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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.01.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-01-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187701039
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18770103
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18770103
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1877
-
Monat
1877-01
- Tag 1877-01-03
-
Monat
1877-01
-
Jahr
1877
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.01.1877
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48 j Ha«tlke»-R«ckrickten. Verlobt: Herr Eduard Lohn« m Dressen mtt Frl. ?udmika Jacobe daselbst. Herr Kaufmann August Sendia in Dresden mtt Frl. Marie Müller daselbst. Herr Alfred Jungnickel in DipvoldiSwalde mit Frl. »nua Fischer in Oderpödrl. Herr Kaufmaun Max Dehnert in Mittweida mit Frl. Martha Donner da- selbst. Herr Oscar Meck in Greiz mit Frl. Elise Heinrich in Glauchau. Herr Kaufmann Alfred Knall in Auer bach mit Frl. Emma Äerisch daselbst. Herr Lehrer Earl Schärst in Erlbach bei Oberlongwitz mit Frl. Molly Vogel daselbst. Herr Superintendent und Pfarrer Or. Friedrich Theodor Täschner in Borna mit Frl. Marie Thieme in Dresden. Herr Richard Donner in Kammergut Klosterbuch mit Frl. Martha Kopp iu Stvsitz Herr Banquier Walther Nietzsche in Plauen mit Frl. Eugenik FacilideS daselbst. Vermählt: Herr GasthofSbesttzer Wilhelm Klaus in Rosten mit Frl. Anna Kießtg in WilSdruff. Herr F. H. Hauptmanu in Jägersgrün mit Frl. Pauline Wolf da- selbst. Herr Paul Müller in Witzsckdorf bei Zschopau mt Frl. Ottilie Hasse daselbst. Geboren: Herrn Kunstgärtaer Robert Beyer in Dresden ein Sohn Herrn Otto Kaiser in Plaue» bei Dresden eine Tochter Herrn Alben Sennewald in Dresden eia Sohn. Herrn Franz Burckhardt in Borna ein Sohn. Herrn Julius KNtger in Pegau «in Sohn. Herrn Edmund tzrynig in Plauen eine Tochter. Herrn Serondeliruttn. d. I. und Baumeister Herzog in Rade» derg eine Tochter. Herrn Earl Breitsrld in Arnold». bammrr-RitterSgritn eine Tochter. Herrn Major a. D. Fedor Drmiani in Niederlöbnitz bei Kötzschrabroda em Sohn. Gestorben: Herr Steuerrrndant a. D. Tb H W. Berger in Dresden. Frau Christiane verw. Bever geb. Reppe in Pcnig. Frau verw. Lbausseeinspector Lröner in Döbeln. Herr Fr. August Hemprl in Plauen. Herr großherz. sächs. Reviersörster Carl Äoldschmidt in T»efenort bn Satzungen. Herrn Pofidirector Rößler s in Schandau Sohn Hans. Frau Sophie Ocks ged. Bvnenblust in Dresden. Herr Productenbändler Frvr. Richard Schlegel in Dresden. Frau Caroline Haus- wald geb. Knörr in Dresden. JoluuwA-vLä, Blllcherstraße zz, von früh 8 bi- Abend- 8 ULr geöffnet, Wann«. rach ' " ^ und Cur-Bäd« genau nach ärztl Berorbnnng. 8opAIolldLä, IsW. i. MjWbmiii A. Gpetfeemstalte« I. «. H. Donnerstag: Reis mit Rindfleisch. D. V. Weinoldt. Kitze. Meteorologische Leodachtungen »uL ckvr LZ» Uüds: 118 bloter aber äsr Ostsoo. 3 Sihml! ILoit 4er Iteolmebluox. L»row,t«r »ut Ü° U«I»tive kiued- ri»k«it.kroc»vt«. Viväriedtll»» t. x»k»u»r 2 Odr 788.