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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.01.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-01-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187701125
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18770112
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18770112
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1877
-
Monat
1877-01
- Tag 1877-01-12
-
Monat
1877-01
-
Jahr
1877
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.01.1877
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Währung, daß die großen «Sammelywett« der Arbeit a» der Spitze freiheitlicher Bewegung auf politischem Ge biete schreiten. Heute zum erst» Male hat di« Fort schrittspartei einen energischen Widerspruch erfahren an der Wahlurne, weil sie ihren Herrscheranspruch miß braucht hatte. Unsere heutigen Gegner an der Wahl- urn« find lange unsere Freunde gewesen. Aber unsere Weg« haben sich getrennt nach zwei veziehunaen hin. Der NatioaalliberalisnmS ist mit der deutschen Ge schichte der letzten zehn Jahre fortgeschritten, er hat gelernt in der Politik daS Wohl de« Ganzen über den augenblicklichen Bortheil der Partei, über das spröde Princip dieser ober lener Nebensrage zu stellen, er ist fortge schritten in der eigenen Entwickelung des politischen Lha , alters. Die Partei d esFortschrittS hat ihren altru Lharalter bewahrt und ihre alten Ptincipien, aber sie hat sich eine Taktik herauSgebildet, die den radikalen Parteien eigen ,fl. Haben wir nicht seit Jahrzehnten und insbesondere seit 1870 wieder in Frankreich diese radicale Taltik beobachten können ? Da ist Alles erlaubt. Alles willkom men, was dazu dienen kann, »n die Maste des BolkeS den Prägstock der Partei zu drücken. Da werden die gläuzeudsten und hohlsten Phrasen am liebsten benutzt, weil der Mann des Volkes von ihnen am leichtesten gelendet wird. Da ist kein« Einrichtung des Staats uns Volkslebens empfindlich genug, um nicht verkehrt und verdreht zu »erden zu einem Parteikaüttel, mit dem der Wahlmanu zur Urne getrieben wurde. Wie oft haben wir in Paris gesehen, daß Parteien ihre eigenen Werke. Gesetze, nach denen das ganze Land sich sehnte, verließen und zur Waffe gegen die Gegner machten. Hat di« Fortschrittspartei nicht ebenso ge handelt? Hat sie nicht die Rechts Verhältnisse des ganzen deutschen Volkes ohne Besinnen bei Seite geworsen, um der Rechtsverhältnisse der Presse willen? Hat sie nicht darauf die Nationalliberalen eben um deswillen, wei diesen daS gesammte Volk höher stand als die Presse, «it dem ganzen Borrath von hergebrachten Schmähungen, ans Paris importieren radikalen Schlagworten über- schüttet, blos um den Dahlmann glauben zu machen, vaS Geschrei müsse notdwendig einen guten sachlichen Grund haben ? Im Volke hindert die Aufregung daS Urtheil, und wer das Volksurtheil vergewaltigen will, sucht die Aufregung hervorzurufen. Das ist die Takti der Fortschrittspartei und aller radikalen Parteien, and das »st nicht unsere Taktik. Aber gegen den Sturm, der gegen die Nationalliberalen allenthalben geläutet ward, haben wir uns wehren wüsten. Wir haben deshalb auch in Berlin, wo wir bisher neidlos dir Alleinherrschaft dem Fortschritt zu überlasten pflegten, unsere Freunde zur Urne gerufen. Nicht blos der Fortschritt stand uns hier gegenüber, sondern neben ihm oie Socialdemokratie, m,t jenem in der eben