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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.01.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-01-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187701125
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18770112
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18770112
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1877
-
Monat
1877-01
- Tag 1877-01-12
-
Monat
1877-01
-
Jahr
1877
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.01.1877
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icht vo« i Seiten den aus ser »er- l>er Ver- >alb der- Vierte Leilage zum Leipziger Tageblatt uni» Anzeiger« ,v,r. Freitag den 12. Januar 1877. 71. Jahrgang. iz bei amellieu, , ist das vird ein ; zu ver eng zu raß min- ande die >u liege» nament- »ekannten ern Ber» ßmal di« . Nach- ch einige hse, alS , wurde a Social- v in der rrangirt, ine große cialdemo- md selbst- Oie Exal- Meldung aselbsi die :re Wahl er hoffe id Haupt erlaugen. Sgestellter :S ReichS- 876 vom t werde«, ritgetheilt - Geschäft onducteur schlechter lbe hatte h Cölhen uten den ck, Ueber- ickgelasteu. :g. mußte seine ge- Nkehrere i Männer und dann nt hatten. Bahnhose ic Sachen, itirten.biS rSgeforscht inlichkeiten ahren und ourde von t, doch ist Titel ein eS allem ein paar liosenthale aßenbrücke am eine- dem man gScommiS. einem zur rengeschäft te, ausge» r Unglück äst fehlte, durch den neu Zettel ung einer chrecklichen elt mögen ch (8 Uhr) Herr vr. wohnender ceffantesten n Kukuk, Hst für die er.Berein- cren dieser osen: Brod 82'/. «U» enalmosen- * Lrhyig, N- Januar. DaS Schöffenge richt verurtheilte den 20 jährigen Postschaffner Friedrich Wilhelm Daumann auS Lucka, wel cher in seiner amtlichen Eigenschaft in der ersten Hälfte de- Monat- September v. I. eineu in einer hiesigen Buchhandlung für eine Uberbrachte Packetsendung au-gezahlt erhaltenen Postvorschuß von 5 20 ff nicht an da- kaiserl. Postamt abge liefert, sondern in seinem Nutzen verwendet hatte, wegen Unterschlagunaim Amte zu Gefängnißstraße in der Dauer von 4 Monaten. Borsitz und Anklage waren bei der Verhandlung durch die Herren Gericht-rath Sieber und Assessor Häntzschel ver treten. /^.Alhambra-Theater. In der Nähe der AusgangStreppe zum Alhambra-Theater (Gute Quelle) ist gegenwärtig jener ca. 500 Pfund schwere Stein zur allgemeinen Ansicht auSgestellt, welchen der Athlet Napoli am künftigen Montag, d. i. am Abend vor seiner Abschiedsvorstellung, sich auf die Brust legen, von zwei Schmiedegesellen zerschlagen lasten und nach Vollbringung dieses KraftsiückchenS die Troubadour-Arie singen wird. ES ist wohl kaum zu bezweifeln, daß diese Pro duction, welche Herr Napoli sich für seine Bene fiz-Vorstellung ausgespart hat, viele Besucher herbeilocken wird. Recht guten An klang finden ferner die Darstellungen der Ballet-Tänzerin Frl. Morini und die Vorträge der Arien-Sängerin Frl. Stölzel, während m speciell theatralischem Gebiet eine geschickte AuSwahl fesselnder Stücke wahrzunehmen ist. Die durch den Weggang Napoli'S entstehende Lücke wird sofort durch