Volltext Seite (XML)
Am Albert Eduard-Njansa. 275 zu täuschen. Die Sorge Stanlehs erwies sich auch als wohl begründet: ein Weib, das zu der Expedition gehörte, wurde tot aufgefunden, von einem Speere der Warasura durch und durch ge stochen. Als endlich der Marsch wieder ausgenommen wurde, gab der gefangene Mrasura den Führer ab, den Höhenzug von Kavandare zu übersteigen. Glücklich gelangte auch, wie immer im Gänse marsche, Vorhut und Hauptkolonne über den schwierigen Paß; gegen die Nachhut jedoch brachen wieder die Warasura aus ihren Ver stecken hervor und machten auf sie einen wütenden Angriff. Sofort machte diese Halt und wandte sich gegen den anstürmenden Feind. Die Magazingewehre der Sansibariten brachten ihm denn auch als bald so empfindliche Verluste bei, daß er schleunigst sich wieder zur Flucht wandte. Das war der letzte Zusammenstoß, welchen die Ex pedition mit den Raubgesellen, die die Armee Kabba-Regas dar stellten, zu bestehen hatte. In gerade südlicher Richtung ging nunmehr der Marsch weiter. Bald war die Landschaft Kitagwenda erreicht, in welcher hart am Gestade des Beatrice-Golfes entlang die Expedition ihren Weg nahm. So gelangte sie am 1. Juli nach dem Orte Kasunga- Njansa in einer Gegend, an welche sich für Stanley bedeutungs volle Erinnerungen knüpften. Hier hatte er am 11. Januar 1876 gestanden und auf die Spiegelfläche des Sees, den vor ihm noch keines Europäers Auge geschaut hatte, hinabgesehen. Hier hatte er der inselreichen Bucht zu seinen Füßen den Namen des Beatrice-Golfes gegeben. Freilich hatte er damals geglaubt, den Albert-Njansa vor sich zu haben, ohne Ahnung davon, daß es ein völlig anderer, nicht minder ansehnlicher See war, den er entdeckt hatte. Kakuri, der wackere Häuptling der Inseln, hatte hierher voll Dankbarkeit gegen Stanley quer über den See Boten gesandt, welche der Expedition in Kitagwenda den Weg bereiten sollten. Infolgedessen stellte jetzt der Häuptling des Lan des seine Felder, Gärten und Pflanzungen Stanley zur freien Verfügung: seine Gäste könnten von allem essen, so viel sie wollten, ließ er sagen, nur möchten sie die Bananenbäume gefälligst nicht umhauen. Durch eine fast ununterbrochene Reihe von Bananenhainen, die so ziemlich bis zum See hinabreichten, von Feldern mit Mais, Zuckerrohr und Getreide, die hinter den Bananenpflanzungen sich 18*