« -s- IV.3 58 88V 3 d«M»i4r 1. - 10 Odr 737.8 -1- S.2 66 88V 4 2. - Zlorxsv» 8 ssdr 748.1 -s- 8.5 70 88V 7 trüb« 2. - 2 Odr 741.3 4- 10 2 5» 8V 7 d«Wü1Irt*1 ') Sturm. Ltivimum «t«r r«mp«r»tur: -s- 5".7. dlriimuiu ä-r 2'emperatur: -s- 10^.5. * Leipzig, Meute zur > sammen un Der Rath Mitgliedern Herr Ob« die Sitzung keit der städ gedachte zm «Stadt durck haupteS (v Aus -em Statistischen Lureau. . Leipzig. 52. Woche. 24. biS 30. Decbr. 1876 'ckendgedurten: männl. 49, wcibl. 45, zus. 94: Dodtgeb. 3. Todesfälle: männl. 23, weibl. 33. ns. 58; dieS giebt 22,3 pro Mille und Jahr, linier den Gestorbenen waren 23 Kinder unter l Jahr, und 7 vom 1. bis 5. Jahr alt. In der inneren Stadt starben 6, in der äußeren 45, in Anstalten 5. Tode-fälle kamen vor.an: Diph- theritiS l, Keuchhusten 4, Kindbettfieber 1, Eiter vergiftung 1, Lungentuberkulose 8, Lungenentzün dung 4, Brustfellentzündung 1, Bronchitis 1, Lungenkatarrh 1, Darmkatarrh 2, durch Verun glückung 1, durch Selbstmord 1. Die Südstraße. Die nach den Hauptgegenden der Windrose be nannten Leipziger Straßen sind gegen Abend die sanft gekrümmte Weststraße, gegen Mitternacht die Verbindung der Promenade mit dem Ouai der Uferstraße, also die Nordstraße, gegen Mittag vor dein Zeitzer Tbore. daS alS solches nicht mehr existirt, die nagelneue Südstraße. ES bleibt der Zukunft gewissermaßen al- LeipziaS topographisch-orientalische Frage Vorbehalt«, diesen drei Schwesterstraßen eine vierte Straße, welche nach dem Morgen zu liegend vom Osten den Namen zu empfangen hätte, hin zuzugesellen. „Wir können warten." Die Südstraße, welche bereits mit zwei fertigen Reihen Häuser und zwei Querstraßen, welche nahezu auSgebaut'sind, Arndt- und Moltkeftraße, ober- und (leider) unterirdisch bewohnt, „in die Welt der Erscheinungen getreten" und im Adreß buchs Leipzig- deS Ausführlichen erwähnt ist, hat ihr Endziel, da- Connewitzer „Kreuz", die ileinerne Säule mit dem PassionSzeichen, erreicht: sie ist fertig geschüttet und canalisirt. Auch eine der südlichsten Querstraßen, die Fichtestraßc, ward tracirt, nivellirt, gepflastert und mit der GaSeinrichtung versehen, so daß wenig mehr fehlt, zum Wenigsten diesen kleinen dunklen Punct der Kochstraßen-Umgegend erleuchtet zu sehen. Und der „Domgraben", welcher durch sein nasseS Band die Connewitzer Flur von dem Leipziger Weichbilde bisher abtrennte'? Er ist zwischen Kochstraße und Südstraße absolut vcr- ichwunden» ist zur Mythe geworden, an seine Stelle ist wie über Nacht ein hoher Straßendamm ge treten, der künftige bis jetzt namenlose Grenz- doulevard Leipzig- gegm Süden! Die Senkung des Terrain- beim Domgraben :st durch eine enorme Erdbewegung, die sich während deS Sommer- und de- Herbste- mit Bienen emsiakeit vollzog, ausgeglichen und ein breiter stattlicher Straßenkörper von beträchtlicher Breite und Länge aufgeschüttet und canalisirt worden. Kurz die ganze Südstraße ist der Hauptsache nach fertig. Wo da- Niveau der projectirten Straße unter der Oberfläche de- im vorigen Sommer noch bebauten Ackerfeldes lag, hat man die künftige Straße wie einen gewaltigen breiten Zraben „auSgehobcn". Wo dagegen Vertiefungen auSzufüllen war«, hat man diese durch Hunderte und aber Hunderte^von Lowries mit Schutt und Erde au-geglich«. Im Frühjahr kann da- Be bau« der neu« Straße loSgehm, einer Straße, welche an schöner gesunder Lage ihre- Gleichen in Leipzig nicht haben dürfte, wie sie auch an