ein Gastspiel de- Operetten Tenors Cäsar von Leon und der Operetten-Sängerin Frl. Fanny Schiele, welches am 16. Januar veginnt, auSgefüllt werden. ** Gohlis, 11. Januar. Jener fremde Mann, der am Morgen nach seiner Unterbringung im hiesigen OrtSgefängniß (gegen Ende December) todt ausgefunden wurde, ist alS der au- Tauer nn Cottbuser Kreise stammende MusikuS Gustav Iurk ermittelt worden Die von gewisser Seite auSgesprengte Nachricht, daß derselbe erfroren sei. ist durch die angestellten Erörterungen, nach denen ärztlicher SeitS als die Ursache des Tode- ein Gehirn-Blutscblagfluß angegeben wird (infolge übermäßigen Spirituosen - GenustcS), gründlich widerlegt worden. — DaS famosePantofselpaar aus rothem Sammet, welches unserem Kaiser alS „sinnige Gabe" zu seinem 70jährigen Militair-Iubiläum verschiedenes. Leipzig, 11. Januar. Auch ein inter nationales Correspondenz - Bureau in Leipzig. Seit elf Jahren (1866) besteht in Leipzig ein internationales Correspondenzbureau für k,e Geschäftswelt, daS Werder'sche Ueber- setzungS-Bureau in der Klostergaste Nr. 15 meinen wir. Es liegt uns die neueste Betriebs statistik diese- sehr nützlichen, ja unentbehrlichen Instituts für das Jahr 1876 vor. Die Gesammt- ziffer der angesertiglen Uebersetzungen betrug da nach 4012, die höchste bisher erreichte Zahl An dieser Totalziffer hatten die europäischen Sprachen in folgender Scala Anth.il. Uebersetzungen aus dem Französischen und in dasselbe (Briese, In serate, Wechsel, Adressen, Zeitungsartikel, Bro- churen) wurden 889 angesertigt. Dann kamen die englischen Schriftstücke, 732 an der Zahl, ihnen zunächst die italienischen Correspondenzen, auch 699. dann die russischen Papiere, 465. Ferner wurden auS dem Schwedischen 350, auS dem Spanischen 253, auS dem Dänischen 212, all dem Niederländischen 146, ebensoviele auS dem Norwegischen (Dänischen), endlich au-dem Portu giesischen, Polnischen, Griechischen rc. zusammen noch 120 Stücke übertragen. Nimmt man die Iahre-summen des ersten DecenniumS dazu, so kommt eine Totalziffer von nicht weniger denn 25,642 Uebersetzungen heraus! Gewiß eine respek table, vertrauenerweckende Registrande für daS polyglotte Generalsecretariat der Leipziger und auswärtigen Geschäftswelt. *.Berlin, 7. Januar. Tarifresorm. Auf die zum 12. d. M einberufene Conferenz der TranSport-Jnterestenten, welche sich über die Modalitäten der neuen Tariforganisation gutachtlich äußern soll, wird am 29. d. M. eine Versammlung der Eisenbahnen folgen, für welche vom Handej-ministerium bereit- eine Vorlage auSgearbeitet worden ist. Die „Zeitung de- Vereins deutscher Eisenbahn - Verwaltungen" schreibt darüber Folgende-: „In dieser Vorlage srappirt von vornherein, daß die Bestimmung der Ausnahmetarife ganz mit Stillschweigen übergangen ist und daß bezüglich der Festsetzung der Maximalsätze die Absicht zu bestehen scheint, dieselben für jede Bahn besonder- zu reguliren und dem Ministerium daS Recht zu reserviren. jede- Jahr Aenderungen eintreten zu lassen. Ohne der darüber zu treffenden Verein barung vorgreifen zu wollen, mag darauf binge- wiesen werden, daß, so lange lein