gekenn zeichueten Taktik einig. Wir haben wenig Aussicht, das alte Gebiet dieser Gruppen im plötzlichen Anlaus auch nur in einem Wahlkreise zu erobern. Aber es war unsere Pflicht, auch hier mit Zahlen auszusprechen, wie wert unsere Hauptstadt politisch gereift und bereit ist gegenüber jenem Gebahren kleinerer Jnterestengruppen dir weiteren Ziele der Politik im deutschen Rricke fest, zu halten. Welche Gefahren die überstürzte Aus stellung von Wahlcandidaten mit sich bringt, davon wird sich die Fortschritts partei in den jüngsten Tagen hoffentlich über zeugt haben. Sie hat die Methode der Ultra- montanen nachgeahmt, welche ihren Wahlkreisen zumuthen, ihnen völlig unbekannte Menschen, die ihrerseits auch der Verhältnisse der betreffenden Wahlkreise unkundig sind, zu der Ehrcnstellung eine- Abgeordneten zu berufen. Diese Methode scheint unS an sich schon für eine liberale Partei durchaus unangemessen. Sie paßt nur für eine Partei, die unter der Firma von Recht und Frei heit tatsächlich den Absolutismus vertritt, einerlei, ob derselbe politischer oder kirchlicher Natur ist. >urg au- gegen jenen Satz der nationalliberalen «»spräche. Lin Correspouveut der ..Kreuzzeitung" nennt denselben „eine direkte Unwahrheit", mrd ührt alS Autorität für sich den Socialvemokraten ^osbaurath a. D. Demmler in Schwerin an Der Correspondent ist mit seinem Verbiet ein wenig vorschnell. Der von der Justizcommission de- Reichstag- in dem (nunmehrigen) tz 4 de- LinsührungSgesetzeS zu* Civilproceßorvnung be- chlosiene und vom Reichstage trotz bunde-rälh- lchen Widerspruchs ausrechterbaltene Zusatz ist vorwiegend mit Rücksicht aus Mecklenburg gemacht worden. Dieser Zusatz lautet: Für vermögenS- rechtliche Ansprüche Dritter gegen Mitgsi-der der landesherrlichen Familie darf jedoch die Zulässig keit de- RechtSwegS nicht von der Einwilligung de- LandeSherrn abhängig gemacht werden " In Mecklenburg ist die landesherrliche Einwilligung biS jetzt erforderlich. Ob dies „CabinetSjustiz' ist oder nicht, mag der Leser selbst entscheiden. Wie man hört, trifft die CeutrumSpartei umsaffende Vorbereitungen, um den „Cultur- kampf" im Landtage mit erneutem Eifer sort- zusühren. Hauptsächlich die Frage deS Religions unterricht- in der Volksschule scheint alS Streit object in Aussicht genommen zu sein. Auch die Marpinger Affaire will man auf die Tribüne bringen. ES ist demnach bereit- jetzt vorherzu sehen, daß die schon seit Jahren bestehende Ab sicht eines beschleunigteren Ganges der EtatS- berathung auch dieSmal durch daS Centrum ver eitelt werden wird. Irgend einen praktischen Er folg werden die von demselben zu provocirenden Debatten natürlich nicht haben. DaS Centrum erwartet einen solchen auch gar nicht. Ihm gilt cs lediglick, die immer apathischer werdenden Ge- müther der Maste der katholischen Bevölkerung auf- Neue zu erregen. Auf die Dauer muß in- deß daS Mittel seine Wirkung verlieren. Wie auS Stuttgart gemeldet wird, ist der Dom- präbeudar Bauer, Mitglied deS Rottenburger DomcapitelS, zum AltkatholiciSmuS über getreten und wird die altkatholische Pfarrei in Mannheim übernehmen. In Frankreick hat die neue ParlamentS- session begonnen. Die Deputirtenkammer wählte Grevy wieder zu ihrem Präsidenten. Auch der Senat hat den bisherigen Präsidenten, Herzog Äudiffret-Pa-quier, wieder gewählt. Zu Viceprä- sidenten wurden die Senatoren de Ladmirault, de Kcrdrel, Duclerc und Graf