Das Trauerspiel in Banalja. 101 der Station Banalja verschwunden; mit Muini Somai zogen sie nach den Stanley-Fällen ab. Dorthin hatte sich auch Sanga, der Mörder, geflüchtet. Auf die Kunde von dem Geschehenen begab sich alsbald auch Jameson nach den Stanleh-Fällen. Auf sein Verlangen erklärte sich Tippu-Tib bereit, den Mörder auszuliefern, damit die Gerechtigkeit ihren Lauf nehme. Im Namen des Kongostaates wurde Sanga zum Tode verurteilt und auf der Stelle erschossen. Durch den Tod des Majors Barttelot war Jameson jetzt Be fehlshaber der Nachhut geworden. Es war ihm daher von Wich tigkeit, bevor er irgendwelche Anordnungen träfe, die Antwort des geschäftsführenden Komitees in London auf Barttelots telegraphische Anfrage zu erhalten. Ward hatte die Depesche von Jambuja nach Bangala gebracht und von dort nach Säo Paulo de Loanda an der afrikanischen Westküste geschickt, von wo der elektrische Funke sie zu Sir Mackinnon getragen hatte. Auf demselben Wege mußte die Antwort zurückkommen: es war zu vermuten, daß sie jetzt, nach drei Monaten, schon bis Bangala zu Ward gelangt war. Um keine Zeit zu verlieren, bestieg Jameson, da kein Dampfer zur Verfügung war, ein von 10 Sansibariten gerudertes Boot und brach von den Stanleh- Fällen stromabwärts nach Bangala auf. Allein schon am ersten Tage der langen Stromfahrt zog er sich eine starke Erkältung zu, welche ein heftiges Gallensieber bei ihm hervorrief. Mangel an jeglicher Pflege verschlimmerte das Fieber; die Ruderer strengten sich aus das äußerste an, die Station zu erreichen; aber als das Boot endlich dort anlegen konnte, war Jameson schon so entkräftet, daß er an das Ufer getragen wurde, um in den Armen seines Freundes Ward zu sterben. Gewiß war es ein schwerer Verlust, welcher die Expedition durch den Tod des allzeit bereiten, nimmer sich schonenden Jameson traf. Aber auch Ward ging ihr verloren. Die Antwort Mackinnons an Barttelot hatte diesen auf die ihm von Stanley erteilten In struktionen verwiesen; wenn er indessen danach noch nicht marschieren könne, so sollte er bleiben, wo er sich befände, und aus Stanleys Ankunft warten, oder bis er neue Instruktionen von diesem erhielte. Ward nun hielt es bei der jetzt veränderten Lage der Dinge für- nötig, von dem leitenden Komitee neue Verhaltungsbefehle einzu holen. Er begab sich daher an die Küste und erstattete telegraphisch Bericht über das, was sich ereignet hatte. Er erhielt die Weisung, nach den Stanleh-Fällen zurückzukehren, die noch vorhandenen Vor- Bolz, Emin. 11