eigentliche- rationrll umgrenzte-Eisenbahn-Verwaltung--Recht istirt, e- al- sehr mißlich bezeichnet werden muß, ndiediScretionairenVesugnistevermehrtwerden. Geist der Zeit steht diScretionairen Berwal- ng-principien so sehr entgegen, daß daS Handel-- inisterium sogar von den ihm durch Statuten- stimmungrn eingeräumten Rechten in Tarif««- gewidmet ist, stammt nicht, wie da- „Berliner Fremdenblatt" berichtete, von einem Schuhmacher auS Kiel, sondern von einen« patriotischen Braun schweiger Zunftgenoffen des Han- Sach-, und zwar von dem Schuh- und Stiefel-Fabrikanten Henri Wolf, welcher sein Angebinde, da- allerhand Ueberraschungen in sich birgt und ein wahre» Kunstwerk ledernen Gewerbefleiße- sein soll, selbst erdacht hat. DaS goldgestickte auf jedem Exemplar de- Paare- verläuft näm lich alS Spitze eines Reichsadler», besten Brust sich medaillonartig ausklappen läßt und da- Bild- niß deS Kaiser- resp. der Kaiserin enthält. Die Schuhe haben keine Hacken, sind vielmehr auf Keile gearbeitet und lasten sich durch Zusammen klappen leicht in Pantoffeln verwandeln. Beim Zurückziehen der Sohle öffnet sich hinten eine geheime Tasche — zu welchem Zweck, da- hat der geniale Erfinder deS Werkes freilich nicht verrathen. — Scharfrichter contra Scharfrichter. Nach der Hinrichtung FranceSconi'S entspann sich in einem Wiener Blatte eine widerliche Polemik zwischen dem Wiener Henker Willenbacher und seinem Prager Collegen Piperger. Letzterer ver öffentlichte „im Intereste de- PublicumS" ein Schreiben, in welchem er behauptete, daß er eine Hinrichtung in 10 Secunden vollziehe, während der Wiener Scharfrichter 54 Secunden dazu braucht. Jetzt hat der Wiener Scharfrichter den Prager auf Ehrenbeleidigung verklagt. Mit dem Wahrheitsbeweis wird es seine schweren Wege haben, da sich zu dem Experiment wohl kaum Jemand hergeben dürste. (Eingesandt.) Der Einsender de- Artikels „Christbeschee rung armer Kinder" in Nr. 8 des Tageblattes hat sich wohl über die Verhältnisse deS „Vereinigten Alten OrdenS der Druiden" in Leipzig nicht insor- mirt, denn zunächst zählt der Apollo-Hain nicht 100 sondern ca. 35 Mitglieder und dann existiren hier nicht 2 sondern 3 Haine, wovon allerdings vorläufig einer, und zwar ein älterer, sich in Liquidation befindet, da seine Mitglieder von der gerühmten Humanität und moralischen Unter stützung in engeren Kreisen Nichts gesunden haben. — Sollte der Artikel darauf berechnet sein, Pro paganda für eine verfehlte und unfertige Sache, oder gar für eine Person zu machen, woran Näherstehende durchaus nicht zweifeln, dann wäre daS ..Wohlthun" nur da- Mäntelchen dafür. — Auf die Einführung und da» Wesen ee- Orden- werden wir im allgemeinen Interesse noch zurück kommen. Einer für Biele. Ernennungen und Verletzungen rc. im öffentlichen Dienste. Departement deS Cult«- und öffentl. Unterrichts. Erledigt: die 3. ständige Lehrrrstrlle zu Alt» chemnitz. Collator: daS k. Ministerium des Cultus und öffentlichen Unterrichts. Einkommen 1200 ^6 ein schließlich 15» persönliche Zulage. Freie Amtswoh nung. Gesuche sind bis zum 28. Januar d. I. an den k. BezirkSschulinspector