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Erscheint ILglich früh 6'/, Uhr. «ckmtt»» »,» «wrbtti», JoharmtSgasse S3. Bmech-icke, »er »r»«ttio,: vormittags Io—12 Uhr. Nachmittags 4—6 Uhr. Amuchme dcr für dir nächst- iolamdk Nummer bcstimmte« Jnlerate an Wochentagen bis 8 Uhr Nachmitraq«, an Sonn- und Festtagen früh bis '/,9 Uhr. Z» tr»FUtatr« für Z»s.-^n»«h«r: Ott» Klemm, Universitätsstr. 22, Louts Lösche, jtatharinenstr.18, p. nnr bis '/F Uhr. Mziger.TagMM Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- nnd GeschästSverkchr. IL.Oü« Lb»»»e»r»«»»ttii viertrlj.4^,M^ incl. Briiiaerlohn b Mk., dprch die. Post bezogen v.Mk. Jede einzelne Nummer «ü Pf. Belegexemplar I» Pf Gebühren für Extrabeilage» »hne Postbefdrderung 30 Mt. mit Postbcfbrberung 4L Mt. Inserate Igesp BourgeoiSz. 20 Pf Größere «iechnften laut unserem PrerSverzeichniß. — Tabcllanlcher Satz nach höherem Tarif, »eclainea unter dem ttetartlauostrtch dir Svaltzrile 40 Pf. Inserate find stets an d. Erprdttl», zu senden. — Rabatt wird nic^e gegeben. Zahlung prnaunlnsruuo« oder durch Postvorschufi IV- 07. Donnevstag den 8. März 1877. 71. Jahrgang. Bekanntmachung. Die Entschädigung für die in der Z-it vom 8. bi- n»tt LL. resp. LS. und 18. Sep tember ». I. allhier einquartiert gewesenen Truppen de« « S L. Bataillon»- 8. Infanterie Regiment- Prinz Job««» Georg -kr. 187, de« 2 S Karabinier-Regiment-, de« Stabes de- K S. 2. Hu- saren-Regiment- Nr. IS, de« K. S. 2. Fetdarttllerie. Regiment- Nr. 28, de« K. T General-Kommando-, de« 2 S 3 Infanterie-Reaiment- Nr. 182, de« 2. S 4. Infanterie-Regiment- Nr. ISS, de« 2 S L. Jäger» Batoillo»- Nr. 12, de« Stabe- der 2. S 1. Jn^anterte-Divifio» Nr. 23, de- Stabe- der 2 S I. Kavallerie »Brigade Nr. 23, de- Stabe- der 2 S. 2. Jnfanterie-Brigade Nr. 46, der L. Abthetlnng de- K S 2. Feld» artiverte.Reglment» Nr. 28, de- Stabe- der 2 S 2. Jnfanterte-Dtviffo» Nr. 24, de- Stabe- der 2 S 12. Artillertebrtgade, de« Stabe- der 2 S. Kavallerie - Division, de- Stabe- de- 2 S 1 Fetdarttllerie» Regtments Nr. 12, de- 2 S. Ptonnier-Bataillon- Nr. 12, de- 2 S Feldartillerie» RegimealS Nr. 12 I. Abthetlnng, der 2 S Mtlttair»R«tt.A«sialt, de- 3. Schlesischen Dragoner-Regiment- Nr. IS daun vom 5. dis mit 10 März d. I bei unserm Quartier-Amte, RathhauS 2. Etage, erhoben werden. Der den QuartierzNlel Lorweisende gilt zur Empfananahrne berechtigt. Leipzig, am 1. März 1877. Der Rath der Stadt Leipzig. l)r. Georgi. Lawprecht. Bekanntmachung. «tne Abänderung der Schlnsibestimmang de- Wafferaeldtarif- betreffend. Wir bringen hierdurch zur öffentlichen 2enntniß, daß wir auf Grund gemachter Erfahrungen vo» jetzt ab die Herstellungskosten für die Privatwasserableitungen auf den Straßen bi- zur Grenze der damit zu versehenden Grundstücke in den Fällen, wo sich eine besondere Sandbettung für dre Bleirohre erforderlich macht, von 75 auf 81 erhöht haben und hat in Folge besten der in «lserer Bekanntmachung vom 30. November 1871 sab ö ersichtliche Schlnßsatz de- WastergeldtarifS die nachstehend aud O aufgeführte Fassung erhalten. Leipzig, am 9. Januar 1877. Der Rath der Stadt Leipzig. Or. Georgi. Wangemanu. D Allgemeine Bedingungen für die Bewilligung von Privatablettnnge». Die Herstellung jeder Privatableitung bis zur Grenze de- damit zu versehenden Grundstücke- erfotgt «ach Berhältniff der Bodeübeschaffenheit