naturgemäßere Weg. Die Mitglieder der GewerkSverbände brauchen sich nur gegenseitig zu verpflichten, un geprüfte Gesellen nicht anzunehmen, und die Frage ,st gelöst. Der Gedanke ist so naheliegend, daß er bereit- im vorigen Jahre aus einer Versammlung der bayerischen Gewerbekammern zur Erörterung kam und Anklang fand. Auch die Stellung, welche die Reichsregierung und mit ihr wohl auch die Mehrheit des Reichstags den auS den Hand werkerkreisen kommenden Wünschen gegenüber ein- genommen hat. würde mit ihm Uberemstimmen Man erinnert sich, daß bei den Verhandlungen über die Eingaben wegen Errichtung von Hand werkerkammern der Negierungsvertreter wieder holt alS Grundsatz ausgestellt hat, man könne derartige Einrichtungen nicht von oben herunter auszwingen, sondern nur, wenn sie auS der freien Entschließung der Betheiligten sich gebildet, sie gesetzlich anerkennen. Die Lage läßt sich dahin kennzeichnen: die gesetzgebenden Kräfte de-Reichs sind gern bereit, die Bestrebungen zur Beseitigung der Schäden unsere- GewerbSlebenS, zur Wieder Hebung de- Handwerks zu unterstützen, aber da- Beste müssen die Gewerbetreibenden selbst thun, und vor Allem: sie müssen mit der Selbsthlllse den Anfang machen. Aus diesem Grunde kann man nicht dringend genug wünschen, daß der Vor schlag der Errichtung von GewerkSverbänden in den Handwerkerkreisen überlegt werde und den Anstoß zu entsprechenden Entschlüssen gebe. Die auf Mittwoch anberaumt gewesene Der bandlung des Posener KreiSgerichts gegen der, Cardinal Ledochowski ist vertagt worben, dn bisher nur zwei Behändigungsscheine aus Rom eingegangen sind, während ein solcher in drr dritten Anklagesache noch fehlt. Der Bericht des BudgetauSschufleS des öfter reichischen Abgeordnetenhauses über die Credit sorderung der Regierung (700,000 sl) für die osficielle Betheiligung Oesterreich- an der Pariser Weltausstellung ist jetzt zur Ver theilung gelangt. Wie seiner Zeit bereits mit betheilt wurde, beantragt der Ausschuß: „Es sei m eine osficielle Betheil,gung der im Rcichsratbe vertretenen Länder an der Pariser Weltausstellung nicht einzutreten und der angesprochene Staat» credit nicht zu bewilligen." Der Bericht sagt: ,^Di« Erfahrung zeigt, daß wesenilicbe Fortschritte m der Industrie in einem kürzeru als zehniähngeu Zen- raume nicht stattfinden können. ES ist ferner constattt:. daß dir Kosten einer Weltausstellung, die den einzelner: Industriellen verursacht werdrn. jene osficielleu Kosten weit übersteigen, ja daß di« Opfer der Industriellen br, der Pariser Ausstellung auf mehrere Millionen Gulden für Oestrrreicb geschätzt weroen. Noch sind die Wunde: die den österreichischen Industriellen durch di« Wiener Weltausstellung geschlagen wurde«, nicht vernarbt, »no vor wenigen Tagen erst wurde das Deficit dieser Aus stellung mit t5 Millionen Gulden von diesem hoben Hause zur genehmigenden Kenntniß genommen." Der vudgetau-schuß we>st endlich auch aus den Umstand hrn. wie sehr der Handel Oefterreich-Ungarns durch die orientalischen Verwickelungen noch immer ins Mitleid gezogen sei, wie schwierig die Deckung de» namhaften DeficitS der beiden letzten Jahre grrvesen sei, nur welch« namhaften Opfer und Verluste hierbei ge tragen wurden. Er glaubt aber daS in den „Mo- tivrn" der Regierunqsvorlage mit Recht für d,e Österreichischen Verhältnisse von der österreichischen Regieiung cittite G bot strengster Sparsamkeit dadurch am besten zu befolgen und die drin,-nv nothweadige. Sparsamkeit praktisch auch zu bethätigen, wenn er den, Hause dir Ablehnung dieser Reg«'»ngSrorlagr und des