Saupr m Chemnitz einzu reichen; — die 2. ständige Lehrerstelle zu Berggieß hübel. Collator: das !. Ministerium deS Lultus und öffentl chen Unterrichts zu Dresden Die Stelle gewährt außer freier Wohnung im Schulhause 1050 ^>l Gehalt und das gesetzliche Honorar für den Unterricht in der Fortbildungsschule. Gesuch« sind bis zum 20. Januar e. an den k. BezirkSschulinspector Lehmann in Pirna einzurrichen; — dir Nebrnschulstelle zu Groß- röhrsdorf b. Pirna. Collator: das k. Mini sterium des Lultus und öffentlichen Unterricht» zu Dresden. Die Stelle gewährt außer freier Wohnung im Schulhause 900 ^6 Ge halt und 90 ^2 für die Fort bildungsschule. Gesuche sind bis zum 20. Januar c. an den k BezirkSschulinspector Lehman in Pirna einzu reichen; — die Nebevschulstelle zu Kleinhenners dorf bei Schandau. Collator: das k. Ministerium des Lultu» und öffentlichen Unterrichts zu Dresden. Die Stelle gewährt außer freier Wohnung im Schulhaust mit Garten 1000 ^6 Gehalt; 75 werden für Heizung der Schulstube geboten. Gesuche sind bis zum 20. Januar e. an den t. BezirkSschulinspector Lehmann in Pirna einzureichen; — die Nrbeuschnlstelle zn Schmilka bei Schandau. Collator: das k Ministe rium des Lultus und öffentlichen Unterrichts zu Dresden. Die Stelle gewährt außer freier Wohnung im Schulhause 840 ^6 Gehalt und 72 für die Fotbildungs- schule. 80 werden für Heizung der Schulstub« geboten. (Kinderzahl 36.) Gesuche sind bis zum 2V. Januar c. an den k. BezirkSschulinspector Lehmann in Pirna einzureichen; — die 4. ständige Lehrerstelle zu Stolpen. Collator: das k. Ministerium deS Cultus und öffentlichen Unterrichts zu Dresden. Die Stelle gewährt außer freier Wohnung 1000 ^6 Gehalt. Gesuche find bis zum 20. Januar c. 'an den k. Bezirks schulinspector Lehmann in Pirna einzureichen; — di« 2. ständige Lehrerstelle zu Struppen bei Pirna. Collator: das k. Ministerium des CultuS und öffent lichen Unterrichts zu Dresden. Die Stelle gewährt außer freier Wobnunq im Schulhause 900 ^» Gehalt und da» gesetzliche Honorar für den Unterricht in der 1 Fortbildungsschule. Gesuche sind bis zum 20. Jan. e. an den k. BezirkSschulinspector Lehmaua in Pirna ein- zureicheu. Zu des« tzeu: die 2. ständige Lehrerstell« inMulda. Collator: die oberste Schulbehörde. Gehalt 1050 und die gesetzlichen AlterSzulagrn. freie Wohnung «m nruerbauten Schulhause »nd Gartenuutzuna; außerdem 108 ^6 für FortbilduugSschulunterricht. Gesuche find bis zum 22. Januar d. I. an den k. vezirksschul- inspecto^ohsr^n^Freiberg^etr^reich^^^ Meteorologische Leodachtuuge^ Isaat» ck«« Lullet, ll cker OentSlA«» ia tlamdar, detrnz cki» Vewperntnr im» 10. 7<Ul»»r um -> Okr ttorren«: Or, ^ L« L ^ cü Vtock Vetter ! kr v Z c- LS s--i k- L, kdureo (SedotU.) 78S.0 8 »tili, keiter — L 9 Vewvti» (Irlene) 759.S 8 leietit, tckt». deck. ö Ü Lerwouti» . . . . 7«8.b — etiU. «edel') ff» 5 0 8t. Lckettöien . . — — — — kerie 7S1.I 0 »edrened, deck. -1- 9.2 llelcker . . , . . 764 6 «0 etill. Kid. deck. ! 4-65 kopendexen . . 780 5 m»»»., Kid. deck? 4- r.k Ot>»i«ti»v,unck. . — — — — ll»p»r»vck» . . . 756.7 — »tili, K1»r -20.0 8toekdo1m . . . 