gegen Entrichtung von 73 Mark bez. 81 Mark durch die Stadtwafferkunst. Die Leitung geht nach ihrer Herstellung in da- Eigenthum und somit auch in den Unterhalt der Stadt über Innerhalb de- Grundstück- wird die Privatableitung unter der Eontrole der Wasserkunst von Demjenigen, welcher dieselbe angemeldet hat, hergestellt und unterhalten und ver bleibt im Privateigenthum Städtische Fortbildungsschule für Knaben. Zu den vom 11. b,S 21 März im Saale der orttten Bürgerschule abzuhaltenden öffentliche» Prüfungen brehrl^sich im Namen des LehrercollegiumS ergebenst einzuladen Leipzig, l ' K. sächs. Standesamt Leipzig. Die Expeditionen de- Stande-amte- befinden sich vom 1. März d. I. an im zweiten Stockwerke der Georgenhall«, Ritterstraße 15, Eingang vom Rrtterplatze au-, Leipzig, am 27. Februar 1877. Der Standesbeamte Dir. Juli«- Burckhardt. Bekanntmachung. den 6. März 1877. vr »r»vR>tl8»w» Im Anschlüsse an die wegen Ueberwachung der Rindviehbestände, sowie wegen der veterinär- polizeilichen Beaufsichtigung de- Schlachten- von Wiederkäuern durch Bekanntmachungen vom 1«., 17, 19. und 20 Kebrnar 1877 von un- erlassenen Vorschriften verordnen wir hierdurch Folgende«: 1) Nicht nur die Händler und Besitzer von Rindvieh, sondern auch alle diejenige» Personen, bet denen Rindvieh, Ziege» oder Schafe, wenn auch nur vor- übergehend oder auf kurze Zeit, eingesiellt werde», in-befondere Fleischer, Gast- wirthe und Besitzer von Viehställen, habe« von dem Gtnsielle« des Btrhes «nverzüglich und spätestens binnen vternndrwanztg Stnnbe», thnnllchst aber schon vorher, unter Angabe der Stückzahl, de« ursprungSorte- und de« Stand orte« bei unserer Rath-wache Anzeige zu erstatten. Dergleichen Vieh darf weder geschlachtet, noch au« der Stadt sortgefchaffc werden, bevor eS von dem bestellten Biehrevisor Herrn Bezirk-thierarzt Prtetsch oder dessen Stellvertreter untersucht worden ist. Dessen etwaigen Anordnungen »st übrigen- sofort und auf da- Strengste nachzugehen. 2) Diejenigen Fleischer und Händler, welche frische- Fletsch in die diesige» Landfleischerhalleu oder sonst hierher etnführen, also auch diejenigen hie sigen rsieilcber bez. Fleiscdverkämer, welche au-wärls ihre Schlachträume haben und dort schlach en. haben sich mit Bescheinigungen darüber, baff da- Tchlach» te« der betreffende» Thtere »nter thterärztltcher Aufsicht geichehe» und daß jene gefnnd befunden worden, zu versehe« und diese Bescheinigun gen. welche von den Aufsichtsdeamten abgcforderl werden, hier stet- beiz«» bringe«. Zuwiderhandlungen hiergegen werden, insoweit dieselben nicht nach g 328 de- Strafgesetz buch»- zu bestrafen sind, polizeilich mit Geldstrafe bi« zu ISS Mark oder mit Haft bis zu 6 Woche» geahndet. Lechz,g. am 8 März 1877 Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. vr. Rerchel Lanäelslekranstalt. Vas neue Sebuljadr beginnt in der I>Si>«i-i> HbtlivIIaiijx, deren Rvlko»v»g> »Inn« uni» «lo^äkrlg- IrotHeilllzr«,» SUIIt»1vckI«i»nt k»r««l»tlgfa>», am S. ^pickl. Anmeldungen kür disgelbe erbittet sieb der Vvtsrreickaets in den Wockerrtagv» von 1t dis 12 V» Obr und krospects sind im Lekulgebiludv ru erkalten. Idv. Ockern»»««, viroetor Leipzig, 7 März. Die deutsche Reich-Partei ist den Conser- vativen mit einer 2undgebung in Sachen der Hewerbeorduung-resorm auf vem Fuße gefolgt. Die Partei richtet eine