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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.02.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-02-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187702040
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18770204
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18770204
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1877
-
Monat
1877-02
- Tag 1877-02-04
-
Monat
1877-02
-
Jahr
1877
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.02.1877
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Zechstc öcilage zum Leipziger Tageblatt und Anzeiger. ' X» ZL. Sonntag den -1. Februar 1877. 71. Jahrgang. Lebkns-Verftchenmgs-Kesellschaft z« Leipzig. (?) Die vorläufige Zusammenstellung der Ge- schästSergebuiffe der LebeuS-BersicherungS-Gesell- schüft zu Leipzig (alte Leipziger) zeigt ein sebr befriedigende- Ergebuiß. Zur"Versicherung auf den Todesfall sind eingegangen: 4138 Anträge mit 24,145.000 Versicherungssumme, dagegen 1875 3420 Anträge mit 18,840,100 ^ Versicherungssumme, mitbm em M«br von 709 Anträgen mit 5,298,000 Versicherungssumme. ES wurden abgeschlossen: 3201 Ver sicherungen mit 18,380.500 Versicherungs summe. während 1875 2000 Versicherungen mit 14,354.000 .F Versicherungssumme zum Abschlug kamen. also mehr K01 Versicherungen mit 4,034.000 .<L Versicherungssumme. Durch Tod schieden auS: 398 Personen mit 1.455,950 Versicherungssumme, dagegen 1875 384 Personen mit 1,441,300 Versiche rungssumme. ES starben also mehr 14 Personen mit 14.0.5" -L Versicherungssumme, waS in Be tracht zum erhöhten Bestände und zu (dem fortge schrittener. Alter der Versicherten alS ein übervil- günstigeS Verhiiltniß zu bezeichnen ist. TaL Vorjahr schloß mit einem Bestände von 23,400 Personen, versichert mit 103,080,650 . 6, wäbrend Ultimo 1876 25.266 Personen versichert mit 116,052,150 waren. Der reine Zuwachs betrug also 1770 Personen mrt 12,971.500 und ist gegen vaö Vorjahr um 414 Personen mit 3,005,300 .VerTicberungS- summ.r größer. Eben-ells hat sich bei Versicherungen auf de« Erlebensfall der ZahreSbestand von 628 Personen mit 1 519,050 aus 834 Personen mir 2,044,400 „L erhoben. Gleich günstig erscheinen die finanziellen Er gebnisse dÄ abgelaufenen IahreS, so daß eine Erhebung der jetzigen Dividende (36 Proc) für )aS kommende Jahr mit Sicherheit zu erwar ten siebt. vou Len Eisenbahnen. - Tre Dividenden der Eisenbahnen setzen sich auS per mancherlei Factoren zusammen. Nicht bloS d'.e Größe der Einnahmen und Au-gaben sind besür bestimmend, sondern auch die Stärke deS AnlagecapitalS, die Dertheilung in Aktien und Obligationen. Sind die Einnahmen einer Lahn nur schwach, so ist eS für die Actionaire vortbeilraster, wenn daS Anlagecapital in gleich mäßiger Weise sich auf Aktien und Obligationen verrber'.t, damit erstere doch einigermaßen an dem Erträeui'"? theilzunehmen befähigt sind; sind die Einnahmen aber von hoher Ziffer, so ist ein 5leme- Aktienkapital gegenüber den Obligationen für t.e Dividende der Actionaire zuträglich. — Ungeachtet also der verschiedenen Faktoren, welche bei der Rentabilität in Betracht kommen, hat eS doch e;n gewisse- Interesse, die kilometrische Ein nahme der wichtigsten Privatbahnen kennen zu lernen und wir stellen davon nach den Tabellen teS Rerch-anzeiger- für 1876 folgendes Ziffern- Kilo zusammen, wobei zu bemerken ist, daß immer nur die Hauptlinien bei den einzelnen Netzen (t. B. Berlin-Stettiner, Rheinische. Thüringische, Obersc,'.esische) angezogen sind. ES rangiren also nach einander hinsichtlich der kilometrischen Ein- nabmen: Köln-Minden 69,135 Magdeburg-Leipzig (jetzt zuMagdeburg-Halberstadtgehörig) 58,814.