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wir sterben müssen, dann laßt nns alle zusammen sterben. Es giebt viele gute Männer hier, die ihr Blut für Euch hergeben, wenn Ihr es verlangt. Da sind andere — Sklaven von Sklaven —, welche nichts wissen und sich um nichts bekümmern; sie würden mit dem, was wir selbst zur Sicherheit unsers Lebens brauchen, die Flucht ergreifen: laß sie umkommen und vermodern! Sie wissen sämtlich, daß Ihr, ein Christ, alles dies nur unternehmt, um die Söhne des Islam zu retten, die fern von hier in der Nähe eines großen Sees in Schwierigkeiten sind; sie bekennen sich zum Islam und dennoch wollten sie den Christen im Busch verlassen. Laßt sie sterben!" „Aber angenommen, Raschid, wir könnten dieses Fortlaufen und das uns sonst drohende Verderben auf irgend eine andere Weise verhindern, die nicht ganz so strenge ist als sie aufzuhängen, bis sie tot sind; was meinst du dazu?" „Ich möchte sagen, daß dazu alle Mittel gut sind; das beste aber ist das, welches sie am Leben läßt, damit sie bereuen." „Gut denn, wenn ich Kaffee getrunken habe, soll das Signal zum Antreten gegeben werden. Bereite inzwischen ein langes Tau aus Rotang vor und wirf es über jenen starken Ast. Halte den Gefangenen bereit, laß ihn von den Posten bewachen, und wenn du das Trompetensignal hörst, dann flüstere den übrigen Anführern folgende Worte ins Ohr: «Kommt und bittet um Pardon für ihn; der Herr will ihn begnadigen». Ich werde dich anblicken und fragen, ob du etwas zu sagen hast. Das wird dir das Zeichen sein. Wie gefällt dir das?" „Möge geschehen, wie Ihr sagt. Die Leute werden Euch Ant wort geben." Nach einer halben Stunde ertönte das Signal, und die Com pagnien bildeten ein Carre um den Gefangenen. An dem Aste hing das lange Rohrtau mit der todbringenden Schlinge an dem einen Ende. Ein Mann trat vor und legte dem Verurteilten die Schlinge um den Hals; eine Compagnie stand bereit, um den Verurteilten in die Höhe zu ziehen. „Nun, Mann, hast du noch etwas zu sagen, ehe du deinem gestern gestorbenen Bruder folgst?" fragte Stanley ruhig. Der Mann blieb stumm und schien die Worte kaum zu ver stehen. „Habt ihr etwas zu sagen, ehe ich das Kommando gebe?" wandte Stanley sich dann an den Kirangosi.