Länge sämmtliche Straßen der innern und äußern Stadt übertrifft. Man braucht fast eine halbe Stunde vom Kreuz in Connewitz bi- an da- ehe malige ThorhauS der äußern Zeitzer Straße. Die Arbeiten sind noch nicht beendigt, noch immer sieht man Erde herznfahren, sieht man ganze Compagnien Erdarbeiter beschäftigt ES hat manchmal den Anschein, al- ob e- gälte, Erdwerke eine- feindlich« Belagerung-corp-, daß sich gegen die gute Stadt Leipzig zu vorschiebt, aufzuführm Die Schleußenanlaaen erforderten tiefe Terrain einschnitte, die fast wie TranchSen auSgesehen hätten, wenn sie nicht dem Systeme der Laub gräb« zuwider sich immer in der geraden Lime bewegten Heißen wir die Südstraße als einen erwünscht« -lu-weg in- Freie für die werdende Großstadt Leipzig willkommen! Nachtrag. * Leüszig, 2 Januar. Aus dem 18. Wahl kreise (Zwickau rc.) wird un- gemeldet, daß die dortig« deutsch - conservativm trotz ihrer äußerst geringen Au-sichten die Candidatur de- Kauf mannS und Landtagsabgeordneten Walter auS Dre-den aufrecht erhalt« In einer in dies« Tagen abgehaltenen Versammlung, in welcher der ultraconservative und streng orthödore Ritterguts besitzer Meinbold (Mitglied der Erst« Kammer) den Vorsitz führte, stellte sich H-rr Walter per sönlich vor. Er erklärte unter Anderem, er würde sich im Reich-tag keiner Partei anfchließen, sondern für sich allein eine Partei bilden und von Kall zu Fall sich über seine Abstimmungen schlüssig machen. Herr Walter dringt e- bekanntlich fertig, daß er im 18. Kreise von den Deulschconservativen und im 10. Kreise (Döbeln rc.) von den Fortschrittlern sich aufstellen läßt. In neuerer Zeit ist ihm übrigen- nachgewiesen worden, daß er bei einer Gründung in Reichenbach im Bogtlande betheiligt gewesen ist, über welche die Meinungen sehr ge- theilt sind. * Leipzig, 2. Januar. Eine erfreuliche Bot schaft geht unS heute auö der Stadt Taucha zu. Die dortigen antisocialistischen Wähler hatten am gestrigen hkeujahrStag sich zu einer Versammlung vereinigt und eS waren dabei alle in Frage kom menden Parteien, die konservative, die national- liberale und die Fortschrittspartei, zablreich ver treten. Zweck der Versammlung war, unter den rcichstreuen WLblern von Taucha und Umgegend eine Verständigung über den am 10. Januar u wählenden Candidaten herbeizuführen. Nach ebhaften Debatten entschied sich die überwie gende Mehrheit der Versammlung für den Bürgermeister Ludwig-Wolf und eS wird derselbe nunmehr ohne Zweifel in der gedachten Gegend die allermeisten Stimmen erbalt«. Wenn )ieseS Vorgehen in anderen Gegenden veS Leipziger Landkreises Nachahmung findet, dann dürfte die ästige Stichwahl vermieden werden können. * Leipzig, 2. Januar. Gegen da- neue, von der königl. AmtShauptmannschäst Leipzig erlassene Tanz regulativ hat sich in den Kreisen der betheiligten Wirthe, welche ihre Jnwresim durch da- Regulativ verletzt glauben, eine nemlich leb hafte Opposition erhoben. Für DievStag Nach mittag war eine Versammlung der Wirthe nach dem „Eldorado" hier ausgeschrieben, in welcher die gegen da- Tanzregulativ zu ergreifenden Schritte berathen werden sollten. --- In dem verwichen« halben Jahre (1. Juli biS 3l.December> 1870 gelangten auf dem hiesigen Stadttheater folgende Opern