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224 Leipziger Lim-Kreis. * Lrimig, II. Januar. AuS dem Leipziger Landkreise sind im Laufe de- heutigen Tagt« folgende weitere Wahlergebnisse gemeldet worden: luä»i--G«>s. kioiül. üäkerlnw. l^meili-r. Hohenhaida 3 14 15 4 Cröbern 37 — 2 9 Hartmannsdors Großstädte!» 1 4 1 25 19 6 9 31 Zöbigker 20 9 16 36 Hain 9 17 6 — Knautkleeberg 19 2 5 37 Probsthaida 13 — 26 71 Güldengossa Wachau 2 — 3t 15 12 1 2 26 Reudnitz 554 170 33 685 Beucha 17 22 23 43 BorSdorf 19 20 — 20 Naunhof 18 8 91 72 Löbschütz » — 33 — Kolschbar 4 — 26 91 Rüssen — — 33 1 Taucha 48 76 74 51 SMIH— —z- 7 Zwenkau 123 17 69 170 Zweinaundorf 8 — 7 20 Stüntz 14 — — 18 Kleinstorkwitz — 3 12 2 Seestewitz — — 13 8 Debitz 24 14 3 24 Mölkan 13 — 3 7 Möckern 55 7 12 154 Ulfinäundors ' -6- ' —32° BaalSdors 20 4 4 12 Seebenisch 4 7 8 8 Oetzsch 18 I I 31 Stöhna 16 1 8 6 AmmelShain — 5 34 21 Böhlen 13 1 19 27 .Paünödvrs zo 3 16 104 Gautzsch 9 2 lT" "TM Kleinpölschau 2 21 5 2 Lößnig'. 30 5 — 35 Markkleeberg 38 — 11 29 Dölitz 15 21 4 129 Seehausen 2 17 16 4 Zuckelhausen 18 — 8 3 ^ibleukig 3 1 5 27 Neureudnitz 37 19 4 150 GraSrorf mit Cradefeld 22 » 8 4 Holzhausen 20 1 8 21 Knauthain 13 I 94 32 QuaSnitz 10 — 5 2 BöSdors — 4 26 I Erdmannshain 2 — 12 2 Oelzschau 10 63 2 9 WolsShai» !1V 14 1 7 Gärnitz 6 5 — 7 Dösen I — 16 6 Göhrenz I — 22 4 O.uesitz 13 9 20 — Alber-dorf 15 1 5 — Sommerfeld 23 — 1 10 Kleinpösna 4 21 4 8 SeisartShain 25 7 6 10 Rüben — 13 22 — Störmthal mitRödgen 4 6 54 14 ^Linbenthal lL — 34 . -H. Lützschena Anger Portitz Wiederitzsch Fllcih,-«.,, 33 35 15 7 -1t» 18 2 1 6 3 3 16 4 28 94 23 48 56 Gaschwitz 4 21 2 30 -Gohli- 464 32 8 35, Podelwitz 60 9 30 Mausig 13 — 16 23 Crottendorf 5 8 — 32 Neusellerhausen 18 4 13 115 Elenden 46 — 6 58 LutML 140 53 22 191 Rötha 57 29 100 Scbönau 39 — — 9 GroßpöSna 16 1 3« 2t Mockau 22 — 44 73 Kleinmiltitz 5 — 8 8 Brandt- 68 39 74 40 Kämmerei 8 14 15 29 AlbrechlShain 1 1 12 33 -Leutzsck 23 36 3 83 Gundorf 1 Z" —27" —Ns- Ehrenberg 45 — 4 19 Großbölzig 6 2 54 46 Alemdölzig 13 — 11 9 RückmarSdors 3 3 32 9 Priestäblrch 3 — 18 4 Frankenhaiu 3 — 18 8 Großmiltitz 6 15 — 9 Lindnaundors Jmnitz 9 — 10 11 1 3 19 29 MölbiS 29 10 6 13 Grün« 9 8 17 5 Crostewitz 3 1 8 57 Lausen 18 — 4 8 Hänichen 24 — — 14 BiS jetzt bekannte- Gesammtresultat: 4048 1561 1970 8290 Zur VolksbU-llugsfrage. m Der junge, strebsame Gewerbetreibende soll, wenn er die Veranstaltungen de- Volk-bildung-. verein- fleißig benutzt hat, in seiner Fachbildung so weit gefördert sein, daß er sein Gewerbe mit jener Selbstständigkeit betreiben kann, welche bei den gewerblichen Freiheiten der Gegenwart für jeden Einzelnen so dur<bau- nolhwenbig ist. Wie wir aber m unserem ersten Artikel bereit- ange- Leutrt haben, würde ein Volksbildung-Verein auf halbem Wege stehen bleiben, wenn er seinem Zög linge nicht auch die Wege ebnete zu den Gesell schaftskreisen der Familie, der Gemeinde und de- Staate-. ES ist durchaus erforderlich, daß ein junger Mann sich auch aus diesen Gebiete» ein sichere- Urlheil und jeneSebstständiakeit erwirbt, die ihn vor dem Spielballeder