Rampon gewählt. Die bisherigen Secretaire und Quästoren wurden sämmtlich wieder gewählt. Der „Politischen Correspondenz" wird au- Konstantinopel gemeldet, daß der türkische Minister rath gegenüber dem Proteste der rumäni schen Regierung gegen die Artikel t, 7 und 8 der türkischen Verfassung beschlossen habe, der rumäniscken Regierung eine officielle Interpre tation dieser Artikel zuzustellen, welche alle ihre Bedenken über daS künftige staatsrechtliche Ver- hältniß Rumäniens zur Türkei zu beseitigen ge eignet sei. Aus Pera vom 9. Januar telegraphirt man der „Franks. Ztg.": Die Pforte erklärt sich Ernennung christlicher Gou verneure, verweigert jedoch die lebenslängliche Anstellung derselben. Die Stimmung ist ver söhnlich. Bremen, 10. Januar Hier hat der nationale Candida», Moöle, mit eiuer Mazorität von 545 l Stimmen über den socialisiischen Gegner ^ (Fricl) gesiegt. , a, . r r, ^ .. MUL, k I ÄuS New-Bork wird gemeldet: In Folge der Eine lrbera e Parte, soll vor ihren Wählern ° Vorgänge in New-Orleans hat am 9 Januar 5.7. ^ .^lben behaupt «n Mimsterralh stattgefunden, welcher den, Ober- keinen Candidaten octrohirt, und U. w-nm da- ^hlShaber der in New - Orleans stehenden Centralcomite auf Anfrage Vorschläge machen > BundeStruppen den Befehl zugehen ließ, die Ruhe muß. diezen Vorschlägen die sorgfältigste Pi ufung ! ^ Ordnung in New-OrleanS aufrecht zu erhallen. vorauSgeht. Leider hat sich der Fall ereignet, daß für einen Brandenburgischen Wahlkreis von Seiten der Fortschritt-Partei ein Candida» auf gestellt porden ist, von welchem sich nachträglich herausstellte, daß er 1870 wegen BetrugS verur teilt worden ist. Man hat allerdings späterhin diese Candidatur schleunigst zurückgezogen, aber der Fall bleibt bestehen alS bedauerliches Zeichen, wohin die Uebereilunz leidenschaftlicher Wahl agitation führen kann. Ein Unicum von Landrath hat der KreiS Hanau aufzuweisen. Herr v Schröttcr — so heißt dieser Landrath — steht in dem Rufe eine- entschieden konservativen ManneS An gesichtS dieser Thatsache war eS. wenngleich immer ein starke- Stück, so doch begreiflich,' daß er den Nationalliberalen da- einzige ihnen für ihre An kündigungen in Hanau zugängliche Blatt ver schloß. Jetzt hört man aber auch, daß Herr v Sckrötter mit wohlwollenden Händedrücken an oen Wahlversammlungen der Fortschrittspartei zu Gunsten deS Assessors a. D. Reuter Theil ge nommen hat. Nach den Berichten der „Hessischen Morgenzeitung" kann in der That kaum mehr bezweifelt werden, daß der konservative Herr Land- Ordnung in New-OrleanS aufrecht zu erhalten, ohne einen der beiden Gouverneure anzuerkennen. DaS StaatSgebäude, in welchem sich der republi kanische Gouverneur und die Mitglieder der republikanischen Legislatur befinden, wird durch die Milizen der demokratischen Partei blockirt. BiS jetzt ist eS noch nicht zum Blutvergießen ge kommen. Wozu -er Lärm ? Die letzte Phase deS Wahlkampfe- hat ihre Signatur ausschließlich durch daS Compromiß Über die Justizgesetze erhalten. Ueberblickt man heute die Bewegung Vieser drei Wochen, so darf man billig die Frage aufwerfen: WaS haben die Gegner deS CompromisseS nun vorgebracht, um den von ihnen angeschlagenen Höllenlärm zu rechtfertigen? Die Antwort lautet: NichlS, rem gar NlcktS. Mit wahrhaft cynischer Frivolität haben fortschrittliche Redner in den Wahlver sammlungen — so in BreSlau und in Guben — erklärt, ob die Justizgesetze gut