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Der letzte Hinaufmarsch. 179 dringlichen Schmetterlinge fortscheuchen, die schädlichen Tigerschnecken fortschlcudern, in nervöser Hast den herankommenden grünlichen Tausendfuß zertreten, erinnern wir uns daran, daß alles dieses Elend nicht mehr viele Tage dauern wird. Noch ein klein wenig Geduld, dann kommen frohere Zeiten. Seit dem 17. August schlachteten wir vier Ziegen, um uns mit Fleisch zu versorgen; wir haben uns hauptsächlich von gerösteten Bananen genährt, die eben ausreichen, um Leib und Seele zusammenzuhalten. Aber wir waren auch dafür dankbar, obwohl wir uns unserer Kraft jetzt nicht gerade rühmen können. Mit Wohlgefallen denken wir an die vor uns liegende abwechselungsvolle Kost von Rind- und Hammelfleisch, von Wild, garniert mit süßen Kartoffeln und Bohnen, sowie an das Hirsemehl zu Milchbrei und das Sesamöl zum Kochen. Auch die Befreiung von der Besorgnis, daß ein Wilder mit Speer und vergifteten Pfeilen wenige Schritte von uns umherschleicht, wird uns sehr angenehm sein. Die unaufhörliche Sorge, die angespannte Aufmerksamkeit, um den Leuten Lebensmittel zu verschaffen und sic vor den beim Umhcrstrcifcn ihnen drohenden Gefahren zu schützen, wird Nachlassen und ich werde mich freuen, wenn ich wieder besser von der Welt und ihren Bewohnern denken kann als in dem Gefühl der zweifelhaften Liebe, welche ich zu dem Menschengeschlecht des Waldes hege." Gewiß hatte Stanley Recht, sich freudig angeregt zu fühlen; denn die erste und, wie er meinte, schwierigere Hälfte des Wald marsches war am Lenda, bei den schäumenden Katarakten, die er vor sich sah, überwunden. Zwar hatten die Kanoes auf dem Flusse der Karawane große Erleichterung gewährt, und die Katarakte be- zcichnetcn das Ende der Bootfahrt; aber zugleich hatten die Kanoes die Landkolonne stets im Uferlande, das, verwüstet und ausgeraubt, gar nichts bot, festgehalten: jetzt war er entschlossen, aus der nörd lichen Seite des Jturi-Stromes weiterziehend, seinen Weg so zu wählen, daß er die Uferlandschaften, so weit nur die Araber mit ihren Raubscharen gekommen waren, in einem großen nördlichen Bogen umginge. Am 27. Oktober setzte daher die ganze Expedition nach dem Nordufer des Flusses über: die Kanoes wurden im Ge büsche versteckt, die Träger hoben die Traglasten auf die Köpfe und hinein ging es landeinwärts in das unbekannte Land. Unter großen Entbehrungen hatten die Leute die weite Wüstenei, welche sich um Ugarrowwas verlassene Station bis über den Lenda