In deutschen Landen. 291 stade des Sees kahl, trocken wie Backstein, rissig, hier und da weißlich gefärbt von flimmernden Salpeterausscheidungen. Dann siedelt nie driges Gestrüpp sich darauf an, das jetzt ohne Blätter dasteht. Bei 15 m Erhebung über das Wasser geht es dann in einen zwerg haften Wald, in welchem die Akazie vorherrscht, über. Aber bei 30 m Erhebung verschwindet die Akazie, kräftiger Graswuchs stellt sich ein und überall gedeiht jetzt der stattliche Miombobaum, der in Blattform und äußerem Ansehen lebhaft an unsere Esche erinnert. Durch dies Strandgelände am Njansa nahm nun die Expe dition ihren Weg nach Süden. Stanley erkannte dabei, daß da, wo er 1875 von seinem Boote aus das Südwestende des Sees zu erkennen geglaubt hatte, eine Jnselreihe lag, die er für festes Land gehalten. Jetzt sah er, daß der See sich viel weiter nach Süden erstrecke: erst bei Amranda (2° 48' südl. Br.), wo eine auf ihrer Ostseite von haushohen Paphrusstauden eingefaßte Bucht tief in das Land einschnitt und das spärlich bewachsene Land in breiter Ebene sich nicht mehr als 3 m über den Wasserspiegel erhob, er reichte er das südwestliche Ende des großen Njansa. Ein wenig südlich von dieser Stelle liegt das Dorf Buanga, die Sprachengrenze bezeichnend. Auf dem ganzen Zuge vom Albert- Njansa an hatte man stets die Sprache der Wahuma gehört: hier erreichte sie die Grenze ihrer Ausbreitung. Von Buanga an trat an ihre Stelle die Sprache der Wanjamuesi, welche das central afrikanische Hochland im Süden des Victoria-Sees inne haben. Mit Recht freuten sich die Wangwana des Wechsels: sie sahen darin den Beweis, daß sie jetzt ihrer Heimat an der Ostküste um so viel näher gekommen wären. So wandte sich denn nun auch von Buanga der Marsch der Expedition nach Osten. In vier Tagen wurde die französische Missionsstation in Usambiro erreicht. Es war erstaunlich, was die Patres hier aus den Materialien, die der Wald an Holz, der Boden an Thon ihnen bot, geschaffen hatten. Die Station bestand aus drei Reihen niedriger, mit Erde bedeckter Bauwerke, welche, drei Seiten eines geräumigen Hofes einnehmend, je vier oder fünf Wohnzimmer enthielten. Ein starker Palissadenzaun umgab das Ganze. In der Mitte dieser Häuser stand das Kirchlein, auf dem Dache ein einfaches Kreuz tragend. Außerhalb der Palissaden be fanden sich die Hütten der Getauften, durch eine starke Dorn-Seriba geschützt. Indes bevor noch die Station vollendet war, hatten die 19*