oder schleckt seien, sei für den gegenwärtigen Streit vollkommen gleichgültig. Nicht in einer einzigen fortschritt lichen Wahlrede ist der Beweis versucht worden, daß die Justizgesetze für irgend einen Theil Deutschland- einen Rückschritt bedeuteten; ledig lich der Vorwurf wurde erhoben, daß nicht AlleS erreicht worden. waS man zu erreichen gewünscht hätte. Und dennoch dies unge heure Geschrei vom „Prei-geben der heiligsten Volk-rechte" und der Himmel weiß, waS sonst noch! Ja, wandte man ein, nickt der Inhalt der Justizgesetze. sonde,n die Weise, wie sie zu Stande gebracht worden, macht das Verbrechen der nationalliberalen Partei auS. Weil die letztere schließlich eine Anzahl der von ihr biS dahin festgehaltenen Forderungen vertagt hatte, um nicht daS Ganze mit seiner unschätzbaren Bedeutung für die Einheit der Nation, mit seinen werthvollen Fortschritte» im Einzelnen fallen zu lassen — darum wurde sie des Abfall-, des VerrathS, der schmählichen Unteriverfung geziehen, darum wurde dem Volke vorgepredigt, daß seine Ehre verbiete, solchen Männern aus'S Neue seine Stimmen zu geben. Diesem Toben gegenüber genügt eS, eine Stelle auS der Rede deS fort schrittlichen Candidaten in Magdeburg, des Herrn Träger, zu erwähnen. Derselbe sagte ausdrücklich, „mit Phrasen wie Fahnenflucht, Verrath u. s. w. gebe er sich nicht ab; dieselben seien sehr über trieben, die Nationalliberalen hätten zweifellos nach bestem Gewissen gestimmt." Herr Träger nimmt unter seinen FractionSgenossen eine so an gesehene Stellung ein, daß wir annehmen müssen, die große Mehrzahl derselben, wenn nicht Alle, denken über jene „Phrasen" genau ebenso wie er. Dennoch ist es Thatsache, daß jene entrüstungs vollen Schmähungen gegen die Nationalliberalen auSgegangen sind nicht von irgend einem Winkcl- blatte, sondern unmittelbar von der publicistsschen Centralstelle der Fortschritt-Partei. So wird also auS der Herren eigenem Munde bestätigt, daß man dem Volke Sand in die Augen ge streut hat, um eS für die Fortschrittspartei ein- zufangen. Und in demselben Augenblicke, da dies in direkt eingestanden wird, besitzt Herr Träger — sagen wir: den Idealismus, von den National- liberalen fortwährend alS von der „befreundeten Partei" zu reden und ein baldiges „Wieterzusam- menkommen" derselben mit der Fortschritt-Partei in Aussicht zu nehmen! Es ist wahr, im Kampfe der politischen Parteien pflegt man ohne große Skrupel Waffen anzuwenden, welche jeder an ständige Mann im Privatstreite verschmähen würde; aber einer „befreundeten" Partei mit den gröbsten Beschimpfungen die Ehre abzuschneiden und obendrein noch einzugestehen, daß dieS nicht auS Ueberzeugung, sondern nur zu Wahlzwecken geschieht — ein solche- Verfahren dürste in der Geschichte der Wahlbewegungen bisher doch un erhört gewesen sein. Die „deutsche Fortschritts partei" mag eS sich zum unvergänglichen Ruhme anrechnen, dasselbe in die politischen Sitten ein- gesührt zu haben. gebiet; lll Süddeutsche- Hochland; IV. Mittel deutsche- GebirgSland; V. Sächsisch-MärkischeL Tiefland (mit Berlin, Leipzig, Görlitz. Magde burg :c); VI. Norddeutsche- Küstenland; VII. Nieberrheinische Niederung; VIII. Oberrheinische Niederung. Die 52. Woche zeigte die günstigste Sterblich keit, nämlich 22,4 "/oo (d. i. die auf daS Jahr be rechnete und auf die Einwohnerzahl in der Mitte deS Jahre- zurückbezogene Verhältnißzabl der Gestorbenen excl. Todtgeborene, der