Parteien bewahrt. Gleich wohl würde e- auch hier verfehlt sein, wenn ein VolkS- bildung-verein gleich mit eigenen Unternehmungen hervortreten wollte, denn wir sind in Leipzig in der glücklichen Lage. V reine zu besitzen, welche diese Seite der Volksbildung bereit- seit Jahrzehnten pflegen. So wirken die Schrebervereine. so arbeitet der Verein für Familien- und Volks- erziehung auf eine Veredelung de- FaunlienlebenS und aus naturgemäße Kinder - Erziehung hin und so pflegen andere Vereine, wie z. B. der für die Geschichte Leipzig-, den Sinn für die geschichtlichen und literarischen Denkmäler unserer Heimath Allerdings reichen diese Vereine nicht au», um den oben genannten Erfordernissen Genüge zu thun, aber eS ist sicher, daß mit verhältnißräßig geringen Mitteln da- Fehlende ergänzt werden kann. Am besten wird sich Einer io den oben genannten GesellschaftSqebieten zurechtfinden, der literarische und geschichtliche Studien gemacht hat und der neben deren Kenntnißnahme von der neuen Gesetzgebung in die Principien der VolkS- wirthschaftSlehre eingesührt worden ist. Man kann für den ersten Augenblick zweifelhaft sein, auf welchem Wege diese für da- GesellschastSlcben berechnete Bildung darzubieten sei. Wenn man aber hier wiederum die nächsten Bedürfnisse der nach Bildung Suchenden in- Auge saßt, so wird man gewiß nicht fehlgehen, wenn man Geschichte. Gesetzgebungskunde und VolkSwirthschast-lehre so viel alS möglich an die Fachcurse anschließt und wenn man z B. nicht gleich von vorn herein allgemeine Geschichte betreibt, sondern zu dieser erst von Seiten der Kunstgeschichte, der Geschichte der Erfindungen rc gelangt So wird auch hier daS Interesse der jungen Leute immer rege er halten werden und eS wird nicht Vorkommen, daß ganz gut auSgearbeitete, dem Bedürfniß der Hörer aber wenig oder gar nicht angepaßte Vorträge ohne Theilnahme bleiben. WaS sich an die Fachcurse nicht anschließen läßt, wird besonderen Veranstaltungen Vorbehalten, und wenn der eine oder andere junge Handwerker in erklärlicher Beschränktheit meinen sollte, daß ihm ein Blick Uber seinen speciellen Beruf hinaus nicht nöthig sei, so werden ihm solche Vorträge, wie sie der hiesige VolkSbildungSverein von Zeit zu Zeit unter stets wachsender Theilnahme in, Saale der Buchhändlerbörse abhalten läßt, die Augen öffnen über den vagen Gesichtskreis, in welchem er bisher gelebt, gedacht und gehandelt hat und er wird, mannlchfaltig angeregt, mit vereintem Eifer solchen Studien sich hingeben, die ihn eigentlich erst — zum Menschen machen Daß ihn hierbei die vom VolkSbiloungSverein gegründeten leichtzugänglichcn VolkSbibliotheken wirksam unterstützen werden, kann keinem Zweifel unterliegen. Wird durch die erwähnten Veranstaltungen der strebsame Handwerker und Geschäftsmann mit einem reichen und edlen Gedankcnmateriale er füllt, und wird es ihm dann leicht fallen, sich nach Tagen der Mühe und der Arbeit oder nach Stunden geistloser mechanischer Beschäftigung aus zweckmäßige Wecke zu erholen, so haben auch die Fachcurse und Vorträge, wie wir sic inS Auge gefaßt haben, ihn befähigt, DaS zu können, WaS er weiß, denn eS ist in denselben, waS wir alS Hauptbedingung hinstellen, neben dem Lernen auch das Neben betrieben worden. Man wende nicht ein, daß sich der Erwachsene scheue, sich vor den Augen Anderer zu üben Er thut eS recht gern, wenn er die Nothwendigkeit davon einsieht undjwenn die Uebnng in der rechten Weise und «n genauem Anschlüsse an den behan delten Stoff vorgcnommen wird. Wissenschaftliche Vorträge t« BereinShause (Notzstraße Nr. ?