^, Ruhr-Sieg (zur Bergisch - Märkischen gehörig) 50,523 .4, Berlin-Stettin 50,000 Bergisch- Märkischc 40,868 Köln »Gießen (zu Köln- Mmden gehörig)47,808^t, Oberschlesische 44.908^, Rbe-.nnce 44,650 Berlin-PotSdam Magdeburg 42,616 .< Berlin-Hamburg 38.061 ./(, Hessische Ludw'.göahn 37,075 Thüringische 36,807 Berlin - Anhalt 35,800 Braunschweigische Bahnen ker Berlin-PotSdamer und der Bergisch- Märk-.schen aehörig) 31,088 Venlo-Hamburg (zu Kcln-Minden gehörig/ 30,387 .E, Rechte Oderuscröabn 28,070 Magdeburg-Halbersiadt 28,585 ^k..Bre-lau-Sckweidnitz Freiburg 22,082.< Altona.K.el 21,261 Eine Erläuterung dazu liefert die Zusammen stellung der bi-ber an Anlagecapital pr. Kilometer aui erwähnte Linien verwendeten Summen wie folgt: Köln-Minden 472,297 Magdeburg-Leipzig 279.347 .< Ruhr-Sieg 414,720.^., Berlm- Stett.n 273,987 Bergisch-Märkische 425,870^ Köln-G.eßen 525,822 Oberschlesischc2t'6 209 .< RbernLcde 360,465 Berlin-PoSdam-Magde burg 443.791 .L, Berlin-Hamburg 179,455 -Hesilsch; LudwigSbahn 290,068 Thüringische 269.031 .L', Berlin-Anhalt 179,122 Braun- schwe-.gTsche Bahnen 282,637 ./L, Venlo-Hamburg 366,675 .«<, Rechte Oderuserbabn 185 189 Magdeburg-Halberstadt 345.744 .L. BrcSlau- Schweidnrtz- Freiburg 174,006. Altona- Kie 131.876 Der Heringshandel i» letzten Jahre ««d i« Jahrzehnt >8«7—187«. N 2/ Der Verbrauch an schottischen Heriugen ,m letzten Jahrzehnt ist in folgender Klima: gestiegen, beziehentlich gesunken: 1867 : 188.675 1868 : 160.696 1869 : 138,550 1870 : 156 406 1871 : 107,258 1872 : 216,712 1873 : 242,062 1874 : 220,959 1875 : 234,883 1876 : 205,588 darunter Bollbruoge fuUdrands 110,085 02,521 74.152 68,142 83,723 120.006 103.757 87,940 102,480 92,554 Am Lager waren am 1. Januar 1877 von schottischen Heringen nur 25,222 Barrel-, die zeringsle Zahl seit 1870, wo der „8tocic" auch nur 28,576 betrug. DaS größte Lager wiesen die Jahre 1874 und 1875 auf mit 78,855 und 72,102 3) Einfuhr norwegischer, holländi scher. boruholmer und pommerscher Heringe. A Die norwegische Hering-zufuhr zeigt fol gende Bewegung. Im Jahre 1867 wurden nur 74,913 imporlirt (Minimum); 1868: 120,125; 1869: 178,559; 1570: 115,112; 1871: 90,323; 1872: 247,352 (Maximum); 1873: 126,079; 1874: 151,196; 1875: 111,521 ; 1876: 143,737. (Die 1872er Einfuhr übertraf sogar die der schottischen Waare (247,352 gegen 212,913), in allen übrigen Jahren spielte letztere die erste Rolle », v. Pommersche und Bornholm-Heringe. Seit 1867 nahm die Zufuhr folgenden Verlaus: 1867: 8603: 1868: 8063: 1869: 11.998 (Maxi mum); 1870: 6590: 1571: 7039; 1872: 6246; 1873: 5094; 1874: 5752: 1875: 3488(Minimum); 1876: 7675. L. Holländische Heringe in den 7 Jabren 1870/76 1870 und 1871 je 4911; 1872: 3003; 1873: 504: 1874: 2572: 1875: 302 (Minimum-; 1876: 530. 