sogen. Sterb- lichkeitScoefficient), in den Städten des Nordsec- küstenlandeS, die ungünstigste, nämlich 34,0*/^, in den Städten de- süddeutschen Hochlandes (München, Nürnberg u s. w). Unser sächsisch märkische- Tiefland hatte im Durchschnitt 27,8, innerhalb desselben hatte Brandenburg a. H. daS Morimum von 43,7, Bernbnrg daS Minimum von 15,2, selbst Berlin war mit 27,0 unter dem Durchschnitt, Leipzig mit 22,3 gehörte zu den günstigeren Städten In ganz Deutschland war KönigShütte mit 5 t,9 in oer ungünstigsten, Götlingen mit 9,0 in der günstigsten Lage. Von den Städten de- ÄuSlandS, über welche ebenfalls Nachrichten angefügt sind, harte Alexan drien mit 47.0 da- Maximum, Saint LomS mit tl,9 das Minimum. lieber den öffentlichen Gesundheitszustand am Schlüsse des Jahres 1876 heißt es: „Die allgemeine Sterblichkeit war ivährend deS December ebenso wie in den beiden Vormonaten eine verhältnißmäßig geringe, obgleich die beiden meist in Gemeinschaft austretenden Volk-krank- heiten Scharlach und Diphtherie fortsuhren, arl manchen Orten zahlreiche Opfer zu fordern, und erst seit dem strengen WeibnachtSsroste im östlichen Deutschland einigen Rückgang zeigen." „Nächst diesen während de- ganze» JahreS vorherrschenden Krankheiten, welche am Stärksten in Magdeburg, Quedlinburg. Graudenz, Königs berg. Minden und Elberfeld auftraten, trugen die Masern zur Vermehrung der Kindersterblichkeit bei, besonder- in Magdeburg, Mainz, Würzburg, Erfurt. GreisSwald, Bromberg und mehreren oberschlesischen Städten. Pocken-Erkrankungen traten nur vereinzelt aus. ebenso der Flecktyphus." „Berhältnißmäßig verschont von Infektions krankheiten blieben die süddeutschen Städte Dem jähen Temperaturwechsel zu Ende der dritten Decemberwoche folgte unmittelbar eine erhebliche Zunahme der apoplektischen Todesfälle" Endlich wird über jetzt in stetiger Zunahme begriffene Pockenepidemie in London und Liver pool (im Jahre 1876 starben in London an den Pocken 735 Personen, von welchen 2l9 geimpst waren, 325 nicht geimpst. 191 nicht coustatirt), die TyphuSepidemie in Paris, die Cholera, welche in ihrem Vorrücken auS dem Pendshad vorläufig an der persiscb-n Grenze Halt gemacht hat, und die Pest in Mesopotamien berichtet. Möge der vom Gesundheitsamt ausgesprochene Wunsch in Erfüllung geben, daß die „Veröffent lichungen" nicht bloS in ärztlichen Kreisen (in denen sie bald ein unentbehrliche- Hülssmittel sein werden), sondern bei allen Freunden einer durch die Öffentlichkeit wirkenden öffentlichen Gesundheitspflege eine wohlwollende Ausnahme und Unterstützung finden werden. Der Preis der Zeitschrift beträgt pro Semester 5 .T k. ü. KLiIiLrliieiistrsssv 12. kinpkedl« xntsltreoäs unit «>ex»nt« Ot»««>»«»»«>«» ru «Iso billigsten Logro, - ?r«j»ev, «bei.»« iü, kteubeit kirnt« «n>rlts»d« H«n»G«i» » Vtk 2.50 p»r »titek. s>. L»tbariv«vstr»»>« 12. - tnp;iq, lv Januar Sehr bemcrkenhwerlh I PetölstllllichliNAek ütS lliNsikllch N da» °er R-i«r.°g-w°b, i»«ll. I -kutschen Gesundheitsämter. stadt-Dresden. Dort, in dcr Haupt- und Residenzstadt Sachsens, hat die Wahl — Dank der Empfehlung durch die „DreSd. Nachr." — die weitaus größte Stimmenzahl für Bebel er geben. Ihm am nächsten ist der nationalliberale Candidat. Pros. Mayhoff, gekommen. Die Fort schritt-Partei, die Dresden bl-her alS ihre Domäne betrachtete, ist vollständig ins Hintertreffen ge- rathen. Wie unS von dort gemeldet wird, sind 17,300 Stimmen abgegeben worden, von denen 6935 auf Bebel. 