>). V. Leipzig, 1 l. Jan. Gestern Abend folgte ein frischer, anregender Vortrag des Herrn C.-R Professor v Baur über Novalis (Friedr. v Harden berg) alS religiösen Dichter. Ein kurzcS, aber reiche- Dichterleben wurde den zahlreichen Zu Hörern gezeichnet. Die Dichtung Novalis' zeigte sich innig verknüpft mit seinem LebenSgeschick. Jene wurde geboren auS einer innigen Liebe, die ihm freilich nur kurze Freude, aber lange- Leid brachte. Seine Geliebte, Sophie von Kühn, wurde ihm bald durch den Tod entrissen. Erst die Liebe zu ihr und dann die Trauer um sie machten ihn zum Dichter. Denn er hatte nun, waS den Dichter macht, „ein volle-, ganz von einer Empfindung volle-Herz." Während seine Gönner, Goethe und Schiller, sowie seine gleich- strebendcn Freunde, Tieck, die beiden Schlegel und Schelling schon bisher seine bedeutenden Gaben freudig begrüßt und in seinen biS dahin gelegentlich verfaßten poetischen Kleinigkeiten die anspruchslose Leichtigkeit de-Gedankenflusses und die Anmulh der sich ihm wie von selbst ergebenden Form bewundert batten, mußten sie ihn nun alS einen vollendeten Dichter ihresgleichen anerkennen. — Die befruch tenden Samenkörner, die im väterlichen Hause in sein Herz gelegt waren, und die frommen Eindrücke, die er besonder- von seiner gemüthvollen Mutter (Bernhardine, geb. v. Bölzig) erhalten, während die derbe Natur de- Vater- die weiche Natur de- Sohne- spät erst verstand, gingen in seinen beginnenden Manne-chhren lebendig wieder auf. Die Noth deS Leben- und da- Leid der Liebe haben N. beten und singen gelehrt. Im Gegensatz zu dem verstandeStrockenen Rationali-mu-, der Jesu Lehre und allenfalls Vorbild nur betonte, gab sich N. immer rückhaltloser an Jesu des Erlöser- und Versöhner- Person und Leben bin. Seine (6) Hymnen an die Nacht wurden immer deut licher und entschiedener PrciSliedcr aus Jesum Christum, der die Nacht verscheucht und Lvben und unvergängliches Wesen auch ihm an- Licht gebracht. Durch Ihn ward seine Sehnsucht nach dem Tode zur Sehnsucht nach dem Leben. Der in der letzten Hymne angeschlagene Ton klingt in Novalis' geistlichen Liedern nach und äuS. Sieden davon hat der Dichter selbst noch zum Druck befördert, für den nach seinem Tode 1802 er schienenen Musenalmanach A. W. Schlege.'s und L Tirck'S. AuS seinem Nachlasse sind sie später aus 15 vermehrt Die ersten sind die tiefsten und vollendetsten. In Gemeindegesangbücher ist eine- oder da- andere überaegangen (im Leipz. Gesang buch finden sich von N. Nr 243, 384 und 529); für die Privaterbauung sind sie geeigneter weg-n ihre- im edelsten Sinne subjektiven Inhalts und AuSdruckS. Jeder aber, der sie mit ähnlichem Sinne liest, als