4) Gesamnitein fuhr au schottischen, nor wegischen, pommerschen, bornbolmer, holländischen Heringen zusammen: 1867: 270,053 (Minimum I.) 1868: 285,718 (Minimum II ) 1869: 326,203 1870: 310,297 1871 : 292,888 1872: 360.064 (Marimum U ) 1873: 359,460 1874: 427.138 (Maximum 1) 1875: 343.901 1876: 310,506. 5) Gesammtver brauch an Heringen aller vorbenannten Sorten: 1867: 264,528 Minimum) 1568: 287,K1> 1860: 315.004 187o: 207,800 1871: 207,470 1872: 366.170 1873: 377,623 (Marimum U) 1874: 382,105 (Marimum l) 1875: 361,944 1876: 347.803 6) Lag er bestände an Heringen aller vorbe- rnnten Sorten am 1. Januar 1867: 52,618 (Minimum I) « 1. 1868: 67,143 - 1 1869: 65,243 ' - 1 1870: 75,552 » 1 1871: 87,940 - 1 1872: 83,340 - 1 1873: 88.774 - 1 - 1874: 68.620 - 1. 1875: 113,563 (Maximum I) - 1 » 1576: 95,650 (Marimum II) » 1. - 1877: 58,263 ^Minimum II). Verschiedenes. —I. Leipzig, 3. Februar. Der Handels kammer ist von der Merkantile Agency R G Dun <L Eo. hier ein sehr interessanter Bericht Uber die Geschäftslage von Nordamerika zugegangen, welcher namentlich eine Statistik der Cöncurse in den letzten 5 Jahren enthält. Der selbe liegt aus dem Bureau der Ersteren, Neumarkt Nr. 19 zur Einsichtnahme auS. * Leipzig, 1. Februar. Die Einnahmen der LeipzigerPferde-Eisenbahngesellschaft im Monat Januar e. beliefen sich auf 26.081 35 ^s. ES sind die- 511 .41 80 meHr al- im gleichen Monat 1875. -u- Leipzig, 3. Februar Durch mehrere Blätter sind in neuerer Zeit Mittheilungen in Bezug auf den Fortgang de- BaueS der Strecke Großbothen Wurzen der Mul den thal bahn gegangen, die nicht ganz zutreffend sind. Wir sind in der Lage, über den Stand der Arbeiten an dieser Strecke Folgende- berichten zu können Durch die für den Bau günstige Witterung sind die Arbeiten an der Strecke Äroßbothen-Wurzen der Mulden« tbalbahn wesentlich fortgeschritten; vom Bahnhl' Großbothen biS zur Ueberbrückung der Mulde am Rabenstein bei Grimma sind die Erdarbeiten vollendet und da- GeleiS definitiv verlegt. Die Pfeiler der Brücke am Rabenstein, welche wegen der sFundirung auf eisernen Brunnen für die Techniker von Interesse gewesen und von diesen viel besichtigt worden sind, sind vollendet und wird mit dem Montiren de- eisernen UeberbaueS AnfangS März begonnen werden. Vou Grimma bi- in die Näoe der Stadt Wurzen sind die Erd arbeiten säst vollendet, der in dieser Strecke liegende Damm, durch die Mulde bei Golzern und die Verlegung der Mulde an dieser Stelle nahen sich ebenfalls der Vollendung An der Ueberbrückung der Leipzig-DreSdener Bahn ober halb Wurzen wird rüstig gearbeitet, die Erd arbeiten an dem Bahnhofe Wurzen sind vollendet, der Güterschuppen und da- HeizhauS sind fertig estellt, das Stationsgebäude wird in nächster Zeit unter Dach gebracht. Aus den Bahnhöfen yrimma, Golzern und Nerchau sind die Erd arbeiten vollendet und sämmtliche Gebäude im Rohbau fertiggestellt. Mit dem Bogen de- Oberbaue- aus der Strecke Grimma-Wurzen wird Anfang- März begonnen und die ganze :'inie Ende Mai in Betrieb genommen werden können. * Leipzig, 3. Februar. Ein hiesige- HandlungS- hauS, welche- wegen der GenoiS-Loose bei einem Wiener Geschäftsfreunde angefragt hatte, theilt unS besten Antwort vom 1. Februar mit, wie folgt: „Bezüglich der St. Geuois-Loose habe ich mich genau iusormin. Ein direktes Boigeben einzelner Loosbesitzer ,st nach dem Gesetze vom 24 April 1874 (Reichsgesetzblatt Nr. 40) nicht zulässig, sondern es wird in soliden Fällen vom Gerttdt e,n Eurator für sämmtliche Be theiligten bestellt, der in Gemeinschaft m»t dem Landes gerichte die Interessen Letzterer zu vertreten hat. Zum Curotor der St. Genois-Loose wurde Herr vr. Alois Salvmon, Bauernmarkt bestellt und begab ,ch mich nun zu diesem, uni für Sie Erkun- digungen cinzubolen. Ich erbielt da die Beruhigung, daß die Sach« nicht so schlecht steht, und wird schon nächster Tage ein Bericht über die Werwe die den Loosen gegenüber stehen, in hiesigen Blättern erscheinen. Die weiteren Berbandlungen werden jedoch noch einige Monate in Anspruch nehmen; so viel ist ,edcch schon beute be stimmt, daß dem Berlangen St. Genois, erst in » Jahren und darauf wieder mit längeren Unter brechungen Ziehungen zu halten, weder vom Eurator noL vom Gericht Folge gegeben werden wird, lieber- banpt sollen vor endgültiger Entscheidung sämmtliche Loosbesitzer ,n einer Versammlung, die s. Z. bekannt gegeben wird, um ihre Zustimmung gefragt werden. Gerichtlich würde Ihnen beute nur der Weg offen sieben, auf Abhaltung der nächsten Ziehung zu klagen, da es nun aber sehr fraglich ist. ob bei dieser gerade Ihre Loose gezogen werden, andererseits aber durch Abhaltung dieser Ziehung ein Gläubiger von 126.000 fl. (Höhe der Gewinne)' geschaffen würde, der sofort ans Deckung klagen könnte, wodurch die übrigen LooSbesitzer jedenfalls geschädigt würden, so scheint es geratben, vorläufig diesen Schritt zu unterlassen und das Wirken des CuratorS, der, nebenbei bemerkt, ein sehr solider, achtbarer Mann ist, abzuwartrn." lH Dresden, 2 Februar. Dresdner Ball gesellschaft. Der 1876er Jahresabschluß der Dresdner Baugesellschaft, welcher in einer heute siattgehabten AufsichtSrathS-Sitzung zur Vorlage gelangte, verzeichnet einen Bruttogewinn von ca 240,000 wovon, nach Verzinsung der Stamm-PrioritätS-Actien mit 6 Proc und nach angemessenen Abschreibungen, 5 .// — 1-/z Proc. Dividende pro Aktie vertheilt werden sollen. — Neue« CourSblatt. In Dresden erscheint seit Beginn diese- Monats ein neuer „Dresdner Börsen-Bericht" von C. Hesse, welcher sich dadurch auSzeichnet. daß er neben den TageScoursen auch die vom Tage vorher enthält und durch deutlichen Druck die Ziffern zweifellos berauSstellt; derselbe ist daher empsehlenSwerth. Abonnement für Februar und März zu l .41 20 für auSwärtS in der Expedition deS „Dresdner Börsen-Bericht" (Ferdinanvstraße Nr. 3). Inserate für die viergespaltene Petitzcile 50 Z. Bernn-DreSden und Muldenthal- Bahn. Die „Berliner Börsenzeitung" spricht in ihrer neuesten Nummer davon, daß die sächsische Regierung einen formellen Protest gegen Uebcr- laffung de- Betriebes auf der ganzen Berlin- Dresdner Eisenbahn an die preußische Regie rungerlaffenhabe; preußischerseitS lege man dem selben aber keine praktische Bedeutung bei. Wir haben unö schon darüber ausgesprochen, daß die Motive, auf welche hin Sachsen die Betriebs übernahme seitens Preußen« wehren wollte, un- sehr zweifelhaft erscheinen. AlS einer Euriosität besonderer Art müssen wir einer Angabe der „Nationalliberalen Correspondenz" Erwähnung thun, worin von einem Ankauf der Berlin- DreSdner Bahn durch die preußische