zur Aufführung, deren Zusammenstellung gewiß ein lebendiges Zeugniß von der Reichhaltigkeit deS Repertoire ablegen wird. Mozart: Don Juan, Figaro's Hochzeit Beethoven: Fidelio. Wagner: Lohengrin, Tanhäuser, Der fliegende Holländer, Rienzi. Weber: Der Freischütz, Abu Hassan. Schubert: Der häusliche Krieg. Marsch» er: HanS Heiling. Hal(-vy: Die Jüdin. Nicolai: Die lustigen Weiber von Windsor. Mcher- beer: Die Hugenotten, Der Prophet. Lortzing: Czaar und Zimmermann, Der Waffenschmied. Flotow: Martha. Boieldieu: Die weiße Dame. Rossini: Tell. Gounod: Faust und Margarethe Donizetti: Lucrecia Borgia. Verdi: Aida, Der Troubadour. Auber: Fra Diavolo, Der schwarze Domino Lecocq: Angot. — In Vorbereitung sind die Opern: Der Postillon von Lonjumeau von Adam, Armida von Gluck und Die Meistersinger von Wagner. — Die neueste hervorragendste Persönlichkeit unter den Künstlern deS Alhambra-TheaterS (Gute Quelle) wird ein moderner Herkules, der Athlet Napoli sein, der nach den vorliegenden Berichten größerer und Großstädte, in denen er ausgetreten, Großartiges leistet; so schlägt er, um nur Einige- anzuführen, zolldicke Eisenstängen auf dem Arme krumm, trägt, in einem Knie hängend, eine ganze Anzahl eisenbeschlagener Räder und waS dergleichen mehr ist, kurzum, eS darf den Vorstellungen dieses neuerworbenen Kraftmensch« mit Spannung entgegengesehcn werden. ^ Leipzig, 2. Januar. Für die zweite Hälfte de- Januar und die erste de- Februar stehen unS sechs Vorträge de- rühmlichst bekannt« Naturforschers vr. Brehm (Berlin) in Aussicht, welche im Saale deß Gewandhauses ge halt« werden sollen. - 1. Wie im vorig«, so hielt auch in diesem Jahre der hiesige Verein Thüringer Eisen bahn-Beamten seine Christbescheerung für die Waisen, Confirmand« und Kinder (121 an der Zahl) der Verein-Mitglieder am 29. Dec in dem schön geschmückten Saale de- Eldorado Dank der Bereitwilligkeit der Direktion, welche auch in diesem Jahre ein« Beitrag von 100 einschickte, sowie der Unermüdlichkeit der Vor standsmitglieder, welche auf dm verschieden« Station« die Mildthätigkeit der Beamt« sowie ihrer Freunde und Gönner in Anspruch nahmen, konnte der Verein in diesem Jahre über die an sehnliche Summe von 550 verfüg«. Hier von wurdm die Waisen, welche zugleich Eonfir mand« warm, schön und zweckmäßig von Kop bis zu Fuß gekleidet, die anderen Confirmand« erhiätm ein schön au-gestattete- Gesangbuch, die übrig« Kinder, je nach ihrem Alter, zweckmäßige Spielzeug, Bücher, sowie Alle die üblich« Rüste, Aepsel, Pfefferkuchen rc AbendS 7 Uhr, nachdem der schön geschmückte Christbaum angezündet, wurden die Kinder an die betreffenden Plätze geführt und von Allen daS Lied: „Stille Nackt" mit Clavier begleitung gesungen; bieranf begrüßte ein Mit sied die Anwesenden und dankte im Namen des ZereinS für die milden und reichen Spenden. Hieraus wurde das zweite Lied: „DieS ist der sag, den :c." von sämmtlicken Anwesenden ge- ungen, worauf die Tochter eines Vereinsiml- gliedcS eine warme, zum Herzen der Kinder dringende Festrede hielt; zuletzt sprach noch eine Confirmandin ein auf den Tag bezügliches Ge dicht, und nun wurden die Geschenke verlheilt, wobei man auf allen Gesichtern den Ausdruck der Zufriedenheit sehen konnte. Nach