ihn der Dichter hatte, schöpft auS ihnen Trost und Freude. Bei dieser Gelegenheit ist Manchem vielleicht die Notiz erwünscht, daß eine neue, correcte und billige, durch Prof W. Beyschlag besorgte Aus gabe von NovaliS' Gedichten bei Böhme L Drescher hier erschienen ist. Außer den oben erwähnten vollendeten Produkten der geistlichen Dichtung besitzen wir von der rasch zur Blüihe gediehenen Muse NovaliS' den 1 Theil eine- Roman- Heinrich von Osterdingen, in dem er seine LebenS- und Weltanschauung niederlegen wollte und philosophische Frag mente, die zuerst von seinen Freunden als Orakel betrachtet, später vergessen worden sind, neuerdings aber w'eder Würdigung gefunden haben. Viele verschmähen ihn als Romantiker und Mystiker; wer aber sich die leichte Mühe nimmt, ihn auS seinem Leben heraus zu verstehen und seine innigen Gedichte zu lesen, wird ihn liebgewinnen. Am 2 Mai 1772 in Wiederstädt im Manns- feldischen geboren, schlief Friedrich v. Hardenberg (Novalis nannte er sich nach einer früher blühen den Seitenlinie seines Geschlechts) schon am 25. März 1801 in WeißenselS zu einem schöneren Leben hinüber. 6. Ll. Horlologischer Lerichl. HZ Leipzig, 10. Januar. Die gestrige Sitzung deS Verein- von Gärtnern und Garten freunden Leipzigs wurde vom Director, Herrn Hanisch, eröffnet, worauf die Aufnahme neuer Mitglieder erfolgte Unmittelbar an diesen Act knüpfte sich die Uebergabe der bei der im Herbst vorigen Jahres stattgehabten Gartenbau- AuSstellung verliehenen Medaillen. Betrachten wir nun die an dem gestrigen Abend au-gesteUten gärtnerischen Erzeugnisse, die allgemein bewundert wurden. Zuvörderst er regte ein hochstämmig gezogene-Verbenenbäumchen, üppig blühend, da- Interesse aller Anwesenden, denn dasselbe ist hinsichtlich seines BlüthenschmuckeS eine um diese Jahreszeit sehr seltene Erscheinung; ferner ein Exemplar de- k^clrrmen zwrgicum «pleudeirs in vorzüglicher Cultur, reich nut großen leuchtenden Blüthen besetzt. Diese neue SpecieS deS 6vclamen persicum ist in Folge deS sehr kräftigen Wucbles sowie der riesigen Blumen, welche sich auf kräftigen Stengeln rn Menge über die Blätter frei emporheben, von überraschender Wirkung. Ausgestellt waren diese Gegenstände von Herrn Jacob in GohliS. Die Tagesordnung umfaßte: Vortrag de- Herrn Wagner in Gohlis über die verschiedenen VeredlunaScirten. Der Redner schickte voraus, daß sich die Erfindung de- BeredelnS der Bäume und Sträucher hauptsächlich darauf begründe, daß viele der edeln Arten sich durch Stecklinge nur schwer vermehren lasten, durch Samenzucht und Aussaat aber fast nie in ihrer reinen Arbeit erhalten bleiben Die Erfindung de- Ocu- lirenS der Obstbäume datirt nun gegen hundert Jahre zurück und ist zuerst in Italien ange wendet worden; die älteste VeredlungSart ist da- sogenannte,.Pfropfen in den Spalt",nebenbei auch die sicherste Methode de- Veredeln-, haupt sächlich bei Aepseln. Birnen, Pflaumen, Pfirsichen, überhaupt ist diese Methode bei den meisten Obst sorten anwendbar. Das „Pfropfen in die Rinde" wird nur bei älteren Bäumen, wo das Spalten de- Holze- der stärkeren Zweige wegen Schwierigkeiten