Regierung die Rede ist, und von einem deSsallsiaen dem Land tag vorzulegenden Gesetzentwurf Der Kaufpreis würde sich um eine Million Mark höher stellen, alS er im vorigen Jahre zu haben gewesen wäre, weil die Gesellschaft indetz genöthigt gewesen sxj, m ihrer Verlegenheit Geld zu unvcrhältnißmäßig bohen Zinsen aufnehmen zu müssen. — Diese Notiz, welche von der günstigen Einnahme entfaltung der Bahn schweigt, sieht sehr wie ein Borwurf an den Landtag auS, früher den von der Regierung vorgelegten Gesetzentwurf abgelehnt zu haben. Es wird in diesem einseitigen Be streben, nach einer Seite hin gefällig sich zu er weisen. ganz übersehen, daß e- sich nie um einen Ankauf der Bahn gehandelt hat und auch jetzt nicht darum handelt (auf die sächsische Strecke besitzt die diesseitige Regierung daS Ankauf-recht), sondern nur um einen Äetrieb-überlassungSvertrag mit eventuellem Ankauf-recht nach 15 Jahren. — In einem andern Artikel der „Berl. Börsen zeitung" wird der sächsischen Regierung dringend an da- Herz gelegt, die Muldenthal-Bahn wegen ihrer eminenten Bedeutung zu erwerben Wir glauben gern, daß die Gründer da- Ge schäftchen gern abschließen möchten, um sich au- der Klemme zu ziehen; welcher Anreiz aber für die sächsische Regierung vorhanden sein soll, diese neue Last sich oder vielmehr den Steuerzahlern aufzuladen, um der Berliner Handel-gefellschaft und der Weimarischen Bank gefällig zu sein, ist nicht ausfindllch. Die Aclien ruhen ganz gut iu deren Effectenschränken und für die weiteren Geld- bedürfniffe werden die Gründer, welche die Suppe fr eingebrockt, zu sorgen wissen, mag e-auch immerhin weh thun. Die projectirte verhänge rung von Wurzen nach Wittenberg zieht nicht, und der Hinwei- auf die strategische Verwendbar keit dersilben kann für Sachsen nur lächerlich erscheinen. UebrigenS liegt bei Sachsen da- Recht der ConcessionSertheilung für diese Strecke auf sächsischem Gebiete. Wildensrls, 1. Februar. (Zw W.) Ueber unsere gewerblichen Verhältnisse ist leider nicht viel Erfreuliche- zu berichten. Die Weberei, das Gewerbe der bei weitem größten Zahl hiesiger Einwohner, stocktjetzt fastgänzltch, und eme große Anzahl hiesiger Familien sind gänzlich ver armt, so baß sie sich da- tägliche Brod nicht mehr verschaffen können. In der de-halb errichteten Suppenansialt werden täglich gegen 150 Liter Gemüse unentgeltlich auSgegebcn. Aber von Tag zu Tag werden der Bedürftigen mehr, und e- ist nicht abzusehen, waS auS hiesigen Verhältnissen werden soll, wenn nicht bald ein günstiger Um schlag in den gewerblichen Verhältnissen eintrirt Nach einer im Reich--Eisenbahn-Amte gefertigten Uebcrsicht waren auf den deutschen Eisenbahnen im Jahre 1876 bei einer Länge von 28,691.81 Kilometer an Betriebsmitteln vorhanden: 10,258 Locomotiven (3942 Persouen- zugS-Locomotiven, 4902 GüterzugS-Locomotiven und 1324 Nangir- und Tender-Locomotiven) oder 0 36 Stück pro Kilometer Bahnlänge; 17,82t Personenwagen mit 41,015 Achsen oder pro Kilo meler 1.43 Achsen; 3879 Gepäckwagen mit 8986 Achsen oder 0 31 Achsen pro Kilometer und 200,887 Güterwagen aller Art mit zusammen 406.877 Achsen oder pro Kilometer Bahnlänge 14 18 Achsen, und zwar 61,508 bedeckte Güter wagen mit 125,222 Achsen (4.36 Achsen pro Kilometer), 4371 Vieh- und Pferdewagen