759,8 illdeeix, keiter . — 65 I'eteridnr^ . . . 745.S «V atM, beckeekt 4-08 Lloeknu 755.« 8 ieiekt, deck. -l 2,0 Vien 768,2 — etill, Isedel ff- ' " >leniel 752,2 V8V eekernck, deck. -4- 2.2 ktenketirvneeer . 761.7 vxv miieeik, deck *) ff 5 A 8M>ve»11ocke . . 76S,S vxv Ieiekt, deck.*) - 4.2 Ile«kurz . . . . 7K5.I Ieiekt, Kid. o«ck..-t- 8 2 8^11 762 5 VI4V etiU, Kelter ^ 2.1 Oieseick 7K4.I 88V »tili, deckeekt*) ff- 55 keeeel 766.7 0 etUI, Nebel r »1 Xerleruk« . . . . 768.5 170 Ieiekt, keckeekt ff 7.8 Uerlio 765,0 V8V eckrrnek, deck.*) ! ff 88 l-ripniS 766,4 88V etill, keiter ff 22 Lreeleu 766,6 88V »ckNilek, keck, i ff »«- ') 8ekr ckivdter Kebel. Xdenck» Veetetniw, Lll««!. Kegen. *) ^kenck» Starmdüev. ') Hebel. *) ^d-vckn dekUger 8iV. v«d«r»t«bt ck«r Vitt»raox. 1)»« ftirometer i»t g«»t«n> Uaedmittag »v cker Uorck- «««, U»ekt» ta 8«kM«ck«n »«„srneckentltob i»»ca »«- »ti«^«o. Ii»obä«m >rd«ock» in ck«r 0»t»e« tbcttvii« bektig« vü«n ausgetreten berreekt bente laet überall rubige, kü lere l^itterurg mit ecdrraoben rer- ävckerliebrn Vincke» bei »edr uoregelmaeeiger Vertd»i- lvng cke» 1-nkrckraebe. VocksmühschastlicheL gelegenheiten bi-her keinen umfangreichen Gebrauch zu machen geeignet gefunden hat. Es hat also gar keinen ersichtlichen Zweck, mit großer Aengst- lichkeit an einem Bevormundungsprincip sestzu- halten, daS einer Geltendmachung kaum fähig ist. Um so eher ist übrigens wohl zu erwarten, daß die Regulirung der Maximalsätze unbefangen er ledigt wird, als noch ganz ausdrücklich in der Vorlage dem Handelsministerium die durch die Statuten verbrieften Rechte zugesichert werden. Es liegt geradezu in der Natur des gemischten EtsenbahnsystemS. daß bei dem Concurriren von Staat-- und Privatbahnen alle Maßnahmen generell angeordnet werden müssen und jede Mög lichkeit auSzuschließen ist, daß durch Specialanorb- nungenMißdeutungen hervorgerufen werden können. Für die Einführung specieller Erleichterungen haben die Bahnen ganz von selbst die denkbar größte Aufmerksamkeit, da eS in ihrem wohlverstandenen eigenen Interesse liegt, der Lage der Industrie Rech nung zu tragen und im Rahmen genereller Maximal sätze würbe jede erforderliche Rücksicht weit leichter ge nommen werden können, wenn bieFurcht entfällt, daß jeden Augenblick durch da- Eintreffen einer höheren Instanz eine sorgfältig d«e Bedürsniffe der Interessenten beobachtende Verkehr-Politik ckecre- tancko aus ihren Bahnen gelenkt werden kann. ES ist ganz selbstverständlich, daß daS Werk der neuen Tarifeinheit nach allen möglichen Richtungen hin Erleichterungen zu gewähren bezwecken muß, andererseits ist eS aber unvermeidlich, daß die DurchschnittSsätze, indem sie für die Mehrzahl der Güter eine Tarisherabsetzung bedeuten, in einzelnen Fällen eine Erhöhung invölviren können. DaS Geeignetste wäre jedenfalls, wenn die Festsetzung der Maximalsätze dem BundeSratbe überlasten wäre, sollten Dem jedoch, waS wohl anzunehmen ist, politische oder Competenz-Bedenken entgegen- ftehen, so ist zu hoffen, daß die Einzelregierungen in recht liberaler Weise diese Frage erledigen, damit nicht etwa in zweiter Instanz daS Reform werk