verursacht, vorgenommen. DaS „Copuliren" empfiehlt sichnurbei jungen Pflanzen und muß hierbei daS zu veredelnde Holz in gleicher Stärke mit dem Edelreis sein. Diese- Verfahren wird hauptsächlich bei Camellien, Azaleen :c., sowie auch bei Obstbäumen ange- wendet. Zu letzterer VeredlungSart gehört eine besondere Uebung, da die gegen einander liegenden Schnittflächen der Hölzer von gleicher Länge und Richtung sein müssen. Für hartholzige oder schwerwachsende Gattungen ist daS „Anplattiren" zu empfehlen, z. B. bei Magnolien. Hierbei werden die Reiser nicht vo« Stocke getrennt, sondern beide an den Seiten angeschnitten und mit den Schnittwunden aus einander gebunden. Nachdem die Reiser »er wachsen, wird daS edle ReiS unterhalb der Ver- edlung-stelle, da- wilde ReiS aber oberhalb der selben mittel- scharfen Schnitte- entfernt. Die gebräuchlichste Veredlung bei Topfpflanzen, vorzugsweise bei Camellien, Rhododendron und ähnlichen Gewächsen, ist da- sogenannte „Ein spitzen". Hierbei wird ein schräger abwärtSsührender Schnitt in die zu ver edelnde Pflanze geführt und da- keilförmig zu- geschnittene Edelrei- so hineingedrückt, daß mm- vestenS auf einer Seite der Schnittwunde die Rinden der beiden Hölzer aneinander zu liege» kommen. Bei Azaleen ist daS Pfropfen, nament lich auch da- Copuliren anzuwende». Herr Wagner führte noch viele der bekannten Deredlungsarten an und fügte zur bessern Ver anschaulichung seinen Erläuterungen jedesmal di« praktisch auSgefübrte VeredlungSart bei. Nach dem auch noch Herr Director Hanisch einige Veredlung-Methoden für Knollengewächse, alS Georginen, Paeonien :c. angeführt halte, wurde die Sitzung geschloffen. Nachtrag. —r. Leipzig, 11. Januar. Die hiesigen Social demokraten hatten am gestrigen Abend in der Tonhalle ein sogenanntes Wahlfest arrangirt. bei welchem, wie man un- mittheilt, eine große Menge Wahlresultate, die für die Socialdemo kraten günstig lauteten, verlesen wurden und selbst verständlich großen Jubel hervorriefen. Die Exal tation erreichte ihren Höhepunct, alS die Meldung auS DreSden eintraf, baß Herr Bebel daselbst die Mehrheit erhalten habe und in die engere Wahl kommen werde. Herr Bebel bemerkte, er hoffe bestimmt, die Vertretung der Residenz- und Haupt stadt von Sachsen bei der Stichwahl zu erlangen. BeneidenswertheS DreSden! — Em über Spielverluste ausgestellter Wechsel kann nach einem Erkenntniß deS Reichs- oberhandelSgerichtS vom 15. November 1876 vom Inhaber gerichtlich nicht geltend gemacht werden, wenn ihm beim Erwerb de- Wechsel- mitgethcilt worden ist, baß da« zu Grunde liegende Geschäft ein Spiel gewesen ist. lH Leipzig, 1V Januar. Einem Conducteur der Pferdebahn ist am Montag ein schlechter Streich in Halle widerfahren. Derselbe hatte den Abendzug 10 Uhr von Leipzig nach Cölhen benutzt und verließ auf einige Minuten den Wagen. Hierbei hatte er fern Gepäck, Ueber- zieher und dergleichen, im Wagen zurückgelaffen. AlS er jedoch den Wagen wieder bestieg, mußte er zu seinem Schrecken gewahren, daß seine ge- samuiten Habseligkeiten gestohlen waren. Mehrere Leute hatten kurz zuvor bemerkt, daß zwei