4374 aus Mayhoff, 3965 auf Käusfer und 2026 aus Minckwitz gefallen sind. ES hat daher eine Stichwahl zwischen Bebel und Mayhoff ftattzufinben. Der „Dr Anz." bemerkt hierzu : Wir hoffen, daß aller Groll, alle Gereizt rath den „höheren Gentleman" unter seine schützenden hnt, alle Nebenbuhlerschaft, die biS jetzt manche« Fittige genommen hatte. Da die Organe der Berliner Fortschritt-Partei diese rührende Gruppe Übersehen zu haben scheinen, so dünkte eS unS Pflicht, dieselbe unsererseits in da- verdiente Licht zu setzen Herz ergriffen, vor der einen letzten großen Frage schwinde: ob SocialiSmuS. ob Ordnung und Reich zum Siege in Dre-den gelang» soll, daß alle Conservakiven und FortschrittSmänner sich bei der Stichwahl vereinigen, um mit den Anhängern Der Satz der nationalliberalen Ansprache über I Mayhoff'- Front gegen den Mann zu machen, d e Justizgesetze: „CabinetSjustiz. wie sietheil weise noch in Mecklenburg und Sachsen- Meiuingen bestand, darf nicht mehr geübt werden" wird in der Presse noch immer bemängelt. WaS Sachsen-Meiningen betrifft, so ist an der Hand der Motive zum GerichtsverfasiungSgesetz vorauf hinzuweisen, daß daselbst nach der biS der, so ehrenhaft er selber sein soll, alS Ver treter der drohenden Zerstörung der gesellschaft lichen Ordnung, de- Bürgerkrieg- sich hinge stellt hat. Magdeburg, 10 Januar. Bei der heutigen Wahl zum Reichstage haben in 38 Bezirken de- Wahlkreise- Magdeburg (da- Ergebniß im herigen Gesetzgebung der Lände-Herr persönlich I 21. Magdeburger Wahlbezirke ist unS noch nickt entscheidet über Beschwerden gegen die Entscheidung, welche daS OberappellationSgericht über ein vom Schuldner in der Execution-instanz gestellte- zugegangen) von 10,019 abgegebenen Stimmen erbalten: v. Unruh 4932, Bracke 2685, Träger 2085, Majunke 214, Deppe tut Stimmen; außer' Stundang-gefuch gegeben hat. Ob diese- Recht Idem erhielten noch 2 Personen je eine Stimme. neuerdingS thatsächnch uoch auSgeübt ist oder I Danach wäre eine Sticbivabl zwischen den beiden nicht, ist für die vorliegende Frage glnchgültig. I erstgenannten Herren, dem nationalliberalen Noch weit lebhafter, alS eS von Meiningen aü-1 und de» focia ldemokratischen Candidaten. geschec>en, verwahrt man sich jetzt von Mrcklen-j nothwencig! Unter diesem Titel erscheint eine Zeitschrift, deren erste Nummer soeben herauSgegeden wor den ist. Diese Zeitschrift bringt wöchentlich die im Gesundheitsamt zusammengestelllen Nachrichten über die ErkrankuvgS- und Sterblichkeitsverhält nisse der deutschen Städte von über 15,000 Ein wohnern, Beobachtungen über den Gang der Epidemien im In- und AuSlande, über den Witterung-Verlauf und Notizen über die Ent wickelung der sanltarkschen Gesetzgebung. Die Einrichtung der statistischen Nachweisungen entspricht den im September vorigen JahreS in Budapest gefaßten Beschlüssen de- internationalen statistischen CongresseS. Gegenüber anderen derartigen Veröffent lichungen werden diese den Vorzug größerer Schnelligkeit besitzen, indem die am Ende der Woche erscheinende Nummer bereit- über die vor hergehende Beobachtung-Woche berichtet. Die Nachrichten über die Stadt Leipzig werden im Austrage de- Rath- von dem hiesigen stati stischen Bureau auf Grund der vom Standesamt erhaltenen Unterlagen an jedem Montag ange- fertigt und de« kaiserlichen Gesundheitsamt noch an diesem Tage übersandt. Der