scheitert, für dessen Genehmigung und An bahnung dem BundeSrath reiche» Lob gespendet worden ist." — Eisenbahnsrage und ReicbSeifen- babngesetz. ES ist bekannt, daß während der verflossenen Reich-tag-session eine Anzahl hervor ragender Abgeordneter auS den verschiedenen Fraktionen zu einer vertraulichen Besprechung über die Eisenbahn frage zusammengetreten ist. Bemerken-werth ist, daß in dieser Ber. sammlung da- preußische Projekt, betreffend den Ankauf der Bahnen durch da-Reich, wenig Für. sprecher fand und die Majorität die Lösung der Frage nur in einem guten Reich-eifenbahn« gesetzt erblicken konnte. Auffällig ist e- aller dings, meint die „Zeitung de- Verein- deutscher Eisenbahn - Verwaltungen", daß in Preußen die für den Reichstag dffignirlen Candidaten Über den Plan de- Reichskanzler- Stillschweigen be obachten, während man im Süden Deutschlands und im Königreich Sachsen ganz entschieden sich gegen die Erwerbung der Bahnen durch daS Reich erklärt und ein neues ReichSeisenbahngesetz ver langt. In Rücksicht auf diese Strömung wird, wie von ReichStagSmitgliedern versichert wird, in der ersten Session deS neuen Reichstages an den Reichskanzler eine Interpellation gerichtet werden, etwa in dein Sinne, ob die ReichSregierung auf daS Projekt, betreffend den Ankauf der preuß. Bahnen durch das Reich, sich einlaste, oder ob dieselbe gewillt ist, noch einmal mit der Aus arbeitung eine- ReichSeisenbahngcsetzeS vorzu gehen. Auch bei der Berathung deS Etat- im preußischen Abgeordnetenhause dürste bei dem Etat deS Eisenbahnwesens die Angelegenheit zur Sprache gebracht werden. Der schon mehrfach erwähnte Umschwung in der öffentlichen Meinung über daS Eisenbahnsystem der nächsten Zukunft gewinnt immer mehr an Ausdehnung. Neuer- dingS hat die „Franks. Ztg.", welche früher da- absolute ReichSbahnsystem mit Eifer predigte, sich in folgender Weife bekehrt: „Mehr und mehr hat sich in allen Volksschichten die Ueberzeugung verbreitet, daß daS Reich in seiner heutigen Ge stalt, ohne verantwortliches Ministerium, ohne kräftige Volksvertretung, ohne direkte» Steuer- svstem noch nicht reif sei für die Lösung einer so großen Aufgabe, wie diejenige der Concentration deS gesammten Eisenbahnwesens ist. Unter den Kräften, über welche die ReichSregierung gegen wärtig verfügt, ist keine einzige, welcher die Nation die gesammte Verwaltung de- deutschen Eisen bahnwesen- vertrauensvoll übertragen könnte. Unter diesen Umständen wäre es gut, wenn die ReichSregierung so bald als möglich an die Schaffung der nothwendmen Eisenbahngesetze Hand anlegen und daS ReichSeffenbahnproject dadurch amtlich von der Tagesordnung absetzen würde." LieserunqSfristen. Gelegentlich eines der „Natwnal-Zeitung" entnommenen Artikel- über Eisenbahnnothstände in Frankreich, kommt die „Zeitung des Verein- deutscher Eisenbahn- Verwaltungen" daraus zu sprechen, daß, wie nach gewiesen (wir haben die betreffenden Mittheilungen seiner Zeit gebracht), die Lieferfristen bei frequenten deutschen Bahnen und längeren TranSporlstrecken noch nicht den dritten Theil der reglement-mäßigen Maximal-Lieferzeiten betragen und e- daher