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Zum Entsätze der Nachhut. 147 Aufenthaltes waren die Manjema-Führer spurlos verschwunden; sie besorgten offenbar, Stanley möchte für die Behandlung, welche seine Kranken in Jpoto erfahren hatten, an ihnen Rache nehmen. In wenigen Tagemärschen hatte die Expedition die Stelle von Nelsons Hungerlager erreicht. Die Kisten, welche Stanley auf dem Hinmärsche dort im Sande vergraben hatte, fanden sich unversehrt vor. Aus ihnen ergänzte die Expedition ihren Patronenvorrat, alles übrige im Sande wieder verscharrend. Jedermann eilte, den verhaßten Ort zu verlassen: weiter landeinwärts im Walde wurde das Lager für die Nacht aufgeschlagen. Da erschien, sehr uner wartet, die seit dem Jturi verschwundene Manjcma-Eskorte; etwas kleinlaut meldete sie sich bei Stanley: Kilonga-Longa hatte sie von Jpoto auf der Stelle wieder zurückgeschickt und ihr befohlen, nicht ohne eine Bescheinigung Stanleys zurückzukehrcn, daß sie bis zu Ende genau ihrer Weisung nachgekommen wäre. Von Tag zu Tage, je weiter er vordrang, erwartete Stanley, eine Nachricht von den 20 Boten, die er im Februar zu Major Barttelot abgesandt hatte, zu erhalten oder gar ihnen selber zu be gegnen. Er richtete daher den Marsch etwas weiter nach Süden, um den Weg zu finden, den die Boten, als sie mit Stairs zu Ugarrowwa zogen, gegangen waren. So gelangte er nicht an der Mündung, sondern viel weiter oberhalb an den Lenda, der jetzt breit mit rascher Strömung den Pfad sperrte. Indes wenig stromab lag eine Stelle, wo die felsigen Ufer den Strom bis auf 30 rn cin- engten, sodaß er durch die Enge mit rasender Hast dahinstürzte. Es war eine kühne Idee, gerade an dieser Stelle eine Brücke zu bauen. Drei mächtige Bäume, jeder mehr als 30 m hoch, wurden gefällt und geschickt über den Felsspalt geworfen; ein Geländer, mit Rotang- ranken befestigt, wurde hinzugefügt: und die Brücke, fest und sicher, war fertig. Endlich am 13. Juli wurde Ugarrowwas Lager erreicht. Manch einer hatte gehofft, sich hier zu erholen und auszuruhen; allein die Hoffnung war eitel: das Lager des Arabers war verlassen. An den Spuren erkannte man, .daß er schon vor längerer Zeit mit all seinen Leuten den Fluß hinabgegangen war. Eine trostlose Einöde that sich damit vor Stanleys Leuten auf; denn soweit Ugarrowwas Manjema rechts und links auf den Flußufern fouragiert hatten, war keine Banane, kein Huhn mehr zu finden. Am schwersten traf diese Enttäuschung ohne Zweifel die Madi-