Das Trauerspiel in Banalja. 171 einen Vorrat von zubereitetein Mehl fertig hattet, um Brei oder Klöße herzustellen, wenn ihr hungrig wäret. Hättet ihr das ge- than, dann würde ich jetzt mehr als 200 geschmeidige, kräftige und für den Marsch nach Sansibar bereite Burschen haben. „Nun achtet darauf, was ich euch jetzt sage. Verzehrt so wenig wie möglich von diesem Maniok. Geht hin und sammelt eine Menge davon, legt ihn in den Fluß zum Weichen und eßt euch, solange dies geschieht, an Bananen und Paradiesfeigen satt. In einem oder zwei Tagen will ich den Marsch von hier fortsetzen; die Kranken sollen nach einer wenige Stunden von hier entfernten großen Insel gebracht werden, wo ihr Mehl für 20 tägige Rationen vorbereiten müßt. Diejenigen, welche nicht genügend Bananen sammeln können, sollen Roste über den Feuern Herstellen, die Bananen in dünne Scheiben schneiden und bis zum Morgen trocknen lassen; dann zer stoßt sie zu Mehl und eßt, was ebenso gut für den weißen wie für den schwarzen Mann ist. Kommt morgen alle wieder zu mir; ihr sollt eure schmutzigen Kleiderfetzen in den Fluß werfen und ich will euch neue Kleider geben. Inzwischen seid froh und dankt Gott, daß wir gekommen sind, um euch vor dem Grabe zu bewahren." Es war ein glücklicher Gedanke Stanlehs, die armen Banalja- Leute mit neuen Kleidern auszustatten. Denn die Freude darüber hob gar sehr ihre Stimmung. Nach einigen Tagen teilte er dann für die überstandenen Drangsale an sämtliche Mannschaften Beloh nungen aus; jeder Mann von der Njansa-Truppe erhielt 20 m Zeug und an Geld: M/z llg Kaurimuscheln, ^ kg Perlen und 15 Messingstangen; denn Kauris, Perlen und Messingdraht ver treten neben dem Zeuge das Geld in Jnnerafrika. Von den Banalja- Leuten empfing jeder die Hälfte. Sehr wesentlich trugen zur Erhöhung der allgemeinen Stim mung auch die Erzählungen der Njansa-Leute von dem guten Leben bei, das sie im Graslande geführt hatten. „Jnschallah", sagten sie zu ihren bekümmerten und vor dem Walde sich fürchtenden Gefährten in Banalja, „wir werden wieder Fleisch essen, und ihr werdet dann über die Zeit lachen, da ihr euch von Maniokknollen und Kraut nährtet." Vor allem aber schien es Stanley notwendig, die Leute von Banalja, wo so vieles sie niederdrückte, zu entfernen. Schon am dritten Tage schiffte er daher alle Kranken in Kanoes ein und fuhr mit ihnen stromauf nach der Insel Bungangeta, während die Ge-