Interpellation au den Reichskanzler, des Wortlautes: „Gedenkt die ReichSregirrung zur Beseitigung dieser (unter der jetzigen Gewerbegesetzgebung entstandenen) Mißstände bem jetzt versammelten Reichstage Vor- lagen Uber Abänderung der Gewerbeordnung vom 21. Juni 1869 beispielsweise in Bezug auf Paß LehrlingSwesen, die Frauen-und ^Kinderarbeit, die Maßregeln zur Verhinderung des Contract- bruchü, die Beschränkung der Wanderlager und de- HausirhandelS, sowie in Betreff der Schank uud Gasiwirthschasten rc. zur Berathung zu unter breiten?" Da- Bedürsniß einer Revision < Durch sicht, Verbesserung) der Gewerbeordnung, wenn erst an der Hand praktischer Erfahrung ein ge nauer Ueberdlick über die Wirkungen derselben möglich sein würde, ist auch von liberaler Seile niemal- bestritten worden. Auch kann nickt ge leugnet werben, daß in den letzten Jahren au- de» verschiedensten streifen so übereinstimmende stlagen laut geworden sind, daß diesen jedenfalls wird Rechnung getragen werben müssen. So hat z. B. ganz al^esehen von dem LehrlingSwesen. über dessen Schäden keine Meinungsverschiedenheit mehr besteht, gerade der Punct der Schank- und Gast- wirthschasten zu den lebhaftesten und berechtigtsten Beschwerden Anlaß gegeben. ES handelt sich hier um tz. 33 der Glwerbeordnung, nach welchem die Lrlaubniß zur Errichtung einer Gaslwirthschaft «der einer Sckankwirthschaft nur dann versagt werden darf, wenn gegen die Person de- Nach- sucheuden oder gegen da- betreffende Local that- sächlich begründete polizeiliche Bedenken obwalten. „ES können jedoch" — so heißt e- dann werter — „die Landesregierungen, so weit die LanveSgesetze nicht eutgegenstehen, die Erlaubmß zum Aus schänken von Branntwein und den stleinhanvel mit Branntwein und SpirituS auch von dem Nachweis eine« vorhandenen Bedürfnisses abhängig macheu." Drese Elausel ist nun in zahllosen Fällen dadurch umgangen worden, daß unter dem Vorgeben der Errichtung einer Gastwirth- jchaft zur Beherbergung von Fremden eiue einfache Sckankwirthschaft etablirt wurde. ES wird sich dieser Gesetzumgehung vielleicht mit einer bloßen Erklärung deS tz. 33 abhelfen lassen; auf alle Fälle muß diese Adhülse bewirkt werden. Behnlich H e- in anderen Puncten. Wir können un« jedoch nicht überzeugen, daß der von der deutschen Reich pariei eingeschlagene Weg der richtige sei, um die Abhülse/zu erreichen. Unsere- Erachten- muß, wer die Gewerbegesrtzgebung reformiren will, Umfang und Inhalt der Reform in genau de stimmten Vorschlägen bezeichnen Allgemeine An regungen, die sogar nur „beispiel-weise" gegeben werden, dürften nicht viel Helsen. Wir können un- de- Eindruck- nicht erwehren, als hätte man sowohl in der deutschen Reich-Partei wie in der consrrvativen Partei sich nicht die Zeit genommen, die GewerbeordnuugSfrage zur Reife kommen zu lasten. UebrigenS bemerken wir, daß innerhalb der nationalliberalen Partei bestimmte Vorschläge zur Revision der Gewerbegesetzgebung, soweit dafür ein Bedürsniß anzuerkennen ist, in Vorbereitung begriffen sind. Die Amtseinführung de- neuen Präsidenten der Nordamerika!,,schen Union, HayeS, hat am Mon tag stattgefunden. In seiner dabei erlassenen Botschaft, über die wir bereit- kurze Meldung machten, kündigt HayeS die Grundsätze an, von denen er sich ,n allen Hauptfragen leiten lasten werde und hebt insbesondere hervor, daß er keine