Männer in diesem Coups sich zu schaffen gemacht und dann mit verschiedenen Gepäckstücken sich entfernt hatten. Auf erfolgte Anzeige wurde zwar vom Bahnhöfe nach der Stadt telegraphirt, doch sind die Sachen, die einen Werth von 30 Thalern repräsenlirten, biS heute ebensowenig wie die Spitzbuben ausgeforfcht worben. Die beiden verdächtigen Persönlichkeiten sind von Leipzig ab mit nach Halle gefahren und dort ausqestiegen. Einer derselben wurde von dem Andern „Herr Hauptmann" titulrrt, doch ist ihr Benehmen ,m Gegensatz zu diesem Titel ein höchst ordinaireS gewesen, so daß man e- allem Vermuthen nach in diesem Falle mit ein paar echten Gaunern zu thun gehabt hat. I Leipzig, 11. Januar. In dem Rosenthale zwischen der Leibnitzstraße und Waldstraßenbrücke wurde heute Vormittag der Leichnam eine- erschossenen jungen Manne-, in dem man nochmals einen 19 jährigen HandlungScommi-, Gustav W. auS Reichenbach, welcher in einem zur Messe hier befindlichen Manufacturwaarengeschäft conditionirte, der Person nach erkannte, ausge funden und polizeilich aufgehoben. Der Unglück- jlche, der seit 2 Tagen auS dem Geschäft fehlte, hatte sich mittels eine- Revolver- durch den Kopf geschossen und in einem hinterlaffenea Zettel Furcht vor Strafe wegen Veruntreuung einer Summe von 400 ^ als Motiv der schrecklichen Thal selbst angegeben. Freunde der geflügelten Welt mögen auf den Vortrag, welchen heute Abend (8 Uhr) im Goldenen Saale de- SchützenhauZeS Herr vr. E. Rey, ein seit Jahre-frift in Leipzig wohnender Ornithologe von Ruf, über einen der interessantesten aber noch wenig gekannten Vogel, den Kukuk, hält, aufmerksam gemacht sein. Zunächst für die Mitglieder deS hiesigen GeflÜgelzüchter.Bercin- bestimmt, soll nach der Anzeige des letzteren dieser Vortrag auch Gästen zugänglich sein. Nachrichten der Armen-Anstalt zu Leipzig auf Monat Dece«ber IS7S. Zuwachs: Wochenalmosen: Abgang: Persanerr Personen- »ahl Geld Brod -a>si Wochenalmosen: Geld Brod 1) 2) Empfänger lausenden Al mosens I 51 Mit Verpflegung im Ar- menhause s 1 «6 ul 55 ^ Außerdem wurde daS wöchentliche Almosen erhöht bei 35 Personen um 18 ^ vermindert bei 7 Personen um 7 ,48'/. Kil ts 25 ul to ^ 32'/« Silo An Brod wurden vertheilt Empfänger 21,505 Kilo. 90 und 31'/. Kilo Brod. uk — und 7>/. Kilo Brod. an die Armenhausbewohner 1558 Kilo, an die Wochenalmose «L richt Fried, eher i> Hälfte einer Packet von 5 liefert rvegen in der waren Gerich treten. Ausga Ouell« schwer welche d. i. sich ar zerschl Kraftsi ES ist ductioi siz-V herbeil ferner Morir Frl. E Gebiet wahrzi Napol Gastsp und de weichet ** 1 der c im hie lodt a im Co Jurk auSgess ist duv ärztlich Gehirn ubermt wider le — 2 Samm natio Leipzi Leipzig für die fetzun meinen statistik Jnstitu Ziffer d nach 4i dieser T in folg dem F, serate, churen) die enj ihnen ^ auch 69 wurden Spanif dem Ni Norwej giesische noch 1! Jahre-j kommt 25.642 tadle, polygloi auSwär * Be die zun Transp Modal,! autachtl Versami vom H auSgear Vereins schreibt srappirt AuSno übergan der M scheint, regulire, refervire lassen, barung wiesen ' rationell stirt, nn die Ge ng-pri inisteri stimm»