Ausräumung deS SaaleS tanzten die Kinder eine Stunde lang unter sich, worauf der Tanz für die Erwachsenen begann, welcher bis früh 2 Uhr wahrte. * Lripzig, 2. Januar. Ein hiesiger Bürger, welcher kürzlich von einer längeren Reise zurück ehrte, mußte, alS er seine Wohnung wieder betrat, eine sehr unliebsame Entdeckung machen. Ein oder mehrere Diebe hatten sich die Abwesenheit zu Nutze gemacht u»d eine nicht unbeträchtliche Anzahl von Werthgegenständen gestohlen. Die Außmthür war, jedenfalls unter Anwendung von Nachschlüsseln, geöffnet und dann wieder sorgfältig verschlossen worden. ES beweist dieser Porsall wieder, daß die äußerste Vorsicht geboten ist, wenn die Inhaber von Wohnung« genöthigt sind, sie eine Zeit lang unbeaufsichtigt zu lasten. H Leipzig, 2. Januar. Ueber den hiesigen Fremdenverkehr von Ablauf der letzten MichaeliSmesse bis Beginn der NeujahrSmesse vom 16. Oktober biS 3l. Dccember liegen unS folgende Notiz« vor. Es wurdm beim Fremdenbureau deS Polizeiamts innerhalb deS gedachten Zeit raumes im Ganzen 15,222 Fremde und zwar 14,703 auS Gasthäusern und 519 aus Prrvat- wohnungcn angemeldet, die Zahl der ausgestellten Anmeldescheine für einen längeren alS dreitägig« Aufenthalt betrug 5353. Dieselbe Zeit dcS Bor- ahrcS 1875 weist nur 11,639 Anmeldungen, d.i. 3583 weniger und 5241 ausgestellte Anmeldescheine, 112 weniger auf. Die polizeilichen Gesammt- Fremdenanmeldungen im Jahre 1876 betrugen 118,105 gegen 100.547 im Jahre 1875 und 44,864 Anmelvescheine gegen 45,064 im Jahre 1875. Die Gesammtzahl der Dienstsuchenden im Jahre 1876 bezifferte sich aus 439l gegen 3249 im Vorjahre. — Im Monat Dec-mber l876 wurden auf der Magdeburger Bahn 48 Auswanderer, meist Böhmen, von hier weiter nach Bremen be fördert. Die Gesammtzahl der im verflossenen Jahre 1876 aus derselben Bahn beförderten Aus wanderer beträgt 4047 Personen. — An der Ecke der Frankfurter und der Wald- skraße betras am Montag gegen Abend die Ebe- srau eincS hiesigen Lageristen der Unfall, von dem Dienstknecht eincß Pferdehändlers, dem sie nicht schnell genug auSzuweichen vermochte, über- ritlen und dabei durch einen Husschlag an der rechten Kniescheibe nicht unbedeutend verletzt zu werden. Die Frau mußte mittel- Droschke nach ihrer Wohnung in der Alexanderstraße gefahren werden. — Wegen fortgesetzt« HauSskandalS, Miß handlung seiner Ehefrau und seines noch nicht ein halbe- Jahr alten Kinde- wurde denselben Abend ein in der Sidonienstraße wohnhafter Maurergeselle polizeilich arretirt, auS seiner eignen Wohnung durch ein« Schutzmann ab geführt und auf dem Naschmarkt in Hast ge nommen — Unweit de- KuhthurmeS wurde am DienStag Nachmittag der Leichnam eines erhängten ManneS, besten Persönlichkeit zur Zeit noch un bekannt ist, aufgefunden und amtlich aufgehoben. * Leipzig, 2 Januar. Bor dem kömgl. Be zirksgerichte fanden heute zwei Hauptverhand lungen unter Mitwirkung von GerichtSschössm statt, die erste gegen den vormaligen stuckiosu!, eLmeralium und jetzig« Privatmann Friedrich Heinrich LouiS LuciuS au-Erfurt, 31 Jahre alt, wegen Herausforderung zum Zweikampfe, die andere gegen den 17jähngm Maurerlehrling Franz JuliuS Grwin Strauß von hier, wegen der in Absatz 3 de- tz. 176 de- Reich-ftcafgesetzbuche- ge dachten