unbe denklich erscheint, besonder- für den Verkehr zwischen größeren Stationen nur die ersahrungS- mäßig wirklich gebrauchten Lieferzeiten in Anspruch zu nehmen und dieselben zu veröffentlichen, wa- für da- Publicum den großen Bortheil hätte, da- Eintreffen de- Gute- mit Sicherheit vorher beurtheilen zu können, und den Eisenbahnen den nicht minder großen Gewinn brächte, die jetzt in vielen Fällen bis auf da- Aeußerste getriebene Concurrenz in den Tarifen durch eine Concurrenz in der Leistung zu ersetzen. Da- deutsche Publicum ist viel zu wenig der großen Vortheile sich bewußt, welche eine schnelle Beförderung gewährt, um diesen Gewinn durch eine Erhöhung der Tarife zu erkaufen, so daß wenig Aussicht ZÜr die deut schen Bahnen vorhanden, durch Einführung einer auf den englischen Bahnen üblichen Beschleunigung der Gütertransporte eine entsprechende Erhöhung der Tarife zu erzielen. — WaarenauSfuhr auS Deutschland nach den Vereinigten Staaten von Amerika. DaS kaiserl. statistische Amt ver öffentlicht in dem jetzt herauSgegebenen Heft IV, Abth. 1 der Vierteljahr-Hefte zur Statistik des deutschen Reich- für daS Jahr 1876 u. A eine Zusammenstellung deS WertheS der Waarenausfuhr auS Deutschland nach den Ber einigten Staaten von Amerika in den Jahren 1874/75 und 1875/76. Dieselbe ist den Auf stellungen der im deutschen Reiche beglaubigten Consulate der Vereinigten Staaten entnommen und da nach der Zollgesetzgebung der letzteren jeder Waarenversender den Werth der Sendung ru declariren und die Richtigkeit des angegebenen Preises eidesstattlich zu versichern hat, auch die Werthdeclaration mit dem Attest de- nächst ge legenen amerikanischen Consulat- versehen fein muß, weil sonst die Waare bei ihrer Ankunft im amerikanischen Eingangshafen in der Regel nicht zollamtlich behandelt wird, so ist anzunehmen, daß die von den betreffenden Consulaten ausge stellten Werthangaben durchaus zuverlässig und vollständig sind. Danach betrug der declarirte Werth der in der IahreSperiode vom 30. September 1875 biS dahin 1876 au- Deutschland nach den Ber einigten Staaten von Amerika exportirten Maaren (1 Dollar —4 20 angenommen) 103,441,871 wogegen in derselben Periode de- Vorjahre- der Werth dieser Ausfuhr sich auf 126,734,450 belaufen hatte. Derselbe hat somit von 1874/75 auf 1875/76 nur 23,292,579 ^ oder 18.4 Proc. abgenommen. In den einzelnen ConsulatSbezirken ergaben sich folgende Zahlen: 1875/76 gegen 1874/75 1) Barmen . 23.806335 - — 3,2I9.275^e 2) Chemnitz. 14,658,576 - — 1.564.785 - 3) Berlin . . 9,921.093 4,540,389 . 4) Hamburg . 9,832,259 - — 1,849,369 - 5) Frankf«rta/M. 7.517.143 - — 2,053,393 . «) Leipzig . 6.599,191 - — 4,239,677 - 7) Nürnberg . 6,328,720 . — 1,523.902 . 8) Mannheim 5,249,147 - -s- 254.998 . 9) Stuttgart . 3,807,934 - — 838,156 - 10) Sonneberg. 3,733,766 - — 1,424,598 « 11) Dre-den . 3,174,259 . — 1,188.407 - 12) Bremen 2,746,115 - — 671,060 . 13) Braunschweig 2.372,215 - — 481,387 - 14) München . 2.081,272 . -s- 27,745 - 15) Stettin. . 1,633.846 . -s- 19,076 - Zusammen 103.441.871 — 23.292,579
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