unwiderruflichen Grundsätze oder Verwaltung-, maßregeln ausstellen, sonoern hauptsächlich von den Wünschen und Absichten sprechen wolle, welche das Land beseelen müßten. Er wolle zur Erreichung gewisser wichtiger Ziele Anregung geben, die den amerikanischen Einrichtungen ent sprächen und welche für die Wohlfahrt des Landes wesentlich seien. Jetzt wolle er Da-jenige wieder holen, waS er bereit- vor den Wahlen ausge sprochen habe und er hoffe, daß seine Mitbürger Die- aufrichtig prüfen und auffassen und sich überzeugt fühlen würden, baß die Gesinnungen, welche er bei der Annahme der Candidatur aus gesprochen habe, die Richtschnur für sein zu künftige- Verhalten sein würden. Die dauernde Beruhigung de- Lande- aas der Grundlage solcher Maßregeln, die geeignet feien, den vollen Schutz aller Bürger im freien Genuß der ihnen ver- fassung-mäßig zustehenden Rechte zu sichern, sei der eine Gegenstand der SlaatSgeschäfte der neuen Regierung, den alle besonnenen und patriotischen Bürger al- von höchster Wichtigkeit ansehen würden. Viele unheilvolle Folgen der Revolution der Südstaaten seien noch nicht be seitigt und die unermeßlichen Segnungen, die früher oder später einer aufrichtigen und allge meinen Annahme der berechtigten Ergebnisse jener Revolution sicher folgen würden, seien noch nicht verwirklicht schwierige unv Verlegenheiten be reitende Fragen seien in diesem Betreff noch zahl reich zu lösen. Die Bevölkerung jener Staaten sei verarmt und genieße noch nicht die unschätzbaren Segnungen einer weisen, ehrlichen und friedlichen localen Selbstverwaltung. E« sei klar, daß im Verlaufe der Ereignisse die Zeit gekommen sei, wo eine solche Selbstverwaltung zur gebieterischen Nothwendigkeit geworden. Die verschiedenartigen Interessen der betreffenden Staaten erheischten indeß nur eine locale Verwaltung, die die Rechte Aller unverletzt anerkenne und ausrecht erhalte. LS empfehle sich de-halb eine sorgfältige und gleichmäßige Wahrung der Interessen beider Racen und eine treue und aufrichtige Unterwerfung unter die Verfassung und die Staat-gesetze alS die sicherste BasiS einer solchen Selbstverwaltung. Auch sei dieser Frage gegenüber jeder Parteibader zu vermeiden. Zn den Südstaaten bandle eS sich lediglich darum, die Herrschaft der socialen Ord nung wieder herzustellen oder zur Barbarei zu- rückzukehren und Republikaner und Demokraten müßten in dieser Frage vereint Hand in Hand gehen, um die Wohlfahrt de- LanveS weiter zu entwickeln. Zur Verbesserung der moralischen Lage der Bevölkerung erscheine die Errichtung von Freischulen da- geeignetste Mittel Seine — de- Präsidenten — Politik fei darauf ge richtet, den Unterschied der Race und Farbe zwi schen Norden und Süven für immer zu ver nichten, um da- ganze Land zu größerer Einheit zu führen. Ein ferneres Ziel seiner Regierung sei eine gründliche Neugestaltung der Ver waltung und de- BeamtenthumS, sowie eine Abänderung der Staat-Verfassung in der Richtung, daß der Präsident künftig auf 6 Jahre gewählt werde und nach dem Ablauf seiner AmtSperwve nicht wieder wählbar sei. Da- Daniederliegen der Industrie, mit welchem da- Land seit dem Jahre 1873 zu kämpfen habe, dauere noch immer fort, inoeß seien doch einzelne Zeichen erkennbar, die ein Wiederaufleben derselben erhoffen ließen. Durch da- uneinlö-barc Papiergeld sei eine Un sicherheit im