unzüchtig« Handlung«. LuciuS war unumwunden geständig, einen andern diesigen Studirenden wegen von diesem erlittener Ehrver letzung zürn Zweikampf auf Pistolen bei >15 Schritt Distance, einmaligem Kugelwechsel mit a tempo« Schüssen gefordert zu Hab«. Der Zweikampf war durch rechtzeitige- Einschreiten gegm die be treffenden Personen unterblieb« Da- Gericht erkannte auf Festung-Haft in der Dauer einer Wocke. — Die andere, geheime Sitzung endigte mit der Verurtheilung Strauß'S zu 8monatig« Gefängnißstrase. Vorsitz, Anklage und Verthei digung warm durch dre Herr« Gerichtsrath Holkc (in beiden Fällen), Assessor Häntzschel, Ober staatSanwalt Hossmann, und Advocaten Freylag I und Hofrath Kleinschmidt vertreten. — Au- Dre-den beucht« die „Dr.Nachr." Der erste Tobte de- neue» Jahre-! Da läuteten sie er»,st und feierlich, die Glocken der Residenz, die erste Stunde de- jungen Jahre- ein. Hinaus in die milde Januarnacht trugen sie den Gruß ihrer metallenen Zungen und auf den Straßen wogte eine frohbewegte Menschen menge, sich den ersten Glückwunsch beim Jahres wechsel zurufend. Da oben aber aus dem Glocken stuhle. unmittelbar unter dem schwingend« und dröhnenden Metalle, lag mit gebrochenen Augm und zerschmetterter Hirnschale der Mann, der soeben die erzene Zunge der Glocken in Be wegung gesetzt hatte. Die Menschen da unten aus der Straße ahnten nicht, daß Der, welcher ibnen das Neujahr einläuiete, hierbei sein Leben verlor. Diese ergreifende Scene deS jähen TodeS deS NeujahrSläuterS ereignete sich auf dem Glockenboden der Neustädter Drei faltigkeitS- kirche, und der Beklagenswerthe, der mit dem Antritt deS neuen Jahre- die große Reise nach JenseitS antrat, war der Läuter Aug. Schmidt, 24 Jahre alt und unverheirathet. Er hatte eben die Secunde abgewartet, daß der Zeiger der Uhr Mitternacht anzeigte, und begann den Klöppel der großen Glocke, die nur bei ölchen Anlässen, wie Neujahr, ihren öffnet, in Bewegung zu setzen. Voll tönte der Gruß zu den offenen Fenstern hinaus, da — wer weiß, waS den Unglücklich« bewog, unter die chwingende Glocke zu treten'? — hörte man einen Schrei — Schmidt war in den von der Glocke beschriebenen SchwingungSkreiS getreten und die eben von ihrer Höhe zurückpendelnde Glocke traf den Unvorsichtigen mit ihrem Rande wuchtig auf die Hirnschale. Sein mitläutender Genogc zog ihn für todt unter der Glocke hervor und vollendete daS volle viertelstündige Läuten. Mittlerweile war Herr vr. Bille alS Arzt her- ?eigerusen worden, der jedoch, obwohl er erkannte, vaß Schmidt noch Lebenszeichen von Nichts thun konnte, alS den dem Tode daS städtische Krankenhaus schaffen zu lass«. — Daß die Zeiten vorüber sind, wo gewöhn- iche Arbeiter des LohneS nickt genug bekomm« onnten und nur zu häufig erklärten, lieber nicht in Dienstverhältnisse treten zu wollen, wenn . , man ihre übertriebenen Lohnforderungen nicht ofort ohne alle Einrede bewillige, merkte man gliebes (Her gliedes deS erlitten, eri, die Leipzig an die Kais, der Kaiser c seine allerhi: die Veranflc grüßung get cken, daß e ihm der Eu bereitet Aus den i Redner ans welche die < wickelt, au' verschieden« gründung r fassend sei i zwecke gewc sich nament wendig gem gen und ha Mu7d wohlbesest.g, Redner Stadtveror