wesentliche Inhalt dieser Nachrichten wird von unS in Zukunft in der Dien-tag-nummer diese- Blatte- veröffenilicht »erden (wie Die- bereit- geschehen). Wenn möglich wird sich an diese eine a«l Grundlage der Veröffentlichungen de- Gesundheitsamt- gemachte, auf die Vorwoche bezügliche Vergleichung mit anderen Städten anschließen. Die vorliegende 1. Nummer der „Veröffent lichungen" behandelt die 52 Woche de-JahreS t876. Die 149 dachen Berichtftübte sind »ach ihrer klimatischen Lajje gruppirt. Diese Klimakreise sind: I. Ostseeküstenland; II. Oder- und Warthe- Wck, MM, KMei, M- SM 8M- M Mckcki r» MWe» dei üerulnuck öerevck, 35 Rktchsftratze I. Etage. Peter Richter s Hof. Tageskalender. Reurs The der Eutritz Waiseuhau puatstrahe Dresdners Hof-Piauoj «erplatz, 2 Gatten tm Durchgang der Schütz, Städtische 1 «riiuug. t »er kläglich Korm. vor Daheim für l sür ! Herberge f 20 für Herberge zu quartier : Stadtdab ii lagen von Feiertags RrurS The« von 2—4 Städtisches Del Berchio 10-4 Uh »unitgrwer LbomaSki i l—t Uh tich gevssr Montags, Lustuusti Entgegen, Modells > »«««Nil, (Ecke deS' tags vou «erbung Lietnwei beim «afl »chtllerhau I». >»»ih, « »Li aer I leiprix. »l« ,0» kreliie 2s. Mi» u Idte»»»« «rin»« StLÄtlso! PUatsr Grätztr A in der s vadewam und dlll «i»G»,t« v lloivr mich s »». 11 Abor D ReichS-Telegra-hen-Starion: Kleine Fleifchcrgassr 5, Vetter s Hof. I. Etage Ununterbrochen geöffnet. Landwehr-Bureau im Gebäude am Eingänge zu den Baracken bei Bohlis. Früh 9 bis Nachm '/,4 Ubr. Orffentttche Btbliothcken: Universitätsbibliothek 2—4 Uhr Bolksbibliothek l. (iv. Bürgerschulen '-0U.Ad. BolkSdibliotbekIIi (Alt. Nicolaischnlgeb., 7 —S »d. Städtische Sparkasse: ExpeditionSzeit: Jede« Wochen tag Einzahlungen, Rückzablungen und Kündigungen von srüh 8 Uhr ununterbrochen bis Nachmittag- 3 Uhr. — Effecten-Lombardgeschäft 1 Treppe hoch Filiale für Einlagen: Marien-Apotdeke, Ecke der «chtttzenstraße; Drogüen Geschäft, Windmüblenflraße Nr. 30; Linden-Apotheke, Weststraße Nr 17». Städtisches LeihhauS: ExpeditionSzcit: Jeden Wochen tag von früh 8 Uhr ununterbrochen bis Nachmittags 1 Uhr, während der Auktion nur bis 2 Uhr. Eingang: für Psändcrversatz und Herausnahme vom Waaaeptatz, für Einlösung und Prolongation »vn der Nordstraße In dieser Woche verfallen die vom 8. btS 14. April 1876 versetzten Pfäneer, deren spätere Einlösung oder Prolongation nur unter Miteutrichtung der RuctionSgebühren stattfinden kann. Keurrmeldkitrllrn: Tentralftrlle ,n der Wach« des RathhauseS; I. Feuerwache. Naschmarkl im Stock- Hause; tl. Feuerwache, Maaazmgasse t; v. Feuer wache, Scbletterstrah« 15, In der v. Bürgerschule', lV. Feuerwache. HoSpitalstraß« 2d, im altea Jo- bamnSbospital; lll. Feuerwache, Ftetscherptatz 3; Vl. Feuerwache, Leihhaus, Promenadensrite; l. Be zirks-Polizeiwache, Grnnma'scher Steinweg 46. n« alten JobanntshoSpital«; li. BezirkS-Polizeiwachr, Windmühlenstraß« 1; UI. Bezirk- Polizeiwache. Frank furter Straße 47; v. Bezuckr-Poltzetwach«. UlrichS- aast« 37. Ecke der Nürnberger Straße ; vu VezirkS- Poltzewvach«, Taachaer Straß« 14. ü» Tharhausr', Margaret Karl'S der Ni, Graf Egr Wüdelm Herzog v, Ferdinan' Ma.chiav Gomez.I Silva, (' Richard, Elärchen. klärchen Bratend» Jettcr, tz Soest, K Zumnrrn Setsenfiri Buhl, S Ruysum, Bans», Bürger. Spani Reg» Zwischen Mnla Sonn« IV < ttseh Fra Sonnt« I. S bonna L. T
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