Handel hervorgerufen worden, als da- einzige sichere Papiergelo sei da- aus Hart geld begründete anzusehen, es fei daher eine Ge- setzeSvorlage zur Wiederaufnahme der Hartgeld- Zahlungen ganz unerläßlich. In Bezug auf die auswärtigen Angelegenheiten erwähnt die Bot- schast de- Präsidenten die internationalen Ver wickelungen, durch welch« der europäische Friede bedroht werde und betont, daß die Politik der nordamerikanischen Union,.sich in die Angelegen heiten anderer Mächte nicht emmmischen, ausrecht erhalten werden müsse. Der Präsident gevenkt dabei rühmend der Politik seine- Amt-Vorgänger-, der ernste Streitigkeiten durch Schiedsgerichte habe zum AuStrag bringen lassen — eine Politik, die anderen Nationen al- nachahmen-werthe- Beikpiel dienen könne und eine Politik, die er selbst zur Anwendung bringen werde, fall- während seiner Verwaltung irgend welche Streitigkeiten entstehen sollten. Die Botschaft schließt mit erner Ermahnung zur Einigkeit, damit Religion, Friede, Glück, Wahrheit und Gerechtigkeit für immer in der Nation zur Herrschaft gelangen möchten. Die New-Uorker Blätter „Herald", Tri büne" und „Time-" sprechen sich über die Bot schaft de- neuen Präsidenten in hohem Maße befriedigt au« und geben der Ansicht AuSdruck, daß die Befolgung der von dem Präsidenten ange- kündiglen verständigen und unparteiischen Politik nicht ermangeln werde, die Wünsche de- Landes zu befriedigen und zur Beruhigung der Gemüther beizutragen. Die baldige Einberufung de- Eon- aresseS zu einer außerordentlichen Session wird für wahrscheinlich gehalten. Die Botschaft ist ganz dazu angethan, auch in der alten Welt mit aufrichtigem Beifall ausge nommen zu werden Gelingt eS dem Präsidenten HayeS, in seiner Verwaltung die in dieser Bot schaft nieoergelegten Grundsätze zur Geltung zu bringen, so gehen die vereinigten Staaten unter seiner Amt-führung voraussichtlich eiyer Periode schneller und glücklicher innerer Entwickelung ent gegen. Reformen der Verwaltung, Verlängerung der Präsidentschaft aufsech- Jahre ohne Wieder wahl, um die häufige Wiederkehr der aufregende» Wahlperioden zu vermindern und die nolhwen- dige Stetigkeit der Verwaltung herbeiznführen, endlich die Wiederaufnahme der Baarzahlungen, da- sind die Angelpunkte für die innere Politik de- neuen Präsidenten, welche jeder Freund der Union ohne Bedenken unterschreiben kann. Für die auswärtige Politik empfiehlt er die unter Grant'- Regierung bewäbrten Schiedsgerichte — eine im Munde de- Präsidenten eine- zur See wir zu Lande gleich unangreifbaren, zwischen zwei großen Oceanen gelegenen mächtigen Reiche- edenso begreifliche al- berechtigte, für europäische Verhältnisse aber leider nur schwer anwendbare Politrk Leider stößt Präsident HayeS bei der Bildung deS neuen Cab inetS auf größere Schwierig keiten. al- er anfangs erwartete. HayeS wünscht die Mitglieder ler liberalen und demokratischen Partei de- Süden-, welche zur Oppositionspartei gehören, zu versöhnen. Dre den Radikalen der republikanischen Partei ungehörigen Senatoren haben gegen die Ernennung de- ehemaligen Se nator» Schurz zum Minister de-Innern, sowie gegen die Ernennung 2ey'S zum Oberpostnreister Einspruch erhoben. Andererseits will der Prä sident Cameron nicht in seiner Stellung al- 2riegSminister belassen und findet hierbei starken Widerstand seilen« der Anhänger Cameron'-.