den auSschei den Geschäf legium auck RathS stre sckaftSloS n ei um so :ritt der ner eine Reihe Groß sei nehmenden in lüberall sich gab, ffung se. . Nahen in ,u lassen Abschlüsse; Lnther Den an ihre Vc Redner sammle La, Interesse: Sitze deS h nung entge der Reichst, aben daS kig« in v hre frie Volkes erfii am Sonnabend und Sonntag auf dem sogenannt« » Gesindemarkte, der auf dem Ballhause und ^ dem Schloßplatze zu Dresden stattsand. Aus etwa drei Dienstsuchende kam erst ein Dienstbe dürftiger, und infolge Dessen bewilligte inan z. B Schirrmeistern, dielen Facto!« auf größeren Land gütern, statt 300 und 400, wie vor 1 und 2 Jahren, nur 240 und 250, Großknecht« statt 250 höchsten- 150 blS 160, Mittclkncchten statt 180 und 200 höchstens 100 bis 120 und «blick sogenannten Kleinknechten, welche in der Schwindel zeit biS mit 150 und 175 bezahlt wurden, höchsten- 75 bi- 90 Merkwürdig aber war, daß Mädchenlöhne gegen früher ganz wesentlich in die Höhe schnellten. Selbst halbreife Mädchen, die in früheren Jahren allenfalls 10 bi- 12 Thlr. jährlichen Lohne- erhielten, wurden jetzt mir Löhnen von 90 biS 120 .L, Mittelmäqde bi- 180 und sogenannte Großmägde sogar öi- 225 jährlichen LohneS gedungen, heilig« Christ und Jahrmarktgeld noch nicht gerechnet. DieS kam einfach daher, daß äußerst wenige weibliche Dienst boten sich eingestellt halt«, weil die Mehrzahl deS Heranwachsenden schön« Geschlecht- entweder in Fabriken Arbeit sucht oder leichtere Dimst- leistungm in den Städten den harten Arbeit« auf dem Lande mehr und mehr vorzuziehen pflegt. — In Mildenau hat man mit Jahrä- schluß noch einen Falschmünzer diugfest ge macht und an da- Gerichtsamt Annaberg ab geliefert. Der Mensch war zu mehreren Kauf leuten gekommm, hatte Waarm von ganz ge ringem Werthe mtnommen und dabei falsche Thaler- und 2-Markstücke zu wechseln versucht. In der Wohnung seines Spießgesellen, welcher in einer Familie übernachtet hatte, fand sich eine Tasche mit einer :um GeldmachmMthigen Farm, fertigen Geldstücken, Werkzeugen, Masse zu 20-Markstücken in zweierlei Farbe, gelb und dunkelroth, und endlich noch die zu Thaler- und Markstück« nötbige weiße Masse, von welch letzt«« ein Pröbqen eine Zink- od« Nickelmischung enthielt. — Am 31. Decemb« 1876 Abend- nach 8 Uhr brach in der bei Mügeln gelegen« Scheune de- GasthvsSbesitzns Söldner Feuer auS. durch welche di« an einander gebaute Scheunen vollständig zerstört wurdm. Das leidige „Freuden- schießen" und Abbrennm von Feuerwerkrn scheint die Veranlassung zu diesem Unglück gewesen zu sein. — I» Lübeck ist am 26 Decemb« der auch in weit«« Kreis« bekannte Schriftsteller -kvö- Lalcmand plötzlich am Lungenschlaae gestorben Nach einem vielbewegtm Leb« im Au-land und weiten Reisen hatte « sich nach sein« Vaterstadt zurückgezogen, um deren Stadtbibliothek er sich sehr verdient gemacht hat. Fi« Pur vie ber welch, nm alsc enn scho aS sollen in pol omenten achricht d berbesehl enigen 2 orläufige ängerung ollte, sob ächte g> llndingS nen nich es unt« Die Bö «en in timoliqu achte, di Hülse! Polch mm«, , » den C« haben eiten hi eculatiw ie hatte :ld vorg u den lerdingS nt« kö> drückt« Kitik nc Red« da atweith gesehen sondern
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