Am Ruwenzori. 263 Spitze des Pics ist mit einer unregelmäßigen Masse zerrissener und schroffer Felsen gekrönt und hat eine entschieden kraterähnliche Gestalt. Durch einen Spalt in der uns zugewendeten Seite konnte ich einen entsprechenden Rand von derselben Form und Höhe auch auf der andern Seite sehen. Von dieser Felsenkrone fällt der große Pic in einem Winkel von etwa 25° nach Osten ab, bis er durch einen davorliegenden Gipfel dem Blicke entzogen wird; nach Westen hin ist der Abfall jedoch viel steiler. Die größte Schneemasse lag auf der uns zugekehrten Seite des Berges, der überall damit bedeckt war, wo der Abhang nicht gar zu steil war. Die größte Schnee fläche dürfte einen Flächenraum von 180 m Länge und 90 ru Breite einnehmen und war so tief, daß der schwarze Felsen nur an zwei Stellen über die weiße Oberfläche hervortrat. Kleinere Flecken Schnee reichten bis ziemlich weit in die Schlucht hinab; die Ent fernung von dem tiefstliegenden Schnee bis zum Gipfel des Berges dürfte 300—360 ru sein. „Die allgemeine Form des Gebirges scheint die zu sein, daß die großen Ausläufer strahlenförmig von dem schneebedeckten Gipfel als Mittelpunkt ausgehen und sich nach den unten liegenden Ebenen zu ausbreiten. Diese Formation auf der Westseite des Berges würde die Ursache sein, daß die Flüsse vom Mittelpunkte ausströmen und sich weiter fließend immer mehr voneinander trennen, bis sie unten die Ebenen erreichen. Von dem zweiten schneebedeckten Pic, den wir bei frühem Gelegenheiten beobachtet haben, vermochte ich nichts zu sehen, weil die «Zwillingskegel» dazwischen lagen. Dieser Pic ist meiner Ansicht nach nur der Abschluß der schneebedeckten Kette, welche wir bei Kavalli sahen, und hat, wenn dies richtig ist, eine größere Höhe als derjenige, den wir zu ersteigen versuchten. Alles deutet darauf hin, daß diese Spitzen vulkanischen Ursachen ihre Ent stehung verdanken. Von tierischem Leben sahen wir auf den Höhen fast gar nichts. Daß Wild irgendwelcher Art vorhanden ist, geht aus den zahlreichen Fanggruben hervor, die wir neben dem Pfade bemerkten, sowie aus der Thatsache, daß wir in den Hütten der Eingebornen Schlingen fanden, wie sie zum Fange von kleinem Wild benutzt werden. In einer Schlucht hörten wir den Schrei eines Affen, auch sahen wir mehrere träge, graubraune Vögel, ähnlich wie Steinschmätzer, sonst aber nichts. „Dagegen fanden wir Heidelbeeren und Brombeeren in 3050 m Höhe und selbst weiter oben. Ich bedauere sehr, daß es mir nicht