wir 8802 Achsen (0.31 Achsen pro Kilometer) und 135,005 offene Güterwagen mit 272,853 Achsen (0.51 Achsen pro Kilometer). Im Verhältnis; zur Bahnlänge sind am Stärksten ausgerüstet mrt Locomotiven: die Niederschlesisch-Märkrsche Eisen bahn (0 76 Stück pro Kilometer) und die Bergisch Märkische Eisenbahn (0 66 Stück pro Kilometer); mit Personenwagen: die Main Neckar-Eiscnbabu (4.25 Achsen pro Kilometer) und die Homburger Eisenbahn (4 00 Achsen pro Kilometer); und nnt Güterwagen aller Art: die Saarbrücker und Rhein-Nahe-Eifenbahn (42 67 Achsen pro Kilo meter,. die Köln-Mindener Eisenbahn (33 67 Achsen pro Kilometer) und die Bergisch-Märkische Eisen bahn (33.08 Achsen pro Kilometer) ^ Berlin-Stettiner Bahn. Ueber diese Bahn und ihre angeblichen Verkaufsverhandlungen mit der Regierung strotzen seit Langem schon die Blätter von allerlei Nachrichten; und auch der CourS der Actien wurde dadurch wiederholt beein flußt, wie daS ganze Manöver ja von vorn herein berechnet gewesen sein mag. Neuerlichst brachte wieder die „Berliner Bvr.'n-Ztg." ein« Nachricht, aber bloSZalS Gerückst, daß die Re gierung 6>/, Proccnt Rente geboten habe in der Form eines ewigen Pachtcontractö, eme Sache, die in dieser Form nur für sehr gläubige Ge müther berechnet sein konnte. Für daS Börsen- publicum ist eben alleö gut. wenn eS nur dtibei Geld verdient. — Von den anderen Berliner Blättern wollen wir schweigen. Unsere Leser wissen, wie kül'l und ablehnend wir unS allen diesen Gerüchten gegenüber verhalten haben; zuletzt nahmen nur von allem dem gar keine Notiz mehr. Wie sebv daS Publicum mit dergleichen Angaben genarrt wurde, ersieht man nun au- einer Notiz der Stettiner „Ostsee-Ztg." (die übrigen- vorher selbst schon Falsche- über den Gegenstand gebracht hatte) welche besagt, daß die Nachrichten von Verband lungen wegen Verkaufs der Berlin-Stettiner Bah» an den Staat durchweg ohne Grund seien. Der VerwaltungSrath habe keine Proc. gefordert und keine Commission ernannt, und daS Ministe rium keine 6>/» Proc. geboten. Die AuSgabe der neuen Actien werde auch nicht durch die Ber- kaus-verhandlungen gehindert, denn diese fände:: nicht statt. — Einführung der „Warrant-" ,n Bremen. Da- Institut der Warrant- jdürste, wo die constituirende Generalversammlung der Bremer Lagerhau-gesellfchaft bevorftebt, nnnmebr in nicht z» langer Zeit auch in Bremen zur Ein führung gelangen. Nach tz. 2 der Statuten der genannten Gesellschaft wird nämlich Zweck der selben unter Anderm sein: die AuSgabe von Lagerscheinen und Pfandscheinen (Warrant-) gemäß Art. 301 und 302 de- Handelsgesetzbuches. Der Art 302 besagt aber, daß an Ordre lautende Auslieferungsscheine (Lagerscheine, Warrant-) über Maaren oder andere bewegliche Sachen durch Indossement übertragen werden können, voraus gesetzt, daß sie von einer zur Aufbewahrung solcher Sachen staatlich ermächtigten Anstalt au-gestellt sind Mit dieser den Einzelstaatcn reservirten Ermächtigung solcher Anstalten ist denselben die Besugniß gegeben, die Normen seftzufetzen, inner halb welcher sie Lagerhäusern die Ausstellung der- artiger Ordrevapiere gestatten wollen — AuS Lübeck wrrd gemeldet, daß sich mit Rücksicht aus die bekannten jüngsten Vorgänge, k !
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